Ausflugsziele
Wiener Zentralfriedhof
Der Wiener Zentralfriedhof ist beinahe größer als die Wiener Innenstadt und wurde einst außerhalb der Tore der Stadt gegründet, um den Lebenden mehr Platz und Luft zu lassen. Heute klopfen längst die Siedlungen der Stadt an seine hohen Mauern, denn Wien wächst wie keine andere Stadt vor allem in die Breite.
Vom Stadtzentrum kommend, passiert man das 1. Tor. Hier ist der Zugang zur alten Israelitischen Abteilung, einem mit üppigem Grün durchsetzten Gräberfeld mit vielen architektonisch interessanten Denkmälern. In anderen Abteilungen sind Gräber von Österreichs Berühmtheiten und Ehrengräber zu bewundern.
Entlang der Friedhofsmauer zum Hauptportal (2. Tor) steht die 1908 von Max Hegele im Jugendstil errichtete Karl-Borromäus-Kirche (ehem. Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche), die die Gräber des Wiener Zentralfriedhofes weit überragt.
Inhalt
Größer als die Altstadt, mehr "Bewohner" als die ganze Stadt
"Wien ist ein Aphrodisiakum für Nekrophile", meinte einst das österreichische Enfant terrible, der Künstler Andrè Heller. Wohlfühlen tun sich Nekrophile wahrscheinlich nirgendwo so sehr wie am Wiener Zentralfriedhof. Der Friedhof, der in seiner Ausdehnung etwas größer als die Wiener Innenstadt ist, also 2,4 km², hat mit aller Wahrscheinlichkeit mehr Bewohner als derzeit in ganz Wien Lebende.
Wien zählte 2017 1,89 Millionen Einwohner, während am Zentralfriedhof schon mehr als zwei Millionen Menschen ihre ewige Ruhestätte gefunden haben. Darunter gibt es natürlich auch einige lokale und internationale Berühmtheiten, nicht erst seit Falcos – dem einzigen österreichischen Rockstar von internationalem Format – legendärem Abgang im Jahre 1998.
Adresse Wiener Zentralfriedhof
1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 234
Öffnungszeiten, Anfahrtsbeschreibung und weitere Kontaktinfos im Adressblock am Ende.
Spaziergang in die Geschichte
Der 1874 eröffnete städtische Friedhof sollte damals noch weit außerhalb des Stadtgebietes liegen. Inzwischen wird er längst vom Wohnbezirk Simmering umschlossen und der Wohnraum wird auch für seine Insassen immer enger.
Der Zentralfriedhof besitzt Abteilungen für alle Konfessionen, ein Krematorium und eine weithin sichtbare (secessionistische) Gedächtniskirche, die nach dem ehemaligen Bürgermeister Karl Lueger benannt wurde.
ÜBRIGENS: Wer auf seinem Spaziergang Wissenswertes über den Zentralfriedhof erfahren möchte, kann mit der Hearonymus App eine mit dem Smartphone geführte Tour durch die aufregendsten Winkel des Friedhofes erleben. Der Audioguide für den Zentralfriedhof kostet rund 7 Euro und kann beliebig oft angehört werden.
Zusätzlich können Sie mit Ihrem Smartphone eine AR-Tour (Augmented Reality) über den Friedhof machen. Lesen Sie weiter unten mehr zu den Friedhofsführungen.
E-Bus am Zentralfriedhof: Umweltfreundliche Gräbertour
Mit Start im November 2022 kann der Wiener Zentralfriedhof auf die etwas andere Art erkundet werden: Die Friedhöfe Wien bauen ihre Umwelt-Initiative weiter aus, ein elektrisch betriebener Bus fährt die Besucher zwischen den Gräbern hindurch. Er ersetzt den bisherigen Dieselbus – der Service reiht sich in eine Liste von Maßnahmen ein, die im Sinne der Umwelt gesetzt werden.
Der E-Bus fährt täglich ab 10 Uhr und hält an 19 Stationen. Der benötigte Strom kommt aus dem Solarkraftwerk gespeist, das im Frühjahr 2022 auf dem Gärtnerei-Betriebsgelände am Zentralfriedhof in Betrieb ging. Die Initiative zur Umweltschonung wird gemeinsam mit der Wiener-Lokalbahnen-Gruppe realisiert, die auch den E-Bus betreibt. Einsteigen kann man wie bisher beim Tor 2.
Der jüdische Friedhof am Zentralfriedhof
Eine der größeren Abteilungen bildet der alte jüdische Friedhof, der besonders aufgrund seiner Verwahrlosung geradezu romantisch anmutet, wenn man nicht die dazugehörige traurige Geschichte kennen würde: Mit den Ermordungen oder Deportationen österreichischer Juden während der Zeit des Dritten Reiches gibt es keine Angehörigen mehr, die sich um die Gräber auf dem alten jüdischen Friedhof kümmern könnten.
