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Ganslessen in Wien: Unsere Lokal-Empfehlungen

Martinigans mit Rotkraut und Knödel auf einem Teller
© Zyance/ wikimedia | Probieren Sie ein Ganslessen in einem der zahlreichen Wiener Lokale aus!

Traditionell findet jedes Jahr im November die Martinigans in vielen Restaurants und Gasthäusern ihren Platz auf den Tellern der Gäste. Hier finden Sie unsere ganz persönlichen Lokalempfehlungen in und rund um Wien. Erfahren Sie hier alles, was Sie schon immer über die Martinigans und die Bräuche rund um den St. Martinstag wissen wollten.

Erstellt von: | aktualisiert am 17. Oktober 2024
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Die Geschichte der Martinigans

Am 11. November wird alljährlich der St. Martinstag als Festtag des Heiligen Martin von Tours, der in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt ist, gefeiert; nach altem Brauch finden in dieser Zeit das Ganslessen, der Martinsumzug und das Martinssingen statt. Das heutige Martinsfest hat sich aus alter Tradition entwickelt, die in einzelnen Gegenden erst um 1800 vom St. Martinstag verdrängt wurde.

Am Martinstag selbst wird nach altem Brauch nicht gearbeitet, da er ein sogenannter Bauernfeiertag ist. In vielen Dörfern ist der Heilige St. Martin Kirchenpatron; zu seinen Ehren wird alljährlich ein großes Fest – der "Kirtag" oder "Kirchtag" – gefeiert.

Ganslessen in Wien

Martinigansl werden Sie Anfang November in vielen Restaurants und Gasthäuser in der ganzen Stadt finden. Wir stellen Ihnen hier die Favoriten der Redaktion vor, ausgewählt zuallererst nach der Qualität und traditionellen Zubereitung der Gansl-Menüs und in weiterer Folge nach der Urigkeit der Location.

Ein Gänsebraten gehört nicht unbedingt zu den leichten Gerichten. Eine Gans enthält viel Fett und ist dadurch auch sehr geschmacksintensiv. Als Getränkebegleitung zum Gansl passen am besten kräftige bis mittelkräftige Rotweine wie Carbernet Sauvignon oder Zweigelt. Weißweine wie auch Bier sind geschmacklich nicht empfehlenswert. Rotweine helfen der Verdauung auch dabei, Omega-3-Fettsäuren und die Proteine im Fleisch besser aufzuspalten.

Lassen Sie sich's schmecken!
Vielleicht möchten Sie diese Tradition wieder einmal dazu nutzen, einen feinen Abend in geselliger Runde mit Freunden und Familie zu verbringen.

Vergessen Sie nicht, zu reservieren!
Vor allem die beliebten Lokale sind rund um die Gansl-Zeit stark ausgelastet. Buchen Sie also schon möglichst früh Ihren Tisch.

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Gasthaus zur Gruabn

Untere Viaduktgasse 41, 1030 Wien | gruabn-beisl.at

Ob am Vormittag auf ein kleines Frühstück, zu Mittag auf ein schmackhaftes Menü, am Nachmittag auf ein gepflegtes Krügerl oder am Abend auf ein richtiges Ganslessen â€“ beim Gruabn-Beisl-Team können Sie Ihren Hunger bestens stillen. Zur Ganslsaison bietet das Gasthaus ein saftiges Martinigansl mit Apfelrotkraut und Erdäpfelknödel. 

Gastwirtschaft Schilling

Burggasse 103, 1070 Wien | schilling-wirt.at

Holzgetäfelte Wände, einfache Stühle und Tische und eine alte "Schank" – zeitlos im Sein und Schein der 50er Jahre, als wäre nie etwas dazwischen passiert, so zeigt sich das Gasthaus Schilling im 7ten. Das Gansl kommt natürlich mit Rotkraut und Knödel. Neben dem Ganslessen gibt es natürlich auch traditionelle Wiener Gerichte, sowie edle Weine aus Österreich.

Mozart&Meisl

Gymnasiumstraße 62, 1190 Wien | mozart-meisl.at

Ein waschechtes Szenebeisl, das Tradition und Moderne zu verbinden weiß. Im Mozart&Meisl kann man Küchenklassiker in neuem Gewand verkosten. Da finden sich nicht selten spannende Kreationen auf der Karte – etwa Gansl Wan Tan oder der Pulled Goose Burger.

Panoramaschenke

Filmteichstraße 5, 1100 Wien | hotel-eitljoerg.at

Die Panoramaschenke im Hotel Eitljörg darf hier nicht fehlen. Eine wahre Institution am Laaer Berg, deren Speisekarte alles bereithält, was das Herz begehrt. Neben dem vorzüglichen Gansl lockt die malerische Umgebung. Ein Verdauungsspaziergang durch den Kurpark Oberlaa sei hiermit wärmstens empfohlen.

Zu den 3 Hacken

Singerstraße 28, 1010 Wien | zuden3hacken.at

Wer sich in historischer Atmosphäre bewirten lassen möchte, sollte sich auf die Spuren Schuberts begeben und das "3 Hacken" aufsuchen. In zentraler Lage wird hier seit jeher schmackhafte Hausmannskost aufgetischt; der gute Name bleibt somit garantiert erhalten und auch die Gansl schmecken traditionell fabelhaft.

