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Wiener Festwochen 2024: Freie Republik Wien als Provokation

Das Bild zeigt die Eröffnung der Wiener Festwochen am Rathausplatz.
© Ines Bacher | Die Festwochen eröffnen am Rathausplatz mit einem spektakulären Auftakt.

17.5. – 23.6.2024: Theater, Oper, Musik, Tanz, Performance und – als diesjähriges Novum – ein gewagtes politisches Statement. Die Wiener Festwochen setzen auf "radikale Ästhetik" und warten mit einem vielseitigen Spektrum aus neuen Produktionen, musikalischen Kompositionen und multimedialen Installationen auf. Ein fünfwöchiges Festival voll bahnbrechender Kunst und Kultur; provokant wie nur selten zuvor an diesmal 34 Spielstätten in Wien. Wir stellen die Festival-Höhepunkte und das skurrile Konzept des neuen Intendanten Milo Rau vor.

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Wiener Festwochen â€“ Freie Republik Wien

Wann: 17. Mai bis 23. Juni 2024
Eröffnung: 21:20 Uhr, Rathausplatz

Wiener Festwochen erfinden sich neu

Kraftvolle Eigenproduktionen, internationale Arbeiten aus sämtlichen künstlerischen Bereichen – und Weltpremieren: Auf all das dürfen wir uns im heurigen Festwochen-Jahr freuen. Mit 46 Produktionen aus Theater, Oper, Musik, Tanz, Performance und bildender Kunst sowie 4 Eigen- und 14 Koproduktionen spiegelt das Programm der Wiener Festwochen 2024 die bunte Vielfalt der Kunst- und Kulturszene in ihrem Programm wider. Doch damit geben sich die Veranstalter:innen dieses Jahr nicht zufrieden und berufen sich auf schrille, wie politische Ambitionen. Sie verstehen die Wiener Festwochen 2024 als Schnittstelle zwischen Kunst und Aktivismus:

"Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Wien ist die Hauptstadt der Moderne, wir rufen nun eine zweite Moderne aus, gemeinsam mit hunderten Intellektuellen, Künstler:innen und Bürger:innen aus Wien, Österreich und der ganzen Welt", so Intendant Milo Rau.

Im Mittelpunkt des Festivals stehen die Themen Widerstand und Revolution: Musikalisch bringt der russische Dissident Kirill Serebrennikov gleich zu Beginn des Festivals mit BAROCCO ein Panorama des Widerstands vom Prager Frühling bis heute auf die Bühne des Burgtheaters, während die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv mit Jevhen Stankovychs Kaddish Requiem im und in Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus ein Zeichen gegen Krieg setzt.

Milo Rau nimmt mit seiner Mozart-Adaption La Clemenza di Tito die Scheinmoral der Elite von "Gutmeinenden" in der Halle E unter die Lupe. Revolutionäres Potenzial verspricht auch die Weltpremiere von nora chipaumires Projekt Dambudzo im und in Kooperation mit dem mumok sowie die Multimedia-Oper Woman at Point Zero von Bushra El-Turk.

Agnieszka Polska wird in ihrer ersten Theaterinszenierung The Talking Car das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine ausloten. Leonie Böhm bringt gemeinsam mit Kim de l’Horizon den kontroversen Roman Blutbuch als theatrale Erzählung Blutstück auf die Bühne des Volkstheaters.

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Eröffnung und Spielorte

Die Eröffnung der Wiener Festwochen findet am 17. Mai 2024 ab 21:20 Uhr am Rathausplatz statt!

Liveübertragung um 21:20 Uhr auf ORF 2 und 3sat

Zur Eröffnung wird am 17. Mai 2024 unter der neuen Intendanz von Milo Rau die Freie Republik Wien ausgerufen. In einer großen Zeremonie vor dem Rathaus, bei der Statements und Beiträge lokaler und internationaler Aktivist:innen und Bands im gemeinsamen Singen der neuen Hymne gipfeln, erklärt sich der 100-köpfige Rat der Republik zum Souverän. Dies ist der fulminante Auftakt für fünf Wochen Festival, in denen Wien zur Experimentalstätte einer zweiten Moderne wird. Die Zielsetzung lautet: global, entgrenzt, utopisch, radikal politisch und radikal ästhetisch.

34 Spielorte in Wien

Bei der heurigen Auflage der Wiener Festwochen werden wieder größere und auch neue Bühnen bespielt. An insgesamt 34 Spielstätten in Wien, vom Rathaus bis zum Gänsehäufel, wird das große Festival stattfinden, darunter zählen unter anderem:

» Alle Spielorte inklusive Programm auf der offiziellen Website

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Haus der Republik und die Wiener Prozesse

Das Herzstück des Festivals bildet das sogenannte "Haus der Republik" im Volkskundemuseum. Alle Wiener:innen sind während der gesamten fünfeinhalb Wochen eingeladen, in das offene Hauptquartier der Freien Republik Wien zu kommen. Hier arbeiten die Mitarbeiter:innen der Festwochen in Kooperation mit der Klima Biennale in offenen Büros Seite an Seite mit lokalen und internationalen Initiativen.

Wöchentlich finden die Hearings des "Rats der Republik" statt und es wird an der künftigen Verfassung der Freien Republik erarbeitet. Auch in die offene Werkstatt der Klasse für Bühnengestaltung der Akademie der bildenden Künste Wien wird das Publikum eingeladen. Seminare, Workshops und Diskussionsrunden mit Aktivist:innen und zahlloser Partner:innenorganisationen fördern den Austausch.

