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Tassilo Wallentin im Portrait: Bundespräsidentenwahl 2022

Tassilo Wallentin vor Fenster
© Maximilian Pausch/Infinity Network | Tassilo Wallentin im Portrait

Der Name Tassilo Wallentin wurde lange als möglicher FPÖ-Kandidat gehandhabt. Nun tritt er parteilos an. Reicht die Unterstützung Frank Stronachs?

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Spät aber doch schickt sich Tassilo Wallentin selbst ins Rennen um die Hofburg. Lange wurde Wallentin mit den Freiheitlichen in Verbindung gebracht, die FPÖ ging nun letztendlich einen anderen Weg mit Rosenkranz. Hinter Wallentin steht jedoch auch etwas Geld und Erfahrung, in Form von Frank Stronach. Der ehemalige Kandidat möchte Wallentin unterstützen, damit dieser nicht nur eine Alternative zur FPÖ, sondern gleich zu Van der Bellen wird. Ein interessanter Wahlkampf steht bevor.

Anwalt und Kolumnist

Nach seiner abgeschlossenen Matura in Wien geht Wallentin 1994 nach Salzburg und studiert dort an der Universität Rechtswissenschaften. Ein Stipendium verschafft ihm anschließend einen Aufenthalt in den USA, in denen er sogar für eine Anwaltskanzlei in Kalifornien arbeitet. Danach geht es wieder zurück in die Heimat. 2004 gründet Wallentin dort seine eigene Rechtsanwaltskanzlei. Als Anwalt wird er in Österreich, auch durch einige TV-Auftritte, bekannt. Er vertritt einige Jahre Hans Dichand und seine Kronen Zeitung, ehe er beginnt, selbst Kolumnen zu schreiben. Seit 2013 jeden Sonntag eine ganzseitige Kolumne, die „Offen Gesagt“ heißt. Unter diesem Titel hat Wallentin außerdem mittlerweile acht Bücher veröffentlicht. 2022 ist ein Side-letter der Regierung ÖVP-FPÖ aus dem Jahr 2017 aufgetaucht. Dieses geheime Zusatzpapier nennt Wallentin als Mitglied des Verfassungsgerichtshof, bezeichnet ihn jedoch als „unabhängig“. Durch einige Aussagen und Veröffentlichungen wird ihm trotzdem eine Nähe zur Freiheitlichen Partei nachgesagt.

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Comeback des Migrationsthemas

Wallentins inhaltliche Punkte decken sich in vielen Belangen mit denen der FPÖ. Er fordert, auf den russischen Angriffskrieg mit Friedensgesprächen, anstatt mit Sanktionen zu reagieren. Außerdem sieht er dadurch die österreichische Neutralität gefährdet und möchte diese als Bundespräsident bewahren. Ein weiterer Punkt auf seiner Liste ist die Aufnahme von Bargeldzahlung in die Verfassung. Im Vergleich zu den anderen rechten Kandidaten, die vorrangig über Covid reden, setzt Wallentin auch wieder stärker auf das Migrationsthema. Er fordert strengere Grenzkontrollen und sieht eine akute Terrorgefahr. Als Vorbilder in der Migrationspolitik nennt er Australien und die USA. Schon 2017 sorgt Wallentin für Aufruhr, als er behauptet, kriminelle Asylwerber sollen nicht nur abgeschoben, sondern Notfalls auf eine von der UNO geschützten Insel außerhalb Europas gebracht werden. Auch das Binnen-I verteufelt Wallentin damals und spricht von einem „Genderwahn“.

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Stronach statt FPÖ

Im Hintergrund steht statt einer starken Partei Frank Stronach. Der ehemalige Kandidat möchte Wallentin „sowohl ideell als auch materiell“ unterstützen. Genaue Summen sind bislang nicht bekannt. Die Ausgangssituation ist dennoch keine einfache. Inhaltlich ist er der vierte rechte Kandidat und muss dabei nicht nur gegen Rosenkranz, mit FPÖ im Rücken, sondern auch gegen den kommunikativ starken Grosz und den MFG-Gründer Brunner um Stimmen kämpfen. Es wird auch auf die allgemeine Stimmung im Land ankommen. Ein wirklicher Wahlsieg wird jedoch so oder so eher schwierig.

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