Mit 8 Schritten zum grünen Dach

Gründach von oben
Ein Gründach ist nicht nur designtechnisch eine gute Entscheidung, sondern auch ökologisch verantwortungsvoll.

Immer mehr Städte weltweit setzen im Kampf gegen Luftverschmutzung und für höhere Lebensqualität auf Dachbegrünung. Informieren Sie sich darüber, welche Vorteile ein begrüntes Dach bringt. In 8 Schritten zum eigenen Gründach und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

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Design und Umweltschutz

Die Entscheidung für ein begrüntes Dach bringt für beinahe alle Stadthausbesitzer Vorteile mit sich. Offensichtlich ist zunächst die deutliche optische Verschönerung von Wohn- und Bürogebäuden, was nicht nur Einzelpersonen zugutekommt, sondern das allgemeine Erscheinungsbild einer von Grau geprägten Stadt maßgeblich beeinflusst. Bereits jetzt gibt es in Wien zahlreiche begrünte Dächer, in Zukunft sollen sie das Stadtbild noch stärker prägen.

In einem ansonsten sehr pflanzenarmen Lebensraum wie einer Großstadt bieten Grünflächen auf Dächern eine Möglichkeit, die Luftqualität zu verbessern und gleichzeitig Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere zu schaffen.
Was weniger Hausbesitzer wissen dürften: Durch ein bepflanztes Dach wird auch das Klima im Inneren des Hauses positiv beeinflusst. So bietet die zusätzliche organische Schicht sowohl Dämmschutz im Winter als auch Abkühlung in den oberen Räumen und rund um das Haus im Sommer. Durch die Aufnahme von Regenwasser wird außerdem durch Dachbegrünung der Wasserabfluss verzögert, was Abwassersysteme entlastet.

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8 Schritte zum eigenen Gründach

  1. Eignung des Daches klären
    Nicht jede Dachbegrünung ist für jedes Dach geeignet. Und manche Dächer sollten lieber unbegrünt bleiben. Eine Rolle spielen dabei besonders die Neigung des Daches und seine Tragfähigkeit. Bei Flachdächern ist die Bepflanzung einfacher und kann gegebenenfalls auch selbst durchgeführt werden. Die Tragfähigkeit eines Flachdaches wird zum Beispiel in schneereichen Wintern getestet; können große Schneemassen oder Menschen problemlos getragen werden, ist das Dach meist auch stabil genug für Begrünung. Auch die Wetterexponiertheit kann eine Rolle spielen. So kann es bei Dächern, die sehr oft starkem Wind und Regen ausgesetzt sind sein, dass die Bepflanzung abgetragen wird. Im Zweifelsfall ziehen Sie Profis zu Hilfe!
  2. Selbstmachen vs. professionelle Begrünung
    Bei schwierigen Gegebenheiten in Bezug auf das zu bepflanzende Dach sollten Sie generell eine Fachfirma hinzuziehen. Haben Sie ein stabiles Flachdach von nicht allzu großer Fläche, ist es aber durchaus auch eine Option, das Dach selbst zu bepflanzen.  Für Hobbygärtner ist das nach guter Informierung und mithilfe von Anleitungen und geeigneten Materialien aus dem Baumarkt möglich, auf Nummer sicher geht man aber - besonders bei großen Flächen und Wohngebäuden - mit professioneller Hilfe. Diese wird in Wien von zahlreichen Landschaftsgestaltern und Bauwerksbegrünern angeboten. 
  3. Richtlinien und Normen
    Haben Sie sich für einen Betrieb entschieden, der Ihr Dach für Sie bepflanzt, übernimmt dieser auch sämtliche Rechts- und Sicherheitsfragen. Wenn Sie die Bepflanzung selbst vornehmen wollen, müssen Sie darauf achten, dass Ihre Begrünung kein Sicherheitsrisiko oder Risiko für die Bausubstanz darstellt. Informieren Sie sich über DIN-Normen sowie die FLL-Richtlinien für Dachbegrünung!
  4. Entscheidung für eine Begrünungsart
    In Österreich bieten sich grundsätzlich zwei Arten von Dachbegrünung an. Bei der Entscheidung sollte wieder die Dachbeschaffenheit eine Rolle spielen, aber auch finanzielle Überlegungen und die Frage, wie gut regelmäßige Pflege des Daches möglich ist, sind entscheidend.

    Intensive Dachbegrünung kann mit einem echten Garten auf dem Dach verglichen werden und ist mit vielen verschiedenen optisch ansprechenden Pflanzenarten möglich. Zwar gibt es bei dieser Methode einen deutlich höheren Pflegeaufwand, doch dafür eröffnen sich weitere Designoptionen in der Gartengestaltung wie Kombinationen mit Gemüseanbau, Dachterrassen und Wasserinstallationen.

