Photovoltaik-Anlage, ja oder nein? Wichtige Informationen für Ihre Entscheidung

Photovoltaikanlage auf Hausdach in Waidhofen
© Schrack Technik | Solarmodule von Schrack Technik auf einem Dach in Waidhofen. Prognose zur erzeugten Energie: 4.892,9 kWh/a

Welche Möglichkeiten gibt es, Sonnenenergie für die Stromerzeugung zu nutzen? Wann lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage)? Welche Konzepte gibt es, und welche Standort-Bedingungen müssen erfüllt sein? Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die verschiedenen Nutzungsvarianten von Photovoltaik-Anlagen.

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Solarenergie nutzen: Solarthermie oder Photovoltaik?

"Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, die Sonnenenergie zu nutzen”, erklärt Martin Reifensteiner, Technikexperte von Schrack Technik. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Solarthermie und Photovoltaik.”

Die Systeme unterscheiden sich durch ihre Technologie und wofür sie Sonnenenergie verwenden. Solarthermie nutzt Sonnenenergie, um Wasser zu erwärmen. So können die Boiler im Haus, der Pool im Garten oder auch das Heizungssystem im Haus aufgeheizt werden. Photovoltaikanlagen hingegen verwandeln Sonnenenergie in Strom. Dieser kann auf drei verschiedene Arten genutzt werden:

  • Zur Volleinspeisung: Jede produzierte Kilowattstunde wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und über einen speziellen Tarif abgerechnet. Hierzu gibt es eine spezielle Tarifförderung.
  • Zur Überschusseinspeisung: Die erzeugte Energie wird optimal im Gebäude selbst verbraucht. Überschüsse werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist, jedoch ohne Tarifförderung.
  • Als Inselsystem: Die Anlage hat keinen Zugang zum öffentlichen Stromnetz. Die produzierte Energie wird in einer Batterie gespeichert. Diese Lösung findet sich oft auf Berg- oder Seehütten.

Dazu erläutert Experte Reifensteiner: “Die Vorteile bzw. Nachteile der drei Anlagentypen können direkt nicht genannt werden.” Oft würden die Photovoltaikanlagen und deren Arbeitsweisen beim Erstgespräch mit dem Kunden auf dessen Wünsche angepasst, um somit das Optimum produzieren zu können. Reifensteiner führt Beispiele aus seiner Erfahrung an: “Ein Einfamilienhaushalt möchte eine Photovoltaikanlage, um den Strombedarf zu reduzieren. Hier würde eine Freifeldanlage mit 300 kWp zur Volleinspeisung keinen Sinn ergeben, da der Strom nicht im Haushalt verbraucht werden kann. Ein anderes Beispiel: Ein Investor, der in Anlagen mit hoher Leistung investieren will, wird wiederrum mit einer 5 kWp Anlage nicht glücklich. Der Energieoutput ist nur gering. Wiederum kann der Berghüttenbetreiber mit beiden Anlagen nichts anfangen, da sowohl die Anlage mit Volleinspeisung als auch die mit mit Überschusseinspeisung netzgeführt sind. Er wird jedoch am Berg nie einen Netzanschluss haben.”

Je nach Wahl der Einspeisung ändern sich auch die steuerrechtlichen Bestimmungen. Welche Anlage Sie benötigen, hängt vom Standort und des gewollten Leistungsertrags ab.

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Einspeisevergütung: Strom ins öffentliche Netz liefern

Die Einspeisevergütung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz wird vom Staat gefördert. Dahinter verbirgt sich der staatliche Wunsch, den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Photovoltaikanlagen werden durch diese Förderung wirtschaftlich rentabel. Die Einspeisevergütung sichert dem Betreiber einer Photovoltaikanlage über 20 Jahre eine feste Vergütung für den eingespeisten Strom zu. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der maximalen Leistung der Anlage und dem Zeitpunkt, an dem diese in Betrieb genommen wird. Sie ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fesgtelegt. Seit einigen Jahren ist die Einspeisevergütung jedoch rückläufig. Demnach steigt die Zahl der Eigenverbraucher.

