Amortisation, Lebensdauer und Wartung von Photovoltaikanlagen

Geldscheine gestapelt vor Solarpanel
© lightboxx / 123RF Stock Photo | Im Durchschnitt amortisieren sich PV-Anlagen nach 8 - 14 Jahren.

Wann hat sich eine Photovoltaikanlage amortisiert? Wie berechne ich die Amortisiationszeit einer Photovoltaikanlage? Gibt es dafür Amortisationsrechner oder Beispiele? Und wie verhält es sich mit der Lebensdauer und Wartung von Photovoltaikanlagen generell? Sie erhalten in diesem Beitrag Informationen zum Thema Amortisation einer Photovoltaikanlage. Zur insgesamten Lebensdauer der Anlagen haben wir anschließend den Photovoltaik-Experten Martin Reifensteiner der Firma Schrack Technik befragt.

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Die Amortisation einer Photovoltaikanlage

Unter Amortisation wird die Zeit verstanden, die benötigt wird, bis die Photovoltaikanlage ihre Investitionskosten erwirtschaftet hat. Von da an beginnt die Zeit, in der sich mit der Photovoltaikanlage Gewinn erzielen lässt. Die Zeitspanne der Amortisation wird durch zwei Faktoren bestimmt: die Investitionskosten und der Ertrag, bzw. seine Vergütung.

Während die Einspeisevergütung vom Netzbetreiber garantiert wird, ist der tatsächliche Ertrag nicht hundertprozentig voraussehbar. Man nimmt zur Berechnung daher Durchschnittswerte für die Modulleistung, Sonneneinstrahlung, Dachneigung und Ausrichtung. Die Qualität der Solarmodule wirkt sich an dieser Stelle stark aus: Sie bestimmt den Wirkungsgrad und damit Ertrag und Einspeisevergütung. Doch qualitativ hochwertige Module sind auch entsprechend kostenintensiv in der Anschaffung. Ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis ist hier der Schlüssel.

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Photovoltaik: Amortisation berechnen

Addieren Sie zunächst Ihre Anschaffungskosten plus sämtliche Nebenkosten. Dazu gehören eventuelle Kreditzinsen, Versicherungen und sämtliche Betriebskosten, wie Instandhaltungskosten oder Wartungskosten. Dann addieren Sie die Summen aus dem Ertrag, also die Einspeisevergütung und die Abschreibung. Dividieren Sie anschließend die Summe der Anschaffungs- und Nebenkosten durch die Summe aus dem Ertrag. Ein Photovoltaik-Rechner kann Sie bei dieser Aufgabe unterstützen.

“Im Durchschnitt sollte sich eine PV-Anlage innerhalb von 8 bis 14 Jahren amortisiert haben. Wichtig hierfür ist natürlich eine optimale Planung der Anlagengröße in Bezug auf den Nutzungsgrad. Viele Lieferanten bieten eigene Kalkulationsprogramme an, um sich einen ersten Überblick über die Amortisationszeit zu machen“, erklärt Photovoltaik-Experte Martin Reifensteiner von Schrack Technik. So einen Kalkulationsrechner finden Sie zum Beispiel auch hier.

Energetische Amortisation von Photovoltaik

Neben der finanziellen Amortisationszeit wird bei Photovoltaikanlagen auch oft die energetische Amortisation berechnet. Dabei handelt es sich um den Zeitraum, den eine Anlage braucht, um die Energie zu erzeugen, die bei ihrer Herstellung und Montage verbraucht wurde. Die Berechnung ist natürlich stark abhängig von Material, bzw. Herstellungsmethode. Während es bei polykristallinen Modulen ca. 2,5 Jahre dauert, beträgt die Amortisation bei monokristallinen Modulen nahezu 5 Jahre. Dünnschichtmodule schneiden mit 1,5 Jahren ab. Grund dafür ist ihr geringer Rohstoffverbrauch.

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Ernetfaktor von Photovoltaikanlagen

Um allgemein zu beweisen, dass Photovoltaikanlagen nicht mehr Energie in der Herstellung verbrauchen, als sie je in ihrer Lebensdauer einspielen würden, kann man den Ernetfaktor anführen. Der Ernetfaktor beziffert, wie oft die Energie wieder erwirtschaftet oder eingespart wurde, die in der Herstellung benötigt wurde.

Lebensdauer von Photovoltaik-Anlagen

„Der Irrglaube, dass eine Anlage nach 20 Jahren „vom Dach fällt“, hält sich sehr hartnäckig in den Köpfen“, weiß Photovoltaik-Experte Martin Reifensteiner der Firma Schrack Technik. „Dabei sind viele Anlagen aus der jungen Generation schon seit 40 oder mehr Jahren im Einsatz: Durch die technische Weiterentwicklung sind hier natürlich alle Erfahrungswerte miteingeflossen, um eine noch längerer Lebensdauer der Photovoltaikanlage sicherstellen zu können.“ Entwickelt sich der technische Fortschritt weiter, muss die Anlage dabei nicht angepasst werden: „Jede Anlage wird grundsätzlich so geplant, dass sie das Optimum erwirtschaftet. Natürlich werden die Module leistungsstärker, und die Wechselrichter gewinnen den einen oder anderen zusätzlichen Prozentpunkt an Wirkungsgrad. Jedoch würde ein Fortschrittsupdate preis- und leistungstechnisch keinen Sinn für den Eigentümer machen“, so Reifensteiner.

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Die Wartung von Photovoltaikanlagen

Zum Thema Wartung erzählt Reifensteiner aus seiner Erfahrung: “Die Anlagenwartung bei einer Photovoltaikanlage ist mit wenigen Schritten durchzuführen. Es sind alles Steckverbindungen sowie der feste Sitz der Modulklemmen zu prüfen. Die Module können bei starker Verschmutzung gereinigt werden, jedoch keinesfalls mit dem Kärcher. Aufgrund des hohen Druckes könnten die Moduldichtungen beschädigt werden, und dadurch kann die Garantie erlöschen. Diese Arbeiten können selbst oder durch einen Fachmann durchgeführt werden, wobei bei Arbeiten an den elektrischen Komponenten ein Fachmann empfohlen sei. Diese Überprüfung sollte ca. alle 2 Jahre durchgeführt werden.”

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