Demo gegen Rechts diesen Donnerstag in Wien

Demonstration im Grünen
© pixabay | Wo wird heute demonstriert?

"Es ist wieder Donnerstag" – Die Donnerstagsdemonstrationen sind zurück: Mit regelmäßigen Protestaktionen richtet sich die Zivilgesellschaft erneut gegen eine FPÖ-ÖVP-Koalition und warnt vor einer Politik der Spaltung und Ausgrenzung. Seit 25 Jahren stehen die Donnerstagsdemos in Wien für entschlossenen Protest gegen politische Entwicklungen, die Demokratie und Grundrechte gefährden.

Erstellt von: | aktualisiert am 20. Jänner 2025
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Auch diesen Donnerstag gehen unzählige Menschen wieder mit einer klaren Botschaft auf die Straßen der Wiener Innenstadt: "Nein zu Rechts!" Die Demonstrationen reihen sich in die Tradition der berühmten Donnerstagsdemos von 2000 und 2018/19 ein. Seit 25 Jahren gelten sie als Fixpunkt der österreichischen Protestkultur und erwachen jedes Mal aufs Neue, wenn die FPÖ an die Macht drängt.

Mit der Aussicht auf eine FPÖ-ÖVP-Koalition haben die Donnerstagsdemos wieder Fahrt aufgenommen. Das Ergebnis der Nationalratswahl 2024 lieferte den Anstoß – bereits wenige Tage später, am 3. Oktober, markierte die erste große Kundgebung den Auftakt zu wöchentlichen Protesten, die ein Zeichen des Widerstands gegen eine mögliche FPÖ-Regierungsbeteiligung setzen. 

Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS zu Jahresbeginn, die eine Großdemo am 7. Jänner 2025 zur Folge hatte, müssen sich FPÖ und ÖVP nun wieder auf regelmäßige Protestaktionen gegen eine blau-schwarze Zusammenarbeit einstellen.

Die Protestierenden warnen eindringlich vor den Gefahren einer möglichen blau-schwarzen Regierung: Hetze, Sozialabbau, Rückschritte beim Umweltschutz und die Aushöhlung von Rechtsstaat und Demokratie. Unter einem FPÖ-Kanzler Herbert Kickl drohe eine Politik der Spaltung und Ausgrenzung, bei der Menschen auf "Fahndungslisten" gesetzt und Ã–sterreich in Richtung eines autoritären Modells nach dem Vorbild Ungarns gelenkt werden könnten. 

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Regelmäßige Donnerstagsdemos

  • Wann? Jeden Donnerstag um 18:00 Uhr
  • Wo? Platz der Menschenrechte, 1070 Wien

Seit dem 7. Januar 2021 finden die Donnerstagsdemos wieder regelmäßig statt. Jeden Donnerstag wird am Platz der Menschenrechte für eine menschlichere, solidarische und umweltbewusste Politik demonstriert. 

Die nächste Großdemo: 4. Februar 2025

Anlässlich des 25. Jahrestages der Proteste von 2000 soll am 4. Februar 2025 eine Großkundgebung stattfinden. Unter dem Motto "Fix zam gegen Blau-Schwarz" wird voraussichtlich ab 18:00 Uhr am Ballhausplatz ein starkes Zeichen gegen Rechts gesetzt. 

► Weitere Details folgen in Kürze auf der Website der Donnerstagsdemos

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Donnerstagsdemos: 25 Jahre Tradition

Die Donnerstagsdemos sind untrennbar mit dem Widerstand gegen freiheitliche Regierungsbeteiligungen verbunden. 2000 begann alles mit der Angelobung der ersten schwarz-blauen Koalition unter Wolfgang Schüssel. Über 150.000 Menschen versammelten sich damals am Wiener Heldenplatz, um gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung zu protestieren. In den darauffolgenden sechs Jahren wurden die wöchentlichen Demonstrationen zu einem Fixpunkt für tausende Demonstrierende.

