Schönheit

Schönheit

Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Aus biologischer Sicht versucht der Urinstinkt, durch die Kategorisierung der Schönheit, den Grad der Fruchtbarkeit zu erkennen. Jegliche positive Bewertung von Objekten wird oftmals mit deren Verkörperung von Symmetrie in Verbindung gebracht. Das Auge verliert sich hierbei nicht im Detail, sondern betrachtet das Gegenüber in einem Gesamtbild. Ironischerweise wird markante Asymmetrie, eingebettet in einem symmetrischen Gesamtbild, als Individualität und Einmaligkeit wahrgenommen. Ein Schönheitsfleck à la Cindy Crawford wird somit zum Markenzeichen und steigert demnach den Grad der Attraktivität des Gegenübers. Aus diesem Urinstinkt heraus hat sich der „Lookism“ entwickelt. Der Begriff bezeichnet die Stereotypisierung bzw. die Diskriminierung  aufgrund des Aussehens. Kurz gesagt: Das Aussehen dient als Indikator für den Wert einer Person.

Make-up und Kosmetik

Die Körperbemalung fungierte schon in den Hochkulturen der Antike als Ausdruck der Gefühle, als Statussymbol und gleichermaßen als Schutz. Die indigene Bevölkerung Amerikas bemalte ihren Körper, um in Kriegssituation den Gegner zu erschrecken. Heutzutage bedient sich die Frau der Kosmetik, um ihr Äußeres nach eigenen Wünschen zu gestalten. Inwieweit diese Form der Bemalung in Verbindung mit dem eigenen Schutz steht, ist dahin gestellt.

Haare

Die Ãœberlieferungen von höchst attraktiven Frauen mit wallendem, langem Haar sind bis heute in jeglichen religiösen Niederschriften vertreten. Noch immer wird auch dieser Mythos von rebellischen und starken Frauen in der heutigen Gesellschaft weitergetragen. Offenes Haar galt als Zeichen von unabhängiger Sexualität, woraus sich auch der Ausdruck für die Eheschließung, „unter die Haube kommen“, ableitet. Die passende Frisur finden, ist manchmal nicht so einfach. Ob rebellisch und wild mit offenem Haar oder zurückhaltend und elegant mit einer Hochsteckfrisur. Auch der perfekte Tag laut Mondkalender zum Haareschneiden ist eine Möglichkeit, das eigene Haar "gut zu behandeln".

Haare färben

Jeder Haarfarbe werden diverse Eigenschaften zugesprochen. Die mysteriöse, unnahbare Rothaarige, das etwas naive, schöne Blondchen und die starken, klugen Braunhaarige vereinen sich schlussendlich zu einem Typ. Im Alter ist es dem Körper nicht mehr möglich, genügend Aminosäuren für die Pigmentierung der Haare zu produzieren. Das Haar verliert somit schrittweise seine Farbe, wird pigmentlos und erscheint uns somit grau. Um auch weiterhin mit Farbe am Kopf zu Strahlen oder die Persönlichkeit durch Farbe auszudrücken.

Ästhetische Medizin

Die plastische Chirurgie kann in zwei Gruppen eingeteilt werden. Zum einen gibt es die ästhetische bzw. kosmetische Chirurgie, welche aufgrund von persönlichen Vorstellungen des eigenen Körpers durchgeführt wird. Hierzu zählt beispielsweise Nasenkorrekturen, Brustvergrößerungen und Fettabsaugung. Dem gegenüber steht die rekonstruktive Chirurgie, welche sich mit der Wiederherstellung von verloren gegangen Funktionen des Körpers beschäftigt, wie Fehlbildungen, Verletzungen oder Tumorentfernungen. Bei dieser Form ist der medizinische Aspekt des Eingriffs ausschlaggebend.

Der Wegbereiter der plastischen Chirurgie, John Friedrich Dieffenbach, konnte sich höchst wahrscheinlich nicht vorstellen, welche gravierenden körperlichen Veränderungen, ohne medizinische Legitimierung, von Personen gewünscht werden. Mittlerweile versuchen sogar die privaten Krankenversicherungen mit dem aufstrebenden Trend Kunden anzuwerben. In Buenos Aires beispielsweise bekommt man einen plastischen Eingriff jeglicher Art gratis alle paar Jahre von der privaten Krankenversicherung geschenkt. Hätte die meist operierte Frau der Welt, Cindy Jackson, dieses Angebot vor ihren 52 Operationen gewusst, wäre ihr die  100.000 $ geblieben. 

Mit Maß und Ziel

Seine Grenzen auszureizen scheint auch in der Schönheit eine große Rolle zu spielen. Der bis dato vorherrschende Trend, den Körper bis auf das letzte Gramm-Fett herunter zu hungern, wandelt sich nun auch in das konträre Extrem. Nicht nur die Knochengestelle werden als ein Symbol der Schönheit angesehen, sondern auch Personen mit offensichtlicher Adipositas dienen als Beispiel makelloser Schönheit. Keines der beiden stellt jedoch einen gesunden und vitalen Körper dar. Rundungen betonen den weiblichen Knochenbau und strahlen zeitgleich Fruchtbarkeit aus, jedoch sollte dies nicht bis zum Maß des Ungesunden ausgereizt werden. An Grenzen kann man spazieren, sie austesten und ausreizen, jedoch ist dem Überschreiten höchste Vorsicht geboten. Beide Extreme schaden der Gesundheit und sollten nicht als Beispiel für Schönheit präsentiert werden.