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Seit den 1970er Jahren, als die 68er-Bewegung den ökologischen Nutzen bepflanzter Wände entdeckte, sind sie als fixes Element des städtischen Erscheinungsbilds nicht mehr wegzudenken. Gerade in Großstädten, wo Bodenbepflanzung oft nur in sehr geringem Ausmaß möglich ist, bieten sich vertikale Grünflächen als sinnvolle und geschmackvolle Alternative an.
Gerade größere Projekte wie die Fassaden des MA48-Gebäudes oder der Raiffeisen Landesbank in Wien fallen positiv auf. Eine Außenwand des Nouvel-Tower der Uniqa-Versicherung im 2. Wiener Gemeindebezirk wurde sogar vom international renommierten Botaniker Patrick Blanc bepflanzt. Der Franzose und selbst ernannte Erfinder des „Vertical Gardening“ leitet grüne Designprojekte weltweit und ist das Sinnbild moderner Wandbegrünung.
Doch die Geschichte geplanter Wandbegrünung reicht Jahrhunderte zurück, auch wenn früher eher Optik und praktischer Nutzen im Vordergrund standen und nicht der Umweltschutz. Neben den zahlreichen offensichtlichen Vorteilen bietet Wandbegrünung durch Isolation und Wasserhaushalt auch einen großen klimatechnischen Vorteil für die Temperatur in Stadt und Haus.
1. Entscheidung für eine Technik
2. Selbstmachen vs. Profiarbeit
Die Vorteile von Wandbegrünung kann man sich als Einzelperson relativ leicht selbst verschaffen. So bedeutet die bodengebundene Begrünung nur wenig Aufwand und kann meist selbst durchgeführt werden. Auch die Systeme mit Trögen an der Wand können fertig gekauft und selbst installiert werden. Die bodenungebundene Begrünung mit Schichten an der Wand ist dagegen recht kompliziert und sollte doch lieber fachmännisch erledigt werden. Sollten Sie sich für bodenungebundene Begrünung entschieden haben, bedenken Sie, wie viel Aufwand es bedeutet, jede Pflanze und die dazugehörige Vegetationsschicht auf die eine oder andere Weise an der Wand zu befestigen – besonders bei größeren oder schwer zugänglichen Flächen!
3. Vorbereitungen je nach Technik
Klettergerüst montieren/ Blumentröge und Aufhängungen vorbereiten, Löcher in die Böden der Tröge bohren,…
4. Bewässerung
Bei bodengebundener Wandbegrünung findet die Bewässerung ganz klassisch mit der Gießkanne statt, da die Kletterpflanzen ja an der Hausmauer am Boden wachsen. Fassadengebundene Systeme mit Trögen haben oft schon eingebaute Systeme mit Löchern oder Schläuchen. Wer sie selbst zusammenbastelt, muss nur Löcher in die Böden bohren, sodass das Wasser vom obersten Trog nach unten durchlaufen kann. Achten Sie bei der Montage darauf, dass die obersten Tröge zum Gießen gut zugänglich sind! Haben Sie Profis für Vertical Gardening angestellt, werden diese vielleicht ein spezielles Bewässerungssystem in die Schichten auf der Wand einbauen.
5. Bepflanzung
Bei bodengebundener Bepflanzung entscheiden Sie sich am besten für Efeu oder Wilden Wein, da diese Kletterpflanzen sehr pflegeleicht und winterfest sind. Sie greifen die Bausubstanz bei Häusern mit modernem Verputz normalerweise nicht an. Allerdings kann es passieren, dass diese Pflanzen zu sehr wuchern und durch ihr eigenes Gewicht irgendwann von der Hausmauer abreißen. Daher ist hier einmal im Jahr das Zurechtstutzen mit einer Gartenschere nötig. Auch bei der fassadengebundenen Bepflanzung mit Trog-Systemen kann es von Vorteil sein, winterfeste Pflanzen wie Immergrün zu verwenden, da die jährliche Neubepflanzung bei schwer zugänglichen Wandteilen beschwerlich sein kann. Grundsätzlich kann aber jede normale Balkonblume genauso gut verwendet werden.
Je nach Art und Weise der Wandbepflanzung gibt es große preisliche Schwankungen:
Davon abzuziehen:
Bevor eine Wandbegrünung durchgeführt wird, ist die Beratung durch eine professionelle Firma immer eine gute Idee. Je nachdem, ob hauptsächlich auf praktischen Nutzen oder auf ansprechendes Design wertgelegt wird, und abhängig von Budget und Wandbeschaffenheit kann man viele verschiedene Lösungen für Wandbegrünung in der Stadt finden, die auch von Wien gefördert werden.
Wie Sie Pflanzen am Balkon zum Gedeihen und Blühen bringen? Das erfahren Sie hier:
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