Gaspreisdeckel fix: Ab wann weniger für Gas zahlen?

Schweinchen sitzt mit einigen Hundert-Euro-Scheinen auf Heizung
Gaspreisdeckel ab 15. Februar: Schluss mit Teuerung?

Beim EU-Gipfel in Brüssel haben sich die europäischen Staatschefs nach rund zehnstündigen Verhandlungen auf einen Preisdeckel gegen extrem hohe Gaspreise geeinigt.

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Iberisches Modell für die EU?

In Spanien und Portugal ist es schon lange Gang und Gebe, dass Gas zur Stromproduktion mit Steuergeld subventioniert wird – dadurch sinkt auch der Strompreis. Diese Lösung wird von vielen Staaten präferiert - auch Österreich sprach sich dafür aus. Deutschland befürchtet jedoch, dass Energieunternehmen den geförderten EU-Strom ins Ausland verkaufen könnten.

Gaspreisdeckel wurde beschlossen

Beim EU-Gipfel in Brüssel haben sich die europäischen Staatschefs nach rund zehnstündigen Verhandlungen auf einen Preisdeckel gegen extrem hohe Gaspreise geeinigt. Es wird mit Februar einen Marktkorrekturmechanismus geben, um Episoden überhöhter Gaspreise zu begrenzen. Die genauen Details müssen aber erst noch erarbeitet werden. 

Einig sind sich die Mitgliedstaaten zudem, dass europäische Energieunternehmen künftig einen Teil ihres Gases gemeinsam einkaufen sollen. Auch andere Optionen wie etwa subventioniertes Gas will die EU weiter diskutieren.

» So funktioniert der Stromdeckel

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Neuer Richtpreis für Gas

Ein neuer Richtpreis für Gas soll eingeführt werden. Die Regelung tritt am 15. Februar 2023 in Kraft und greift ab einem Preis von 180 Euro pro Megawattstunde, heißt es im Beschluss. Es soll außerdem die Möglichkeit geschaffen werden, künftig direkt in den Preis eingegriffen zu können: Eine Art Preisdeckel also. Ursprünglich hatte sich vor allem Deutschland gegen einen Gaspreisdeckel ausgesprochen. Die Verhandlungen zogen sich dementsprechend bis spät in die Nacht hinein. In der insgesamt zwölften Verhandlungsstunde gelang dann schließlich gegen 3.00 Uhr doch noch ein Durchbruch.

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Wie soll der Gaspreisdeckel funktionieren?

Konkret soll der Gaspreisdeckel greifen wenn: Der Preis am Großhandelsplatz TTF drei Tage in Folge höher als 180 Euro pro Megawattstunde und um 35 Euro mehr als der internationale Preis für Flüssiggas (LNG) ist. Mit dieser Maßnahme will man innerhalb der EU gegen die massive Teuerung bei Strom- und Gaspreisen vorgehen.

Wichtig ist, dass der regulierte Preis jederzeit 35 Euro über dem internationalen LNG-Preis liegen muss und nicht bei 180 Euro festgelegt wird. Der ausgelöste Energiepreisdeckel soll dann für 20 Tage gelten. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Preis nicht übermäßig über den tatsächlichen LNG-Preis hinausschieße.

Ein Beispiel: Im Dezember lag der Gaspreis am Handelsplatz TTF bei 110 Euro pro Megawattstunde. Zu Spitzenzeiten im August erreichte dieser mehr als 340 Euro pro Megawattstunde. Hier würde der neue Gaspreisdeckel greifen. Notwendig ist der Deckel da Fachleute befürchten, dass es nach dem Winter, wenn die Gasspeicher wieder neu befüllt werden müssen, erneut zu einem Anstieg auf über 200 Euro kommen könnte.

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