Berühmte Gräber (Ehrengräber)
Neben der Bundespräsidentengruft für die verstorbenen österreichischen Bundespräsidenten werden am Zentralfriedhof auch viele andere Ehrengräber gepflegt. Irgendwo in einem Massengrab (eigentlich am Friedhof St. Marx) wurden auch die sterblichen Überreste des größten Genies der Wiener Stadt, Wolfgang Amadeus Mozart, verscharrt. Heute erinnert am Zentralfriedhof eine Gedenktafel an Wiens berühmtesten Sohn und natürlich der Welthit "Rock me, Amadeus" von Popstar Falco, dessen sterbliche Überreste in unmittelbarer Nachbarschaft am Zentralfriedhof liegen. Weiters kann man am Zentralfriedhof folgende Namen auf den Grabsteinen lesen:
- Franz Schubert, Ludwig van Beethoven (Musiker)
- Karl Renner, Otto Bauer und Victor Adler (Politiker)
- Friedrich Torberg, Arthur Schnitzler (Schriftsteller)
- Viktor Frankl, Erwin Ringel (Psychologen)
- Hans Moser, Helmut Qualtinger (Schauspieler)
- Margarete Schütte-Lihotzky, Alois Negrelli, Adolf Loos (ArchitektInnen)
- Falco (Popmusiker)
- Udo Jürgens (besonders eindrucksvoll mit einem Piano aus Marmor) u.v.a.m.
SCHON GEWUSST?
Der Wiener Zentralfriedhof ist außerdem für seine zahlreichen tierischen Bewohner bekannt! Mit etwas Glück kann man dort Rehe, Feldhamster, Falken, Eichhörnchen und sogar Füchse beobachten.
Der Tod ist irgendwann jedermanns Gast
Den Wienern wird von mancher Seite eine besondere Beziehung zum Tod nachgesagt. Eine gewisse morbide Art brachialer Direktheit – mehr Freund als Feind und irdisch die einzig wahre Gerechtigkeit. Das Begräbnis, oder wie man in Wien auch sagt "die schene Leich" wurde und wird in Wien nach wie vor gebührend gestaltet.
Seit einigen Jahren nehmen immer mehr Menschen die Gestaltung ihres eigenen Begräbnisses selbst in die Hand. Hierzu bieten moderne Wiener Bestatter kreative und flexible Bestattungsvorsorge an. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: einerseits, um die Hinterbliebenen zu entlasten, andererseits aber auch, um so verabschiedet zu werden, wie man sich das vorstellt – "I did it my way!"
Es lebe der Zentralfriedhof
"Es lebe der Zentralfriedhof
Die Szene wirkt makaber
Die Pforrer tanz'n mit die Hur'n
Und Juden mit Araber
Heit san olle wieder lustich,
Heit lebt ollas auf
Im Mausoleum spü't a Band, die hot an Wohnsinnshammer d'rauf..."
(Wolfgang Ambros: "Es lebe der Zentralfriedhof")
Diese Lyrics sang einst der Wiener Liedermacher Wolfgang Ambros und im benachbarten Concordia Schlössl kann man seine Musik vielleicht noch leise aus einer Jukebox dröhnen hören. Für einen Besuch des Zentralfriedhofes sollte man sich jedenfalls eine Menge Zeit nehmen, denn es gibt viele interessante Themen-Führungen, die durch das Gelände führen.
Kennen Sie eigentlich den Friedhof der Namenlosen?
Fiaker-Führungen
Eine Besonderheit sind auch die Fiakerführungen durch den Zentralfriedhof: Was dem Venezianer seine Gondel, ist dem Wiener sein Fiaker, eine Kutsche mit Zweigespann. Seit dem Frühjahr 2012 sind ähnlich wie in Schönbrunn oder der Wiener Innenstadt auch am Wiener Zentralfriedhof Fiakerfahrten möglich.
Der Standplatz der Fiaker beim Tor 2 ist in der Saison täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr besetzt. Auf der Tour werden zahlreiche Ehrengräber prominenter Wiener Persönlichkeiten (Mozart, Schubert, Beethoven, Hans Moser, Falco, Adolf Loos u.v.a.) besucht und es werden dem Besucher auch die Naturschönheiten des Friedhofs nähergebracht.
Preise für Fiaker-Rundfahrt
Die kleine Rundfahrt (30 Min.) kostet ab ca. 65 €, die große (60 Min.) ab ca. 110 € pro Kutsche (für 4 Personen). Gefahren wird von Mitte März bis Anfang November. Weitere Infos erteilt der Fiakerbetreiber Wulf. Eine Reservierung wird empfohlen, ist aber nicht zwingen notwendig. Die Fahrt kann auch direkt vor Ort gebucht werden.
