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Der Prater soll noch grüner werden: Mehr Bäume, weniger Beton
Planungsstadträtin Ulli Sima hat die Praterstern-Pläne nach ihrem Amtsantritt im Herbst noch einmal überarbeiten und „ergrünen“ lassen.
„Unser Ziel war ganz klar: Viel mehr Grün, viel mehr Bäume, weniger Beton - für einen lebendigen urbanen Platz, den täglich bis zu 150.000 Menschen frequentieren. Und es ist uns gelungen, denn wir werden den Grünraum auf fast 8.000 m2 verdoppeln, auch die Anzahl der Bäume verdoppeln wir und ein fast 500 m2 großes Wasserspiel bringt Abkühlung an Hitzetagen. Die Hitzeinsel Praterstern wird mit unseren Maßnahmen massiv entschärft“
so Planungsstadträtin Sima.
Praterstern bleibt Verkehrsknotenpunkt
Klar sei aber auch, dass der Praterstern ein zentraler Verkehrsknotenpunkt mit Straßenbahnen und Bussen auf der Oberfläche sei und bleibe und natürlich große Bereiche weiterhin Platz für die Öffis bieten müssen. Baubeginn ist im Herbst 2021, fertig sein soll der neue Platz im Sommer 2022.
Begrünter Ring rund um den Praterstern
Der Praterstern soll durch einen Ring aus 2,5m breiten, leicht erhöhten Pflanzbeeten eingefasst werden, einem begrünten Ring. Die Beete werden mit robusten, dem Stadtklima angepassten Ziergräsern und Kleinsträuchern bestückt. Die ausgewählten Pflanzen sind hitze-, trockenheits- und streusalzbeständig. Der begrünte Ring kann auch als „psychologischer Lärmschutz“ verstanden werden, da er im Sitzen den Verkehr optisch ausblendet. Die Staudenmischungen werden in bänderartigen Formationen angeordnet und bieten durch ihr wechselndes Farbenspiel ganzjährig einen attraktiven Farbrhythmus.
Mehr Grünraum: Erweiterung der bestehenden Grünbereiche
Ergänzende Bepflanzungen mit hitzeresistenten Bäumen und Gräsern tragen dazu bei, den Platz vor Überhitzung zu schützen. Sie spenden Schatten für unterschiedliche Anspruchsgruppen. Die Grünflächen werden nahezu auf das doppelte Ausmaß erweitert und sind ohne Zugangsbarrieren erreichbar. Sie bieten angenehme Schattenplätze zum kurzen Verweilen, aber auch eine Gelegenheit zur Naherholung für die rundum wohnende Bevölkerung. In Summe sind 55 neue Baumpflanzungen geplant. Insgesamt wird der Baumbestand auf 119 Stück fast verdoppelt!
Wasserspiel beim Tegetthoff-Denkmal
Ein sternförmiges, knapp 500 m2 großes Wasserspiel nimmt Bezug auf die ursprüngliche Planung des Pratersterns. Die Arme des Sterns dienen unter anderem als Wegweiser und zeigen strahlenförmig in die Richtung einiger bedeutender Sehenswürdigkeiten und Naherholungsgebiete Wiens. Kühlende Wasserstrahler, Sprinkler und Vernebler wechseln sich je nach Temperatur und Jahreszeit ab und erzeugen eine angenehme Geräuschkulisse. Das Wasserspiel ist barrierefrei und kann bei Bedarf ausgeschaltet werden. Somit entsteht ein attraktiver, nutzungsneutraler „Platz am Platz“, auf dem etwa Wochenmärkte und andere Veranstaltungen abgehalten werden können.
Vertikalbegrünungen an den Säulen
An den Säulen des großen Glasvordachs vor dem Bahnhofsgebäude wird mittels Pflanztrögen mit Rankseilen eine Möglichkeit für gut sichtbare Vertikalbepflanzung geschaffen. Die Tröge sind in Form der „Pratoide“ konzipiert – diese ellipsenförmige Form spiegelt die Form des gesamten Platzes wider und zieht sich durch alle Elemente des Platzes, so auch in den eigens für den Praterstern entwickelten Sitzgelegenheiten um die Bäume.
Pratoide: die Form des Platzes für neue Sitzmöbel
Um sowohl die Neupflanzungen als auch die Bestandsbäume zu schützen, wurden eigene Baumeinfassungen entwickelt: die „Pratoide“. Diese pratersternförmigen, elliptischen Baumelemente aus Betonfertigteilen sind mit Sitzschalen bestückt und ermöglichen ein Verweilen im natürlichen Schatten der Bäume am Praterstern. Die Sitze sind voneinander abgewandt angeordnet und lassen Blicke in alle Himmelrichtungen zu. Die „Pratoide“ sind eine Produktfamilie und bestehen aus drei Typen. Alle drei Modelle sind von unten beleuchtet und steigern daher in der Nacht das subjektive Sicherheitsgefühl.
Schwammstadt-Prinzip für klimafitte Bäume
Bäume im städtischen Raum stehen meist unter hohem Stress. Nur vitale Bäume bringen den vollen Nutzen: Beschattung, Kühlung, Transpiration. Mit dem Schwammstadtprinzip wird den Bäumen auch unter befestigten Flächen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung gestellt, indem die einzelnen Baumscheiben unterirdisch miteinander verbunden werden. Die Niederschläge sowie das Frischwasser des Wasserspiels werden in die Schwammstadt eingeleitet und gespeichert und sorgen so für eine bessere Wasserversorgung der Bäume. Im Winter leitet ein einfaches Klappen-System das streusalzhaltige Wasser direkt in den Kanal. Im Ostteil des Platzes, das ist der Ausgang zum Grünen Prater, also der Rückseite des Stationsgebäudes, gibt es sieben Neupflanzungen nach diesem Prinzip, im Westteil, also direkt beim Tegetthoff-Denkmal, gibt es fünf.
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