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Nach Corona: Jetzt wird in Wien gegen Affenpocken geimpft
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Affenpocken-Impfung in Wien jetzt möglich
Nachdem die ersten Impftermine gegen die Affenpocken jeweils innerhalb einer halben Stunde ausgebucht waren, hat die Stadt Wien Nachschub besorgt. 520 Dosen wurden nun zusätzlich geordert. Für die Impfung anmelden kann man sich am Montagmittag (3. Oktober), dann werden weitere 1.200 Impftermine freigeschaltet. Denn nachdem die vorbeugenden Impfungen intradermal - also unter die Haut - geimpft werden, lassen sich mit den 520 zusätzlichen Dosen rund 1.200 Personen mit einer Affenpocken-Impfung versorgen.
Eine Impfung gegen Affenpocken ist aktuell ausschließlich für Risikogruppen vorgesehen. Dazu zählen:
- Personen, die im Gesundheitsbereich (mit hohem Expositionsrisiko) oder
- in spezialisierten Laboren tätig sind sowie
- Menschen mit individuellem Risikoverhalten (etwa häufig wechselnde Sexualpartner).
Geimpft wird innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen im Wiener Austria Center 18 Mal pro Tag, danach ist vorläufig Schluss.
Wer zu den angeführten Risikogruppen gehört und sich für eine Impfung vormerken möchte, kann sich hier anmelden: » impfservice.wien
Die Vormerkung ist außerdem unter der aufgrund der Corona-Pandemie bereits bekannten Gesundheits-Hotline "1450" möglich.
Was sind Affenpocken?
Wie der Name schon verrät, wurden die Affenpocken erstmals bei Primaten beobachtet. Man geht heute jedoch davon aus, dass sie vorwiegend bei Nagetieren (z.B. Eichhörnchen und Ratten) zu finden sind. Eine Übertragung auf den Menschen ist durch Bisse, Körperflüssigkeiten und Verzehr des Tieres möglich.
Affenpocken sind ein Virus und gehören, auch hier verrät es der Name, zur Familie der Pocken, sind jedoch weniger infektiös. Die meisten gemeldeten Fälle waren in der Demokratischen Republik Kongo. Seit 2016 wurden bestätigte Fälle auch in Sierra Leone, Liberia, der Zentralafrikanischen Republik, der Republik Kongo und Nigeria, das den größten Ausbruch der letzten Zeit erlebt hat, gemeldet.
Wie gefährlich sind Affenpocken?
Bei den meisten Menschen mit einem gesunden, intakten Immunsystem scheinen die Affenpocken einen milderen Verlauf im Vergleich zu den echten Pocken zu nehmen. Das RKI schätzt die Gesundheitsgefährdung für die breite Bevölkerung derzeit als gering ein. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es zu schweren Verläufen.
Affenpocken-Check:
Familie: Poxviridae
Gattung: Orthopoxvirus
Typ: doppelsträngiges DNA-Virus
Größe: 200–250 Nanometer
Genom: 197.000 Basenpaare
Inkubationszeit: 7–21 Tage
Affenpocken: Symptome und Krankheitsverlauf
Infizieren kann sich ein Mensch durch Bisse oder den Verzehr von Nagetieren (Grundsätzlich sind auch Tröpfchen eine Möglichkeit der Ansteckung, weil auch der Speichel der Tiere infektiös ist.). Beim Menschen treten nach Infektion vor allem Hautausschläge, also die typischen "Pocken" auf, die dann ebenfalls infektiös sind (damit auch von Mensch zu Mensch übertragbar). Die Pocken, oder auch Läsionen genannt, scheinen primär im Mund- und Genitalbereich aufzutreten.
Eine Affenpocken-Infektion verursacht neben den Hautausschlägen außerdem weitere Begleiterscheinungen einer Infektion wie:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Anschwellen von Lymphknoten
- und eben ein Ausschlag, nach etwa 5 Tagen, der oft im Gesicht oder im Genitalbereich beginnt und sich auf andere Körperteile ausbreiten kann
Wie verläuft die Infektion mit Affenpocken?
Etwa 1 bis 3 Tage nach Einsetzen der ersten Symptome (Fieber, Kopf-, Gelenk-, Muskelschmerzen) entwickelt sich der den Pocken ähnliche Ausschlag, dieser ist nach etwa 21 Tagen nach Infektion durchgestanden.
Pandemie der Affenpocken: Wie wahrscheinlich ist eine Infektion?
Neue Pandemie? Wie gefährlich sind Affenpocken? MrWissen2go klärt in folgendem Video genau auf:
Wie kann man sich schützen?
Es gibt in Europa derzeit keine zugelassene Impfung gegen Affenpocken. Wer jedoch gegen die Pocken geimpft ist, sollte auch gegen die weitaus schwächeren Affenpocken geschützt sein, so das RKI.
Wer sich dennoch mit den Affenpocken infiziert, sollte bedenken, dass er andere anstecken kann. Daher sollte jeglicher Kontakt mit den infektiösen Körperstellen (den Pocken) vermieden werden. Im Kontakt mit Infizierten wird empfohlen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, diese kann das Einatmen von Tröpfchen und somit eine Ansteckung verhindern.
Unterschiede zu Corona
Was unterscheidet die Viren der Affenpocken von den Coronaviren?
Auf wissenschaftlicher Ebene unterscheiden sich die beiden Virenarten dahingehend, dass Pockenviren ein DNA-Genom aufweisen und Coronaviren oder Grippe-Erreger über ein RNA-Genom verfügen. Dieser Unterschied ist vor allem für die Mutation des Viruses ausschlaggebend, so werden bei Pockenviren circa 1 bis 2 Mutationen pro Jahr erwartet, wohingehend bei Sars-CoV-2 durchschnittlich 25 Mutationen im Jahr auftraten, manche potenter als andere.
Heißt: Die Evolution dieser Form der Pockenviren ist deutlich langsamer. Dahingehend ist es unwahrscheinlich, dass sich diese Viren so schnell wie Sars-CoV-2 verändern und verbreiten.
Affenpocken in Österreich
Die Medienlandschaft scheint bereits durchtränkt mit dem neuen Thema: Affenpocken-Pandemie in Österreich. Nach Corona, ist der neue Virus schnell in den Fokus gerückt und scheint das Lieblingsthema mancher Boulevard-Blätter zu werden. Doch was steckt wirklich dahinter?
Fakt ist: In Österreich gibt es weiterhin nur einen bestätigten Fall von Affenpocken. Dieser wurde Ende Mai in Wien bestätigt. Nach Angaben des Gesundheitsverbundes geht es dem Affenpocken-Patienten in Wien den Umständen entsprechend gut. Er wird isoliert in der Klinik Favoriten mit einer symptomatischen Therapie behandelt.
- Erste Isolierung eines Affenpockenvirus aus freilebenden Affen (7.5.2014)
- Fachgebiet ZBS 1: Hochpathogene Viren
- Fachgebiet 35: Gastrointestinale Infektionen, Zoonosen, tropische Infektionen
- WHO zu Affenpocken
- ECDC zu Affenpocken
- FAQ des Friedrich-Loeffler-Instituts zu Affenpocken u.a. zur Infektionsgefahr von Haustieren
- STAKOB: Hinweise zur Therapie von Affenpocken (27.5.2022)
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