Revolutionär geht es während des Festivals auch in den "Wiener Prozessen" im Odeon zu: Ganz Österreich – Konzerne, Politik, Medien und nicht zuletzt die Kunst selbst – werden vors Tribunal der neu geschaffenen Republik zitiert, Urteile inklusive.

Zum Abschluss des Festivals werden die Ergebnisse von Diskussionen, Prozessen und Hearings in der Wiener Erklärung festgeschrieben. Als verbindliches Regelwerk soll sie für die kommenden vier Jahre die Grundlage für die zukünftige Programmierung der Festwochen sein. Als erstes Festival der Geschichte erarbeiten die Wiener Festwochen bzw. Freie Republik Wien damit gemeinsam mit dem Publikum eine eigene Verfassung.

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Tickets und Vorbestellungen

Karten für das Gesamtprogramm sind im Webshop erhältlich oder telefonisch mit Kreditkarte zu kaufen. Der telefonische Verkauf startet werktags um 10 Uhr.

Ab 2. April können die Tickets auch an der Tageskasse der Wiener Festwochen erworben werden:

Lehárgasse 3a, 1060 Wien
Tel.: +43 1 589 22 456
Mo–Sa, 10 bis 18 Uhr

Ab 6. Mai öffnet im Museumsquartier eine weitere Tageskasse:

MuseumsQuartier (Foyer der Halle E+G)
Museumsplatz 1, 1070 Wien
täglich 10 bis 18 Uhr

Für Kurzentschlossene gibt es zudem die Option, eine Karte an den Abendkassen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn zu erwerben.

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â–º Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Wiener Festwochen!

â–º Das gesamte Programm gibt es im Wiener Festwochen Kalender

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Adresse & Kontakt

Rathausplatz
Rathausplatz in 1010 Wien


Anfahrt mit Ã¶ffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahnen: U2, Station Rathaus und U3, Station Volkstheater oder Herrengasse (jeweils ca. 10 min Fußweg)
Straßenbahnen: 1, D, oder 71, Haltestelle Rathausplatz/Burgtheater und Straßenbahnlinie 2, Parlament

Kurzparkzone, parken auf der Straße
Kurzparkzone - Kostenpflichtig Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr
Samstag, Sonn- u. Feiertag gratis
Hinweis: Achten Sie auf Anrainerparkplätze, Park- u. Halteverbote. Mehr dazu

Parkgaragen:
Parkgarage Rathausplatz - durchgehend geöffnet
Zufahrt Universitätsring, 1010 Wien

Tiefgarage Rathausquartier - durchgehend geöffnet
Zufahrt Rathausstraße 1, 1010 Wien


Standort auf Google Maps
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03. Juni 2024 - 12:39 Uhr

Wieso muss heutezutage alles politisiert und moralisiert werden

Alle Kommentare anzeigen

Johannes Küng

28. Mai 2024 - 09:56 Uhr

Durfte einen Teil der Eröffnung miterleben. Laut wars auf jeden Fall. Auch mit Abstand sehe ich nicht ein, warum ich mich bei Festwochen von einer Kreischerin mit dem Umbringen beflegeln lassen soll. Wie auch das ganze Wollmasken-Revolutionsgesülze nur lächerlich wirkte.Hoffe auf das nächste Jahr mit weniger lächerlichem Aktionismus und mehr Fest.

Ulrike Winterling

17. Mai 2024 - 23:15 Uhr

Die Eröffnungsfeier ist keine Provokation, die ist einfach nur no go. Noch nie was Schlechteres gesehen. Tolle Werbung für Wien. Gratuliere den Verantwortlichen für den Blödsinn

Helmut REINHARDT

17. Mai 2024 - 22:39 Uhr

Ich habe mich sehr auf die Eröffnung der Festwochen gefreut.Leider wurde meine Freude von den vielen peinlichen Selbstdarstellern sehr getrübt.Für mich war die Eröffnung sehr militant, einerseits von den armen Nonprinären Aussagen, Fotzenschleim (Serbien muss sterben), und jüdischen Anspielungen, vom dem ja allerwelt weiss, dass Kinder, Spitäler von Isrtael angegriffen werden!Mein Resümee ist, dass ich erstmal an keiner Veranstaltung teilnehmen werde, allein der Refrain der adipositiven Leadsängerin "ich bringe dich um" macht mit tatsächlich große Angst.MfG Helmut Reinhardt.

Hans

17. Mai 2024 - 22:06 Uhr

So etwas Grauenhaftes und so ein grässliches Geschrei habe ich noch nie gesehen!!!! WELCH EINE SCHANDE,DAS SOLL KUNST SEIN,WENN JEMAND VOM MORDEN,AUFHÄNGEN,ABSTECHEN SINGT!!!Wie krank sind diese Menschen im Gehirn!!!Und dafür muss ich noch Gebühren zahlen!Pfui Teufel!!!

Lotte Schlüsselbauer

17. Mai 2024 - 21:48 Uhr

Ich bin entzetst über die Sängerin und Gitarristin, die gerade (21h40) ihren Auftritt hat. Wie kann die Stadt Wien so einen grauslichen Text singen lassen...ich bring euch alle um, ich stech euch in den Bauch.In Zeiten wie diesen einfach zum Kotzen und einer Stadt wie Wien nicht würdig.

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