Kunsthaus
Kunst Haus Wien: Ausstellungsprogramm
Kunst Haus Wien Programm 2025
Seit seiner Wiedereröffnung 2024 positioniert sich das KunstHausWien verstärkt als Ort der Auseinandersetzung von multimedialer zeitgenössischer Kunst mit Themen der Ökologie, der Nachhaltigkeit und der Klimakrise - eine Ausrichtung, die gerade in Hinblick auf die globalen und nationalen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen neue Brisanz erfährt.
Wesentliche Elemente des diesjährigen Programms sind die Vertiefung der Auseinandersetzung von Kunst mit Umwelt, Nachhaltigkeit und Zukunftsbildung - etwa in den Ausstellungsprojekten von Mika Rottenberg und Julius von Bismarck -, die Reflexion über das eigene Tun in der akademischen Kooperation mit der Akademie der Bildenden Künste Wien, aber auch prozessbasierte Ausstellungen im Projektraum Garage als Ort für zeitgenössische Kunst an der Schnittstelle von Ökologie, Gemeinschaft und (sozialer) Nachhaltigkeit.
Antimatter Factory
Mika Rottenberg
27. Februar bis 10. August 2025
Pressekonferenz: Mittwoch, 26.02.2025
Mika Rottenberg (*1976) ist eine in New York lebende Künstlerin, die in ihrer Arbeit Film, architektonische Installationen und interaktive kinetische Objekte miteinander vereint. Dabei thematisiert sie auf humorvolle Weise die Absurdität der übermäßigen Warenproduktion in unserer modernen, hyperkapitalistischen Gesellschaft. Rottenberg nimmt Bezug auf Themen wie Perlen- und Lebensmittelzucht sowie die Massenproduktion von Plastikartikeln in China und macht auf die dringende Notwendigkeit aufmerksam, Ressourcen zu schonen, den Konsum zu reduzieren und nachhaltiger zu leben.
Eine Fabrik, die Antimaterie produziert, könnte als Metapher für Tinguelys Maschinenskulpturen dienen, die statt verwertbarer Materie Poesie erschaffen und auf diese Weise die industrielle Warenproduktion als ein Ausbeutungsverhältnis zwischen Mensch und Maschine satirisch darstellen. Rottenbergs ironischer Blick auf die überraschenden und oft nahezu wundersamen Verknüpfungen in der globalen Güterproduktion setzt diese Thematik fort.
Mit ihrem sozialen Surrealismus entwickelt sie Parabeln über die Entfremdung, die bereits Karl Marx in seiner Analyse der „Entfremdung der Menschenwelt durch die Verwertung der Sachenwelt“ beschrieb. Was ihre Kritik an der kapitalistischen Warenproduktion zusätzlich brisant macht, ist die zunehmende Geschwindigkeit des Produktionsprozesses, der weltweite, ungehinderte Fluss von Waren (nicht von Menschen) und die Digitalisierung, die Dinge von ihrer ursprünglichen Repräsentation entkoppelt. Ein weiteres zentrales Thema in Rottenbergs Werk ist die Frage nach der Handlungsmacht von Dingen und Materialien sowie ihrer ihnen zugeschriebenen Spiritualität.
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Plastic Matters
Eine Ausstellung in Kooperation mit Fantoplast und Precious Plastic Vienna
27. Februar 2025 bis 25. Mai 2025
Mit Plastic Matters schlägt das KunstHausWien einen Perspektivenwechsel zum Umgang mit Plastik vor: vom Abfallprodukt hin zum wertvollen Werkstoff. Unter dem Motto „Lang lebe das Plastik“ veranschaulichen Workshops zur Kunststoffwiederverwertung die vielfältigen Prozesse des Recycelns und schärfen dabei unser Bewusstsein der zunehmenden Plastik-Problematik. Plastik bleibt und muss als wertvolle Ressource im Kreislauf gedacht werden.
Die Ausstellung zeigt Möglichkeiten und Potenziale des Werkstoffs abseits industrieller Verwertungsprozesse auf. Denn Plastik geht uns alle etwas an.
KuratorInnen
Stephan Kuss und Veronika Hackl
Ãœber den Projektraum Garage
Der Projektraum Garage ist ein Ort für zeitgenössische Kunst an der Schnittstelle von Ökologie, Gemeinschaft und (sozialer) Nachhaltigkeit. Transdisziplinäre und prozesshafte Ausstellungen laden zur aktiven Teilnahme und verhandeln Schlüsselthemen aktueller Debatten. Orts- und Themenspezifische Arbeiten geben Raum um Bekanntes zu hinterfragen und Neues zu erfahren.
Der Eintritt ist frei!
Weitere Projekte im Jahr 2025:
Grüne Wäsche Wien
14.06.–28.09.2025
Fuzzy Earth
Tekla Gedeon & Sebastian Gschanes
16.10.2025–25.01.2026
Julius von Bismarck
10. September 2025 bis 8. März 2026
"Meiner Meinung nach hat unser Blick, den wir auf die Natur haben, einen direkten Einfluss auf die Natur. Ziel meiner Arbeit ist es, unsere Sichtweise als Menschen auf die (Um-)Welt - etwa auf Naturgewalten - zu untersuchen und zu beeinflussen.“ Julius von Bismarck
In kraftvollen Bildern, mit technischen Erfindungen und außergewöhnlichen Experimenten befragt Julius von Bismarck die menschliche Wahrnehmung und das Verhältnis von Mensch und Natur. Ob Stürme, Blitze, Wassermassen oder Feuer – elementare Naturgewalten und umfangreiche Forschungsreisen sind oftmals Ausgangspunkt seiner Werkgruppen, die eine künstlerische Perspektive mit wissenschaftlichen und technischen Ansätzen kombinieren.
In spektakulären Aktionen peitscht Julius von Bismarck etwa das Meer aus, fängt Blitze ein oder vakuumiert Pflanzen in ihrem ursprünglichen Lebensraum. Die daraus resultierenden Fotografien, Videoarbeiten, kinetischen Skulpturen und Installationen sind bildgewaltig und scheuen nicht die große Geste.
Das KunstHausWien widmet dem deutschen Künstler im Herbst 2025 seine erste große Einzelausstellung in Österreich. Neben einer Auswahl an medienübergreifenden Werken aus den letzten 15 Jahren wird Julius von Bismarck eine neue Arbeit für die Schau entwickeln, in der nicht-menschliche Entitäten zu AkteurInnen werden. Von Bismarcks künstlerische Forschung zeigt die Grenzen der menschlichen Perspektive auf und fordert uns heraus, die Folgen unseres Tuns auf die Umwelt zu hinterfragen.
Kuratorin
Sophie Haslinger
Adresse & Kontakt
Untere Weißgerberstrasse 13 in 1030 Wien
Anfahrt:
U1, U4: Haltestelle Schwedenplatz, weiter mit
Straßenbahn 1: Haltestelle Radetzkyplatz
U3, U4: Haltestelle Landstraße/Wien Mitte, weiter mit
Straßenbahn O: Haltestelle Radetzkyplatz
Parken:
Kurzparkzone (Mo-Fr: 9-22 Uhr)
Apcoa Parking (Radetzkystraße 2, 1030 Wien)
Tickets kaufen:
Online Shop
Tian Bistro im Kunst Haus:
täglich 10 - 20 Uhr
Küche: Wiener Küche, internationale Klassiker
Zur Website
+43 1 712 04 95
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Standort auf Google Maps
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