Führungen zu Fuß
Die offizielle Friedhöfe Wien GmbH bietet in den Monaten April, Mai, Juni, September und Oktober Führungen am Wiener Zentralfriedhof an. Besucht werden dabei die Ehrengräber, die Sondergrabstätten oder die Friedhofskirche, die mit interessanten Einblicken in den Friedhofsalltag und berührende Anekdoten rund um die Themen Leben und Tod das Programm ergänzen. Inmitten eines Areals, wo sich historische Denkmäler und unterschiedliche Landschaftsbereiche treffen und es sich gut durchatmen lässt.
- Führungen nur gegen Voranmeldung
- Dauer: ca. zwei Stunden
- Sprache: deutsch
Voranmeldung erforderlich per E-Mail unter zentralfriedhof(at)friedhoefewien.at, telefonisch +43 (0)1 534 69 28407 oder persönlich im Infopoint des Wiener Zentralfriedhofs (Tor 2). Die Führung ist kostenpflichtig!
Themen der Führungen
- Die Stadt der Toten auf Hamsterpfoten: Entdeckungsspaziergang auf den Spuren der Feldhamster mit Fokus auf den Natur- und Lebensraum Friedhof
- Edel, arm oder reich – der Tod macht alle gleich: Entstehung, Organisation und Arbeitswelt des Friedhofs, Kunst- und Bauwerke sowie die Geschichte bekannter Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Kultur mit Grab am Zentralfriedhof
Weitere Informationen zu den Führungen erhalten Sie telefonisch unter: +43 (0)1 534 69 28407, per Mail: zentralfriedhof(at)friedhoefewien.at oder persönlich im Infopoint des Wiener Zentralfriedhofs beim Tor 2.
Darüber hinaus bieten akkreditierte Fremdenführer Touren auf dem Zentralfriedhof an, unter anderem zu folgenden Themen:
- Nachtführungen am Wiener Zentralfriedhof: Entstehungsgeschichte, schaurige Geschichten über Bestattungsmodalitäten, Wiedergänger, Grabräuber und berühmte Tote
Ein genauer Lageplan des Zentralfriedhofs (pdf) und seiner Ehrengräber sind auch beim Tor 2 erhältlich. Mehr Infos zu den Friedhofsführungen finden Sie auf der Website der Friedhöfe Wien.
Parken am Zentralfriedhof
Wer mit dem Auto fährt, findet bei den Toren 1, 2, 3, 4, 9, 11 und beim Krematorium Parkplätze. Für das Parken entlang der Straße gilt in Simmering die Kurzparkzone!
ACHTUNG:
Zu Allerheiligen ist die Einfahrt in den Zentralfriedhof generell verboten.
Adresse & Kontakt
Simmeringer Hauptstraße 234 in 1110 Wien
Anfahrt:
Straßenbahn-Linien 6 und 71: Station Zentralfriedhof
Parken:
Kurzparkzone 11. Bezirk
Öffnungszeiten:
Kernöffnungszeiten der Friedhöfe Wien GmbH: 8.00 bis 17.00 Uhr
Je nach Saison teilweise verlängerte Öffnungszeiten
Zur Website
+43 1 534 69 28405
E-Mail schicken
Standort auf Google Maps
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Friedhofsbesuchee
01. April 2024 - 15:19 Uhr
Mozart liegt nicht am Zentralfriedhof, sondern soll am St. Marxer Freidhof bestattet sein.
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Friedhofsbesuch
23. Jänner 2024 - 13:49 Uhr
Respektloser Umgang von Händlern am Eingang (Tor 2 und Tor3) mit Kunden. Beschimpfungen und Unterstellungen in ihrer wirren Fantasie kriminelle Absichten, wenn man ihnen zu nahe kommt. Streichholz, Kerzen und Blumenkäufe meide ich in Zukunft vor Ort.
Christion
02. September 2019 - 18:22 Uhr
Ein Ganz Spezieller Beitrag zum Morbiden Wien mit Mafia Einschlag ist der Deal zwischen den Zuständigen Friedhofs Verwaltungs Kräften und den Steinmetzbetrieben der Umgebung .Zur Sicherheit wird jeder Grabstein solange gerüttelt bis der eine oder andere sich nicht in 50 Jhren sondern ehest gleich !!!!! zum Fallen kommt .In meinem Fall wurde dies bei einem vor 10 Jahren Neu !!!! aufgestelltem Grabstein meiner Eltern ebenso getan , worauf sich herausstellte das der Steinmetz betrieb aus der Umbebung welches für niemanden ersichtlich ,den Stein auf den Sockel nur geklebt hatte , anstatt mit einem Eisen kern versehn das verweilen so ,wie frühere , für lange Zeit gewährt hätte............. so reibt die eine Hand eben absolut mafiös die andere und hält sie dabei auf................ die Geschichte ist frei erfunden ,genannte Instutitionen wurden rein wilkürlich , zufälligner ist ... und ohne Direkten zusammnehang erwähnt .........Von Einem der ein Wiener ist ..