Rudis Beisl

Wiedner Hauptstraße 88, 1050 Wien | rudis-beisl.at

Rudis Beisl wird vorwiegend von Stammgästen besucht, die regionale Spezialitäten und saisonale Schwerpunkte genießen – da wären z.B. die Schwammerl-, Wild- oder Spargelwochen; zur Aschermittwochszeit außerdem die Fisch- und im November selbstverständlich die Martinigans-Wochen. Rudis Beisl ist immer einen Besuch wert!

Das Bootshaus

An der unteren Alten Donau 61, 1220 Wien | dasbootshaus.at

Mit seiner stilvollen Einrichtung versprüht das Bootshaus den Charme eines britisch-wienerischen Ruderclubs. Weiß gestrichene Holzwände und dunklen Holzmöbel, gepolstert mit braunem Leder, sorgen für gemütliche Eleganz. Auch hier könnt ihr Gansl in verschiedenen Variationen gustieren: Gansleinmachsuppe, klassisches Gansl mit Maroni-Rotkraut, Erdäpfelknödel, Jus und Preiselbeeren oder eine Ansfeldner Freilandgans. Im Bootshaus kommen auch Vegetarier und Veganer auf ihre Kosten mit einer veganen Gansl-Variante, dem Vegansl.

Sie wollen sich selbst an die Gans wagen? Na, dann nichts wie ran! Hier finden Sie ein feines Rezept für gefüllte Gans.

Ganslessen rund um Wien: Tagesausflug zum Martinifest

Auch rund um Wien wird das Martinifest gefeiert. Egal ob alleine, mit dem Partner oder der ganzen Familie: Die Gansl-Zeit ist die perfekte Gelegenheit für einen Tagesausflug ins Umland inklusive ausgezeichnetem Abendessen.

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St. Martin ist der Schutzpatron des Burgenlandes. Dementsprechend groß wird sein Fest zelebriert. Genießen Sie den besten burgenländischen Wein zu ihrem Gansl-Menü. Besonders empfehlenswert sind dafür u.a. folgende Adressen:

Fossil

Kellergasse 6K, 7083 Purbach am Neusiedlersee | restaurant-fossil.at 

Das Restaurant Fossil besticht durch sein einzigartiges Ambiente im Weinkeller. Die knusprig-saftige Martinigans wird hier mit glasierten Maroni, gebratenen Semmelknödeln oder handgeschnittenem Rotkraut serviert. Ein wahrer Genuss!

Taubenkobel

Hauptstraße 27, 7081 Schützen am Gebirge | taubenkobel.com

Ein Muss für alle Gansl-Fans ist der Taubenkobel. Häufig von Experten als beste Gänsebraterei im Burgenland bezeichnet, gibt es hier ein einmalig knuspriges Gansl aus dem Holzofen begleitet von Erdäpfelknödel, aromatischem Rotkraut und Maroni. Die wohltuende Umgebung rundet das Festmahl ab.

» Im Taubenkobel gibt's übrigens jedes Jahr ein sehr empfehlenswertes Valentinsmenü!

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Auch in Niederösterreich gibt's den einen oder anderen heißen Tipp für ein g'schmackiges Gansl.

Marchfelderhof

Bockfließerstraße 31, 2232 Deutsch-Wagram | marchfelderhof.at

Am Marchfelderhof feiert man den Herbsthöhepunkt mit einem Martinigansl. Für viele ist das opulent eingerichtete Gasthaus ein absolutes Stammlokal. Vollkommen zurecht, denn das Marchfelder Gansl gehört zu den besten Niederösterreichs. Auf der Speisekarte stehen zur Auswahl eine Ganslsuppe mit Bröselknöderl oder das klassische Gansl mit Rotkraut und Erdäpfelknödel. Ãœberzeugen Sie sich selbst!

Gasthaus Sodoma

Bahnhofstraße 48, 3430 Tulln an der Donau | gasthaussodoma.at

Das Sodoma empfiehlt sich allen Freunden traditioneller Wirtshäuser. Besonders bekannt ist es für seine Gansl-Menüs. Im Familienbetrieb wird das Gansl mit köstlichen Waldviertler- oder Semmelknödeln serviert.

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Die Martinigans und der heilige Martin

Wenn man es genau nimmt, hat die Martinigans nicht viel bzw. gar nichts mit dem heiligen Martin zu tun. Einige Legenden ranken sich um die Geschichte von Sankt Martin und den Gänsen. Eine davon besagt, dass er zum Bischof von Tours hätte geweiht werden sollen. Weil er sich der verantwortungsvollen Aufgabe nicht gewachsen sah, versteckte er sich in einem Gänsestall. Das gefiel den Gänsen nicht und sie fingen verräterisch laut zu schnattern an - Martin wurde letztendlich doch Bischof von Tours und für seine wohltätigen Handlungen (Mantelteilung usw.) heilig gesprochen. Â» Mehr zum Heiligen Martin von Tours

Eine weitere Geschichte wird und wurde sich erzählt, dass eine schnatternde Gänseschar eine Predigt von Bischof Martin störte, woraufhin diese geschlachtet wurden.