Erste Rückkehr 2018

Nach einer mehrjährigen Pause erlebten die Donnerstagsdemos 2018 mit der türkis-blauen Regierung unter Sebastian Kurz ein Comeback. Unter dem Motto "Es ist wieder Donnerstag" protestierten die Menschen regelmäßig in Wien und anderen Städten. Der Ibiza-Skandal 2019 setzte der Regierung und damit den Protesten schließlich ein Ende â€“ mit einem humorvollen Abschluss: Die Vengaboys sangen "We’re going to Ibiza" am Ballhausplatz.

Zweites Comeback 2024

Nach der Nationalratswahl im September 2024 fanden die Donnerstagsdemos erneut ihren Weg zurück in die Wiener Innenstadt. Am 3. Oktober 2024 demonstrierten rund 25.000 Menschen gegen eine Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen Partei. Anschließend an die gescheiterten Verhandlungen der "Zuckerl-Koalition" erteilte der Bundespräsident im Jänner 2025 den Regierungsbildungsauftrag an die FPÖ – Grund genug, um die Kundgebungen erneut wiederzubeleben.

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Rückblick: 9. Jänner 2025 – Alarm für die Republik

Unter dem Motto "Alarm für die Republik" taten am 9. Januar 2025 etwa 25.000 Menschen vor dem Bundeskanzleramt in Wien sowie in Salzburg, Innsbruck und Graz lautstark ihren Unmut über eine drohende FPÖ-ÖVP-Regierung unter Herbert Kickl kund. 

Initiiert wurden die Massenproteste u.a. vom Netzwerk Zivilgesellschaft (34 Organisationen, darunter SOS Mitmensch, Greenpeace, Katholische Aktion, Diakonie, Attac, Armutskonferenz und IG Kultur). Es sollte ein lautstarker "Alarm für die Republik" abgesetzt und "gegen einen rechtsextremen Bundeskanzler" demonstriert werden. 

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Witzewampstler

22. März 2024 - 20:57 Uhr

Egal welche grausliche Gewalttat, die Nazis unterstützen und beklatschen diese Missstände. Ekelhafter geht es nimmer.Auch die ganzen mutmaßlichen Demokratiegefährder wie Volkshilfe, Fridays For Future, die Omas gegen Rechts, SPÖ, Grüne, NEOS, KPÖ, Links,... feiern morgen diese menschenverachtenden Zustände. Aber einen Lichtblick gibt es. Die gefährlichen Narren sind seit dem 11.03.38 weniger geworden.

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Claudiu B

21. März 2024 - 12:22 Uhr

Ich stimme male k uneingeschränkt zu - rechts in der Überschrift ist ein absolutes Nogo und die Stadt Wien sollte sich schämen !

Male K

29. Jänner 2024 - 13:11 Uhr

So geht das gar nicht! Rechts ist nicht Rechtsextrem! Dieser Unsinn sollte endlich eine Ende haben. Rechts zu sein ist erlaubt und keinesfalls rechtsextrem. Was soll diese Meinungseinschränkung und diese Ausgrenzung? Es wird versucht FPÖ Wähler zu kriminalisieren, das ist ein absolutes NOGO! Ich bin kein großer Fan der FPÖ, aber ich glaube an Meinungsfreiheit. Man ist gerade dabei die Menschen auf perfide Art zu manipulieren. Man spricht über Schutz und Erhaltung der Demokratie und schafft gleichzeitig Eckpfeiler der Demokratie ab, wie Meinungsfreiheit, und freie Medien. Ich hoffe sehr, dass viele dieses Spiel schön langsam durchschauen.

Rudolf Mahut

27. Jänner 2024 - 04:33 Uhr

Mit solch unsinnigen Aktionen und Visionen werden die Grünen noch unsympathischer und unglaubwürdiger, weil sie nur aus Fadesse und des Demonstrierens wegen Unruhe provozieren wollen... so werden sie ihre Haut keinesfalls retten können, die sollen lieber Gewessler zur Vernunft bringen und ihre zum Großteil schwachsinnigen Entscheidungen (z. B. Fahrradwege Praterstraße etc.) auf ihre Kosten oder der Grünen rückgängig machen lassen!!!

Karl Hofbauer

26. Jänner 2024 - 13:25 Uhr

Wenigstens haben sie Glück mit dem Wetter und es soll regnen. :-)

Michael Breuer

26. Jänner 2024 - 11:02 Uhr

Präsenz dort und zu diesen Themen ist so einfach!

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