Bundespräsidentenwahl 2022

Bundespräsidentenwahl Österreich 2022

Am 9. Oktober 2022 stimmt Österreich erneut darüber ab, wer für die nächsten sechs Jahre das Amt des Bundespräsidenten bekleiden soll. Hier alle Infos über die Bundespräsidentenwahl 2022:


Kandidaten der BP-Wahl 2022

Die Kandidaten im Portrait: Wer sind sie, was vertreten sie? Steckbriefe aller Kandidaten, die zur Bundespräsidentschaftswahl 2022 antreten:


Das waren die BP-Wahlen 2016

Vor sechs Jahren mussten die Österreicher gleich mehrmals zur Wahlurne. Die Stichwahlen zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer hielten das ganze Land in Atem.

Ergebnis der BP-Wahl 2016 vom 4. Dezember

Mit der letzten Stichwahl heißt der neue Bundespräsident in Österreich Dr. Alexander Van der Bellen

Endergebnis 2016 gesamt Österreich inklusive Briefwahl

2. Wahlgang Endergebnis Vergleich
1. Wahlgang 1. – 2. Wahlgang
  Stimmen % Stimmen % Stimmen %
Wahlberechtigte 6.399.572   6.382.507   17.065  
Abgegebene 4.131.798 64,6 % 4.371.825 68,5 % -240.027 -3,9 %
Ungültige 140.348 3,4 % 92.655 2,1 % 47.693 +1,3 %
Gültige 3.991.450 96,6 % 4.279.170 97,9 % -287.720 -1,3 %
Davon entfielen auf die einzelnen Wahlwerber
Ing. Norbert Hofer 1.928.530 48,3 % 1.499.971 35,1 % 428.559 +13,3 %
Dr. Alexander Van der Bellen 2.062.920 51,7 % 913.218 21,3 % 1.149.702 +30,3 %

Endergebnis gesamt Wien inklusive Briefwahl

2. Wahlgang Endergebnis
1. Wahlgang
Vergleich
1. – 2. Wahlgang
  Stimmen % Stimmen % Stimmen %
Wahlberechtigte 1.155.626   1.153.806   +1.820  
Abgegebene 829.353 71,8 % 733.675 63,6 % +95.678 +8,2 %
Ungültige 16.762 2,0 % 7.612 1,0 % +9.150 +1,0 %
Gültige 812.591 98,0 % 726.063 99,0 % +86.528 -1,0 %
Davon entfielen auf die einzelnen Wahlwerber
Ing. Norbert Hofer 278.894 34,3 % 200.933 27,7 % +77.961 +6,6 %
Dr. Alexander Van der Bellen 533.697 65,7 % 237.765 32,7 % +295.932 +32,9 %

Kurz zusammengefasst:

In Wien erreichte Van der Bellen die Mehrheit in allen 23. Wiener Gemeindebezirken. Die wenigsten Stimmen erhielt der neu gewählte Bundespräsident in Simmering mit 52,4 % der Wählerstimmen. 
In jenen Bezirken, wo die FPÖ am stärksten vertreten ist, lagen die Ergebnisse knapper aneinander:

  • 22. Bezirk/Donaustadt: Hofer: 42,8 % - VdB 57,2 %
  • 10. Bezirk/Favoriten: Hofer: 43,3 % - VdB 56,7 %
  • 21. Bezirk/Donaustadt: Hofer: 45,9 % - VdB 54,1 %
  • 11. Bezirk/Simmering: Hofer 47,6 % - VdB 52,4 %

Die meisten Zustimmungen am Wahlzettel, nämlich 81 %, erreichte Van der Bellen im 7. Bezirk.

  • 7. Bezirk/Neubau: Hofer 17,6 % - VdB 82,4 %
  • 8. Bezirk/Josefstadt: Hofer 19,8 % - VdB 80,2 %
  • 6. Bezirk/Mariahilf: Hofer 20,1 % - VdB 79,9 %
  • 9. Bezirk/Alsergrund: Hofer 20,4 % - VdB 79,6 %
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Weiterführende Infos:

Meinungen zur Wahl 2016

War das eine kalkulierte Wahlwiederholung der Bundespräsidentenwahl?

Bald ist es so weit: Stichwahl 2.0. Zugegeben ist diese Präsidentschaftswahl wohl eine der spannendsten und wahrscheinlich knappsten der Zweiten Republik. Aber nach monatelanger Wartezeit ebbt die Spannung doch langsam ab. Nun stehen uns ein neuer Wahlkampf mit aufgewärmten Parolen und neuer teurer Wahlwerbung bevor. Ein ganzes Land wartet seit Monaten darauf, wie es sich in Zukunft international positionieren wird. Dass das die Polarisierung schürt, steht außer Frage. So viel zum zermürbenden Drumherum.

Dass mit der Aufhebung der ersten Stichwahl ein Exempel am Beugen der Regeln im Sinne der Bequemlichkeit statuiert wurde, ist schon lange überfällig. Gut: Dass Wahlkarten zu früh geöffnet wurden, hat das Ergebnis zwar nicht beeinflusst, zeigt aber doch, dass die Wahlen bzw. das juristische Rundherum hinter den Kulissen nicht besonders ernst genommen werden. So viel zur Wahlwiederholung an sich.

Dass sich aber ausgerechnet die FPÖ als Hüterin der Demokratie aufspielt, ist mehr als zynisch. Immerhin handelt es sich offensichtlich um Schönheitsfehler, die jahrelang bei jeder Wahl praktiziert wurden. Nur hat sich niemand beschwert (bzw. gingen die Beschwerden nie durch), solange das Ergebnis immer halbwegs eindeutig war. Doch jetzt, wo die FPÖ eine reelle Chance auf den Sieg gehabt hätte, schießt die Moral ein. Allerdings eine fragwürdige, denn immerhin haben auch freiheitliche Wahlbeisitzer, die Unregelmäßigkeiten gemeldet haben, im Vorfeld eben den rechtmäßigen Vorgang der Wahl unterzeichnet. Das sieht stark nach einem Plan B aus, falls das Ergebnis doch nicht blau genug ist. Wobei der Fairness halber zu sagen ist, dass die Anfechtung eines kränkelnden Systems in der Hinterhand zu haben, falls es zu einer derartig knappen Wahl kommt, wohl eine generelle politische Taktik ist. Die Wahlwiederholung ist sicherlich für den künftigen Umgang mit Wählerstimmen eine wichtige Maßnahme, aber dahinter steckt vielleicht  – wie so oft – reines politisches Kalkül.

Wir haben die Perspektiven junger Wahlberechtigter eingeholt und einige interessante Aspekte entdeckt:

  • Romina Wallner (28 J.) sieht die Wurzeln der Problematik in der österreichischen Mentalität verankert. Unregelmäßigkeiten bei der Wahl zum Staatsoberhaupt sind bezeichnend für die „wird-scho-passen“-Mentalität in Österreich, die durchaus ihren Charme hat.
  • Christian Kaserer (25 J.) war selbst Wahlhelfer in Salzburg und nennt die Wahlhelfer als wahre Opfer des Pfuschs und schildert die harte Realität in der Wahlbehörde.
  • Cornelius Binder (25 J.) ortet Wahlmüdigkeit unter den Stimmberechtigten und fordert Protestwähler auf die Briefwahl zu nutzen um ihrem Ärger Luft zu machen.