Skiurlaub
Das Wi(e)nterwunderland
Die Menschen huschen verkleidet als kleine Michelin-Männchen von Hauseingang zu Hauseingang, keiner verweilt auch nur Sekunden länger in den eisigen Straßen als tatsächlich nötig – aber der Winter könnte doch so schön sein.
Wann haben Sie das letzte Mal einen Schneemann gebaut?
Wir leben in einer Welt, die hektisch und laut scheint und nehmen uns viel zu wenig Zeit für die simplen Dinge. Können Sie sich noch erinnern? An ihre Kindheit, im Winter? Man wachte morgens auf, der erste Blick galt dem Fenster und war er endlich da, der ersehnte Schnee, konnte einen nichts mehr bremsen. Endlich Schneeballschlachten veranstalten, endlich Schneemänner bauen und Schlittenfahren. Der Skianorak war schnell aus dem Kasten geholt, die Mama wurde auf nimmer Wiedersehen geküsst und man war verschwunden, in das weiße Märchenland vor der Haustüre.
Auf dem Weg zur Schule galt es möglichst viele der weißen, kalten Bälle als Munition vorrätig zu haben, um die anderen Kinder zu treffen, bevor sie einen in einen gemeinen Hinterhalt locken konnten. Es war Krieg. Gesichter wurden in den Schnee gerieben, Eisbälle durch die Luft geschleudert und hysterisches Kinderlachen erfüllte die Luft.
Wo haben wir das verloren?
Immer wieder gibt es ihn noch, den einen oder anderen Peter Pan, der verschmitzt den Schnee vom nächstgelegenen Auto zusammenschaufelt und die weißen Bälle auf vorbeihuschende Passanten fliegen lässt. Doch kaum einer findet das noch so witzig wie damals.
Schlittenfahren in der Stadt: Die geheimen Rodelbahnen Wiens
Die Wiener Magistrate sind zwar immer eifrig dabei, die weiße Wundermasse schnellstmöglich loszuwerden, aber es gibt immer noch wunderschön verschneite Orte in Wien, an denen man seinem inneren Kind freien Lauf lassen kann.
Begeben Sie sich doch einmal in den Stadtpark oder den Augarten. Nehmen Sie eine Karotte mit, damit der Schneemann auch eine Nase hat, und geben Sie sich einer bitterernsten Schneeballschlacht mit Gleichgesinnten hin. Sie werden sehen, dass Schnee auch im Erwachsenenalter noch richtig Spaß machen kann.
Wer noch einen verstaubten Schlitten oder eine Rodel bei sich im Keller stehen hat – jetzt ist die Zeit gekommen, das alte Ding zu entstauben, zu Schultern und sich auf den Weg zu machen, um sein inneres Kind wieder einmal laut juchzen zu lassen. Denn, die Stadt Wien kümmert sich darum, dass gewisse Parkanlagen im Winter jederzeit fit für das Rodelvergnügen sind und lassen diese sogar vom TÜV auf ihre Sicherheit prüfen. So kann man auf der Jesuitenwiese im Prater sogar den Hügel hinunterbrettern, wenn es Frau Holle einmal nicht so gut meint. Dort werden für Schneefans die Schneekanonen angeworfen, um die Reise in die Kindheit auch ohne Wi(e)nterwunderland zu starten.
Übrigens: Der Rodelspaß muss nicht mit dem Winter enden, es gibt in und um Wien auch Sommerrodelbahnen, auf denen das Rodelvergnügen munter weitergeht, sobald der Schnee geschmolzen ist.
TÜV-geprüften Rodelstrecken
Ort | Bezirk/ Adresse |
---|---|
3., Stadtpark, Kinderpark | |
10., Kurpark Oberlaa, Parkmitte | |
Luise-Montag-Park | |
An den Eisteichen | |
Roter Berg | |
22., Donaupark, Kaffeehausberg | |
Fridtjof-Nansen-Park |
Tipp: Rodeln am Stadtrand
Am Satzberg in Penzing können Sie auf der große Rodelwiese direkt an der Steinböckengasse gegenüber dem Silbersee eine Strecke von 220 Metern hinabrodeln. Auf den Satzberg kommen Sie bequem mit dem Bus 52B (bis Station Siedlung Kordon).
Eislaufen, Eisstockschießen und weiterer Winterspaß
Neben Schneeballschlachten, Rodelrennen und Schneemännern gibt es natürlich noch das altbewährte Wintervergnügen: das Eislaufen. Dafür ist in Wien mehr als gesorgt – mit mehreren Eislaufplätzen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, steht dem Traum, einmal eine richtige Eiskunstprinzessin zu sein, nichts im Wege.
So kann man entweder beim Wiener Eistraum am Rathausplatz riskante Rennen veranstalten und Runde um Runde durch die Innenstadt schlittern oder sich auch in die Natur begeben und eine Kür auf der alten Donau vorführen.
Tipp: Etwas außerhalb von Wien befindet sich das Schloss Laxenburg inmitten eines weitläufigen, natürlich gewachsenen Parks. Wenn die Temperaturen es zulassen, dann gibt es wahrscheinlich keinen romantischeren Ort auf Erden zum Eislaufen als am Schlossteich. Ein paar Zentimeter Neuschnee, gekoppelt mit spiegelglattem Eis – die absolute Krönung!
Außerdem verwandelt sich der Schlosspark Laxenburg in der Adventzeit in einen magischen Lichtergarten – unbedingt ansehen!
Ebenso zählt natürlich das Eisstockschießen zu den begehrten Wintertraditionen und wird gerne und gut von diversen Veranstaltern angeboten.
Wer nach alledem immer noch ein Wintermuffel sein mag und sich überhaupt nicht für Schneeballschlachten und Co. begeistern kann, der darf auch gerne grantig auf der Couch verweilen, eingewickelt in zig Decken, und das weiße Wunder verfluchen und auf wärmere Zeiten hoffen.
Seien Sie aber nicht enttäuscht, wenn Sie dabei den wahren Spaß des Winters an sich vorüberziehen lassen und Ihr inneres Kind beleidigt ist, weil es keinen Schneemann bauen darf.
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