Legenden sind schöne Geschichten, viel glaubhafter erscheinen da eher folgende Erklärungen:

Die Martinigans als heidnischer Brauch

Die Kelten, die vor den Germanen und Römern weite Teile des damaligen Europas besiedelten, hielten sich Gänse als Haus- und Kulttiere. Die wachsamen und als wetterfühlig bekannten Gänse dienten den Kelten das ganze Jahr über als "Wachhunde". Im Herbst schlachteten die Kelten, bis auf ein Zuchtpaar, die gesamte Herde. Dies geschah aus rituellen Gründen immer an dem Tag, an dem das Sternbild der Plejaden an das nächtliche Firmament zurückkehrte, dem 11. November. Der St. Martinstag war demnach eine Art heidnisches Erntedankfest.

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Wie Bauern das Ganslessen erfanden

Der volkstümliche Brauch des Martinigansl bzw. Ganslessens, rührt daher, dass vielerorts der St. Martinstag Hauptzinstag der Bauern war: Am St. Martinstag begann das neue Wirtschaftsjahr der Bauern; an das Gesinde wurden die Löhne bezahlt, Pachtverträge wurden geschlossen, Steuern abgeführt und Knechte sowie Mägde konnten – wenn sie denn wollten – den Dienstherrn wechseln. Am St. Martinstag – zu Martini – wurde das Vieh (vorzugsweise Gänse) geschlachtet, da es aus Kostengründen nicht den ganzen Winter hindurch gefüttert werden konnte. Aus diesem Martinigansl-Schlachten ergab sich der Brauch, am St. Martinstag, vor der langen Fastenzeit im Advent, Gänsebraten bzw. Martinigansl zu essen.

Die Gans war auch eine bevorzugte Zinsbeigabe an den Grundherrn, d.h. gewisse Tribute waren oft in Form von Gänsen bezahlbar.

Woher kommen die Bräuche rund um den St. Martinstag?

1. Der Martinsumzug

In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz haben Umzüge zum St. Martinstag – bekannt unter der Bezeichnung Martinsumzug – lange Tradition.

Beim Martinsumzug ziehen Kinder zum Gedenken mit Laternen durch die Straßen der Dörfer und Städte, begleitet von einem auf einem Schimmel sitzenden und als römischer Soldat verkleideten Reiter, der in einen roten Mantel gewandet den Heiligen Martin darstellt. Gelegentlich wird auch die Schenkung des Mantels an den Bettler nachgestellt. Bei dem Umzug werden traditionelle Martinslieder gesungen. Die Laternen für den Umzug werden oft vorher im Unterricht der Volksschulen und in Kindergärten gebastelt. Zum Abschluss gibt es häufig ein großes Martinsfeuer. Vielerorts erhalten die Kinder einen Weckmann (Striezel) aus Germteig mit Rosinen.

2. Das Martinssingen

Das Martinssingen ist ein christlicher Brauch, der auch zu den Feierlichkeiten des Martinstags gehört. Es handelt sich dabei um einen sogenannten "Gabenheischenden Ansingebrauch". Die Heischegänge und die Heischelieder haben auf dem Land ihren Ursprung in den Hirtensprüchen und der Ãœberreichung der Martinigerten. In den Städten sammelten die Kinder dagegen Brennmaterialien für das Martinsfeuer und freuten sich über die zusätzlich überreichten Schleckereien.

3. Das Martinsfeuer

Das Feuer wird als Symbol verstanden: Es bringt Licht in das Dunkle, wie die gute Tat Martins das Erbarmen Gottes in die Dunkelheit der Gottesferne brachte. Der Ursprung des Martinsfeuers wird in den Riten der germanischen Wintersonnwendfeier und des germanischen Erntedankfestes vermutet: Ein Freudenfeuer, wie es auch zu anderen Anlässen angezündet wurde, ist zugleich aber auch ein reinigendes Feuer, in dem das vergangene Jahr verbrannt wird: Der Sommer wird verbrannt! Das „Sommerverbrennen“ soll daran erinnern.

4. Bauernregeln

Als erster Tag der Winterzeit galt der Martinstag als wichtiger Wetterlostag. Bauernregeln wie die folgenden waren daher damals jedermann bekannt:

  • Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.
  • Ist Martini klar und rein, bricht der Winter recht bald herein.
  • Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
  • Wenn die Martinsgänse auf dem Eise geh'n,muss das Christkind im Schmutze steh'n.
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Michi

11. Oktober 2022 - 16:52 Uhr

Coole Tipps, netter Artikel!

Alle Kommentare anzeigen

Daniela

06. November 2016 - 22:31 Uhr

Martin soll sich der Legende nach, als er zum Bischof geweiht werden sollte, aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt haben. Doch die Gänse verrieten ihn durch ihr Geschnatter. Seitdem gilt er als Schutzpatron der Gänse. Schlachten lassen wollte er sie nicht.

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