Die Geschichte der Wiener Ringstraße

Blick vom Wiener Rathaus auf die Ringstraße
© Wien Tourismus/Gregor Hofbauer | Wien von oben: Blick vom Rathaus

Der Wiener Ring ist einer der bekanntesten und prachtvollsten Boulevards der Welt. Tausende TouristInnen pilgern jährlich in die Bundeshauptstadt, um den Ring und seine prunkvollen Gebäude zu bestaunen. Inklusive des angrenzenden Franz-Josef-Kais beträgt die Länge der Ringstraße rund 5,2 Kilometer, wobei der Ring selbst in neun Abschnitte unterteilt wird. Wie aus der historischen Stadtmauer Wiens die heute so beliebte Kultur-Straße wurde, erfahren Sie hier.

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Der Abriss der Wiener Stadtmauer

Ab dem 13. Jahrhundert war Wien von einer Stadtmauer umgeben. Als Konsequenz der ersten Türkenbelagerung 1529 und des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 anhielt, wurde diese Mauer erweitert und verstärkt. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts plante man, die Stadt umzugestalten. Als 1850 die Vorstädte Wiens eingemeindet und zu den Bezirken 2.-8. wurden, stellte die Stadtmauer ein großes Problem für den Verkehr dar. 

Am 20. Dezember 1857 war es so weit, Kaiser Franz Joseph ordnete an, die Stadtmauer abzureißen. An ihrer Stelle sollte ein prunkvoller Boulevard errichtet werden - die Ringstraße. Die Meldung des geplanten Abrisses schmückte die Titelseite der Wiener Zeitung vom 25. Dezember 1857, außerdem wurde ein Architekturwettbewerb für die neue Straße ausgerufen.

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Der Architekturwettbewerb

Ziel des Wettbewerbs war, einen möglichst prachtvollen Entwurf für die Ringstraße zu finden, da sie Reichtum und Wohlstand der Monarchie symbolisieren sollte. Von Jänner bis Juni 1858 plus einer kurzen Nachfrist wurden insgesamt 85 Entwürfe eingereicht. Anders als ursprünglich angekündigt, war der endgültige Plan schließlich eine Kombination aus drei verschiedenen Entwürfen. Die Gewinnerentwürfe stammten von Friedrich Stache, Ludwig Förster sowie August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll. Letzteres Duo sollte später auch die Wiener Staatsoper entwerfen.

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Die Eröffnung der Ringstraße

Am 1. Mai 1858 wurde die neu erbaute Straße feierlich von Kaiser Franz Joseph eröffnet, jedoch war bis dahin nur ein kleiner Straßenabschnitt, der vom damaligen Rotenturmtor bis zur Ferdinandsbrücke reichte, fertig. Auf den Tag genau sieben weitere Jahre sollte es dauern, bis am 1. Mai 1865 die Ringstraße erneut eröffnet wurde, auch zu diesem Zeitpunkt war sie jedoch alles andere als fertig. Erst ab ungefähr 1880 kann man von einer fertigen Ringstraße sprechen, auch wenn sie im Laufe der Zeit immer wieder Veränderungen unterzogen wurde.

Die Wiener Ringstraße erleben?

Um die Ringstraße in all ihrer Pracht zu erleben und ihre Geheimnisse zu entdecken, gibt es verschiedene Touren. WIr empfehlen:

» Wiener Ringstraßen-Rundgang mit einem Historiker

Wer keine Lust auf eine geführte Tour hat, kann auch eine selbstgeführte Tour durch die Wiener Ringstraße inklusive Schnitzeljagd machen.

» Weitere Stadtführungen?

 

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Der Verkehr auf der Ringstraße

Ab dem Jahr 1868 konnte man die Pferdebahn der Wiener Tramway Gesellschaft entlang der Ringstraße nutzen, diese verkehrte jedoch zu Beginn nur zwischen Stubenring und Schottentor. Bald jedoch wurde die Strecke um Schottenring bis Franz-Josefs-Kai erweitert, 1898 wurden die durch Pferde angetriebenen Wagen durch eine elektrische Straßenbahn ersetzt.

Mehr dazu? Das Wiener Straßenbahnmuseum zeigt die Geschichte der Wiener Straßenbahnen.

Bis heute wird die 57 Meter breite Ringstraße zumindest abschnittsweise von den Linien 1, 2, 71 und dem D-Wagen befahren. Nachdem die Ringstraße hauptsächlich repräsentativen Zwecken dienen sollte, musste man den Lastenverkehr an einem anderen Ort unterbringen. Die damals eingerichtete Lastenstraße wird heute von der Straßenbahnlinie 2 befahren. Erst ab dem Jahr 1972 wurde der Ring zur Einbahnstraße, bis dahin konnte man sie in beide Richtungen mit dem Auto befahren, in den 1990er Jahren wurden zusätzlich Radwege erbaut.

Mit ihrer langen Tradition zählt der Wiener Ring zu den wichtigsten Wahrzeichen der Bundeshauptstadt und ist UNESCO Weltkulturerbe. Ihre Geschichte, die wunderschönen Bauten und der Habsburger-Flair machen den historischen Prunkboulevard zum weltweit bekannten und von den WienerInnen heiß geliebten Ring.

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Mag. Marianne Kirchmayr

11. September 2023 - 10:26 Uhr

Leider gibt es seit Einstellung der Ringtram keine Möglichkeit mehr, Gästen aus dem Ausland die Ringstraße zu zeigen - außer überfüllte Straßenbahnen, sündteure Fiakerfahrten od. Busse, die man für 24 od.48 Std. zu hohen Preisen mieten muss. Das ist nicht sehr gastfreundlich!

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