    Stehen eher ökologische Überlegungen im Vordergrund, raten viele Firmen zu extensiver Dachbegrünung. Diese ist auch bei nicht optimal geeigneten Dächern möglich und bietet minimalen Pflegeaufwand. Diese Form der Dachbepflanzung muss nur ein- bis zweimal pro Jahr gepflegt werden und besteht aus sehr widerstandfähigen Pflanzen.
  5. Schichtenaufbau anlegen
    Der richtige Schichtenaufbau mit Schutzschichten für die Dachhaut ist besonders wichtig, um Schäden am Gebäude und Undichtheiten zu vermeiden. Wenn Sie den Aufbau selbst in die Hand nehmen wollen, beachten Sie unbedingt, dass die Wurzeln der Pflanzen auf jeden Fall vom Dach selbst getrennt bleiben müssen. Dazu gibt es ein bewährtes System aus einer Vlies-Trennlage auf dem Dach, einem Durchwurzelungsschutz aus Plastik und einer Schutzschicht, die bei kleineren Vorhaben wieder aus Vlies bestehen kann, bei größeren Projekten aus Beton. Darauf kommt die Dränschicht zur Wasserableitung, wozu entweder fertige Dränmatten gekauft oder Kies/Vulkansplit aufgeschüttet werden kann. Darüber kommt eine durchwurzelbare Filterschicht aus Textilien, die den reibungslosen Wasserhaushalt ermöglicht. Erst danach kann die Vegetationsschicht aus Gartenerde oder ähnlichem aufgetragen werden. Dabei ist zu beachten, dass die Erde nicht zu viel Wasser speichert – lassen Sie sich dazu im Baumarkt beraten!
  6. Bewässerungssystem anlegen
    Ein Bewässerungssystem ist grundsätzlich nur dann nötig, wenn Sie sich für eine intensive Bepflanzung entschieden haben (für extensive Bepflanzung genügt in der Regel das Regenwasser) und zudem keinen guten Zugang haben, um die Pflanzen am Dach händisch zu gießen. Im Baumarkt sind unterschiedliche Bewässerungssysteme wie Schläuche zum Selbstverlegen oder Sprinkleranlagen erhältlich. Bauwerksbegrünungsfirmen verwenden bei aufwendigeren Begrünungen auch Bewässerungssysteme, die in die vegetationstechnischen Schichten eingebaut sind.
  7. Bepflanzung:
    Der Bepflanzungsaufwand hängt wie der Pflegeaufwand mit der Entscheidung für extensive oder intensive Begrünung zusammen. Haben Sie sich für extensive Begrünung entschieden, müssen Sie sich nur noch winterharte Pflanzen wie die sukkulenten Sedum-Pflanzen oder widerstandfähige Kräuter besorgen und sie mit einigem Abstand auf Ihrem Dach einpflanzen. Bei intensiver Bepflanzung hingegen werden hauptsächlich nicht-winterfeste Pflanzenarten gewählt, die ein- oder mehrjährig sein können. Grundsätzlich eignen sich alle üblichen Gartenblumen, Gräser, Rasen und kleine, nicht zu tiefwurzelnde Sträucher dazu. Sowohl extensiv als auch intensiv bepflanzte Flächen sollten nach der Bepflanzung ausgiebig gegossen werden.
  8. Weitere Optionen: Designelemente, Brauchwassernutzungssysteme, Photovoltaikanlage, Brunnen,…
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Kosten und Förderung

  • Extensive Dachbegrünung beim Fachmann: ab 30€/m²
  • Intensive Dachbegrünung beim Fachmann: ab 60€/m²
  • Förderung der Stadt Wien nach entsprechendem Antrag: max. 25€/m², max. 2200€ pro Haus

Fazit

Ob man sich für einen regelrechten Dachgarten im Sinne einer intensiven Bepflanzung oder für die praktische Schmalspurvariante extensive Dachbepflanzung entscheidet – längerfristig gesehen zahlt sich Dachbegrünung fast überall aus, wo sie möglich ist. Allerdings ist gute Vorab-Informierung bzw. bei größeren Vorhaben die Kontaktierung einer Fachfirma ein Muss, und der entsprechende Förderantrag sollte nicht vergessen werden.

Wie Sie Pflanzen am Balkon zum Gedeihen und Blühen bringen? Lesen Sie bei:

Adresse & Kontakt

Baumfäller
in Wien


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