Photovoltaikanlage planen: Der richtige Standort

“Die Photovoltaikanlage kann je nach Gebäude an jeden erdenklichen Punkt montiert werden”, weiß Martin Reifensteiner. Es ist dabei sekundär, ob es sich um eine Lagerhalle, den Carport, das Einfamilienhaus, der Balkon oder den Garten handelt. Die Module können auf dem Dach, an der Fassade oder freistehend installiert werden. Bevor Sie Ihre Photovoltaikanlage planen, sollten Sie prüfen, ob die Montagefläche aus bautechnischen Gründen infrage kommt. Hier spielen Denkmalschutzverordnungen und die Substanz des Dachstuhls eine Rolle: “Bei der Anlagenbesichtigung muss auch Augenmerk auf die Fläche gelegt werden, wo die Photovoltaik installiert werden soll. Sollte diese Fläche aufgrund der Ausrichtung, Dachneigung, Verschattung oder aus bautechnischen Gründen (alte Dachdeckung, schlechter Dachstuhl etc.) nicht geeignet sein, muss eine alternative Fläche gefunden werden. Oder eine Sanierung durchgeführt werden, um das Projekt Photovoltaik zu verwirklichen.”

Für dachintegrierte Photovoltaikanlagen sind Faktoren wie die jeweilige Neigung der Module, bzw. des Daches, die Sonneneinstrahlung und die südliche Ausrichtung der Montagefläche ausschlaggebend: “In der Regel wird die Anlage mit einer optimalen Neigung von 20° bis 40° Grad auf das Dach montiert”, erklärt Reifensteiner. Ist eine Montage auf dem Dach nicht möglich, können die Module auch an der Fassade angebracht werden. Aufgrund der senkrechten Montage sind diese Anlagen jedoch 30-40% leistungsschwächer. Sollte die Anlage nicht in südlicher Richtung installiert werden, können die Verluste noch höher ausfallen.

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Dachintegrierte Photovoltaikanlagen auf dem Einfamilienhaus

Für die dachintegrierte Montage, zum Beispiel auf Einfamilienhäusern, gibt es zwei Varianten von Photovoltaikanlagen: Aufdach- und Indach-Anlagen. Aufdachanlagen werden mit einem Abstand von ca. 15 cm zum eigentlichen Dach angebracht. Der Abstand sorgt für die ausreichende Kühlung und erhöhte Leistungsfähigkeit der Module. Indachanlagen übernehmen die Funktion eines eigentlichen Daches. Werden lichtdurchlässige Materialien verwendet, können Indachanlagen auch als Sonnenschutz fungieren, wie zum Beispiel auf Vordächern. Für eine Konstruktion auf dem Flachdach eignet sich eine Photovoltaikanlage auf Ständern oder Module, die dem Sonnenstand nach drehbar sind. Drehbare Module sind komplexer und teurer, erwirtschaften dafür 25 - 30 % mehr Stromertrag.

Die Leistung verschiedener Photovoltaikanlagen

Die Leistung von Photovoltaikanlagen wird in Kilowatt Peak (Spitzenleistung) angegeben. Pro 1 Kilowatt Peak (kWp) wird ca. 6-8 Quadratmeter Fläche benötigt. Eine Anlage erzeugt im Regelfall damit ca. 1000 kWh pro Jahr. Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht ca. 4.000 kWh im Jahr – um eine Anlage genau planen zu können, ist eine Stromabrechnung vom Vorjahr sehr wichtig. Ein weiterer Faktor ist auch die Lebensweise: wie wird das Haus bewohnt, sprich, welche Verbraucher werden genutzt? Der Leistungsertrag in der Übersicht:

PV-Anlage Leistung
Inselanlagen (1 Modul): bis ca. 5 kWp
Anlagen für Einfamilienhaushalte: 3 – 5 kWp
Anlagen für Mehrfamilienhaushalte: 5 – 10 kWp
Anlagen für kleine und mittlere Unternehmen: 10 – 100 kWp
Freiflächenanlagen: 50 – xxx kWp

Welche Anlage in welchem Umfang für Sie die richtige ist, planen Sie in einem ersten Gespräch mit dem Photovoltaik-Hersteller. Er befragt Sie nach der benötigten Leistung und den Bedingungen des Anlagen-Standortes. Wann sich Ihre Anlage rechnet, beschreibt Ihnen unser Betrag zur Amortisation. Außerdem hilft Ihnen dabei unser Photovoltaik-Rechner. Wie Sie Ihre Anlage fördern lassen oder steuerlich abschreiben können, verrät Ihnen unser Steuerexperte im Interview.

Informieren Sie sich auf den nächsten Seiten über die einzelnen Komponenten, Qualitätsunterschiede, Versicherungen und die Amortisation von Photovoltaik-Anlagen.

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