Feste & Feiertage
Silvesterbräuche aus aller Welt
Inhalt
Silvester gilt ursprünglich als Gedenktag des Namensgebers, dem Heiligen Silvester I., der im Jahre 335 verstarb. Die Tradition, diesen Tag zu feiern, reicht bis zu den Römern 150 Jahre v. Chr. zurück.
Feuer spielte von jeher eine tragende Rolle. Während es früher die Funktion zur Vertreibung böser Geister hatte, begrüßt man heute mit Feuerwerken das neue Jahr. In christlich geprägten Ländern läuten um Mitternacht auch die Glocken. Ansonsten findet man rund um den Globus die unterschiedlichsten Rituale, die vor allem Glück bringen sollen.
Silvesterbräuche Italien
In Italien sieht man zu Silvester Rot! Frauen wie auch viele Männer erhoffen mit roter Unterwäsche das große (Liebes)-Glück. Daran glaubt man auch in Mexiko und Chile. Wichtig ist dabei allerdings, sie nach dieser Nacht wegzuwerfen.
Etwas veraltet, aber immer noch weit verbreitet ist der Brauch um Mitternacht alte Möbel und Geschirr aus dem Fenster zu werfen. Damit soll man frei für das Neue, Bessere sein. Linsen spielen schon lange eine wichtige Rolle in Italien. Während man sie einst in mit dem Wunsch, dass sie sich in Gold verwandeln, in Säckchen verschenkte, kommen sie heute auf den Teller. Je mehr man davon isst, umso größer soll der Reichtum werden. Und damit es nicht zu eintönig wird, kombiniert man sie meist mit gekochter Schweinewurst oder gefülltem Schweinefuß. Die Zeit bis zum Jahreswechsel vertreibt man sich mit Kartenspielen oder man veranstalten eine Lotterie.
Silvesterbräuche Spanien
In Spanien verbindet man Trauben mit Glück und Wohlstand. Zwölf müssen im Takt des Glockenschlages verzehrt werden. Aber Vorsicht: Wer sich dabei verspätet oder verzählt, dem wird im nächsten Jahr Pech vorhergesagt. Wie in den meisten Ländern wird auch in Spanien mit Sekt beziehungsweise Champagner angestoßen - allerdings befindet sich hier ein goldener Ring im Glas.
Silvesterbräuche Tschechien
Auch in Tschechien verspricht man sich von einem Obst die Voraussagung für das kommende Jahr. Hier ist es der Apfel. Den soll man einer Silvestertradition in Tschechien zufolge um Mitternacht halbieren. Sind die Kerne kreuzförmig angeordnet, muss man mit Unheil rechnen, in Sternform bedeutet es hingegen Glück. Des Weiteren stehen auch Linsen im Fokus, da ihre Form Geldmünzen symbolisiert. In Hoffnung auf finanziellen Aufschwung, reicht man daher Linsensuppe zum Jahreswechsel.
Vom Bleigießen bis zur Fischbiskotte:
Silvesterbräuche Schweiz
Die Silvesterbräuche in der Schweiz variieren leicht nach den Kantonen. Einen haben aber viele gemeinsam: Mit furchterregenden Verkleidungen, lauten Trommelschlägen, Schellenrasseln und Peitschen Angst und Schrecken zu verbreiten. Und zwar natürlich nicht bei den Einheimischen, sondern bei bösen Geistern und Dämonen.
Silvesterbräuche Griechenland
Am Silvestertag in Griechenland ziehen Kinder von Haus zu Haus, um die Neujahrs-Kalanta vorzutragen. Damit verkünden sie die gute Nachricht des bevorstehenden Jahreswechsels sowie des heiligen Vassilis. Da dies als Segenwunsch für die Bewohner gesehen wird, bekommen die Kinder als Belohnung Geld und oder Süßigkeiten.
Der Abend steht für die Erwachsenen ganz im Zeichen des Glückspiels. Egal ob Zuhause oder im Casino – dem Gewinner wird ein erfolgreiches Jahr prophezeit. Ein anderer Weg zum Glück und Reichtum führt über das traditionelle Silvesterbrot. Denn in dem Teig ist eine Münze eingearbeitet und wer die beim Anschneiden bekommt, darf sich freuen.
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Silvesterbräuche Dänemark
Geliebten Menschen, denen man Glück für das neue Jahr wünschen möchte, wirft man Geschirr vor die Tür. Je mehr man davon vorfindet, umso optimistischer darf man in die Zukunft blicken. Pünktlich um 18 Uhr setzt man sich vor den Fernseher und lauscht der feierlichen Ansprache von Königin Margrethe II. Anschließend wird mit Sekt angestoßen und das traditionelle dänische Silvestermahl gegessen. Das beinhaltet einen Dorsch, der für die lange Fischergeschichte des Landes steht.
Etwas skurril wird es später. Mit einem Glas Sekt in der einen Hand und einem Stück Kransekage, einem Marzipangepäck, in der anderen, springt man um Mitternacht von einem Stuhl.
Silvesterbräuche Russland
Silvester in Russland ist etwas ganz Besonderes: Denn da es ein Land des orthodoxen Glaubens ist, richtet man sich nach den Julianischen Kalender. Somit wird Weihnachten erst am 7. Jänner gefeiert. Geschenke, die hier Väterchen Frost mit seiner Enkelin Snegurotschka bringen, gibt es daher auch schon am 31. Dezember.
Um beide zu ehren und sich die Geschenke zu verdienen, verkleiden sich die Kinder gerne als Schneeflocke, Häschen oder Bärchen und tragen Gedichte vor oder singen. Eine große Beliebtheit genießt in Russland auch das chinesische Horoskop. Aus Spaß dekorieren demnach viele ihre Häuser mit den Figuren des aktuellen Tieres, verschenken sie als Glücksbringer und kleiden sich zu Silvester in entsprechenden Farben. Um das Tier des Vorjahres nicht zu verärgern, sollte man ein paar Figuren davon bis 25. Jänner behalten.
Den Silvestertag verbringt man im Kreise der Familie und Freunden Zuhause an einem reichlich gedeckten Tisch. Zu den typischen Gerichten zählt der Schichtsalat Hering im Pelzmantel, der Salat Olivier sowie Lachs und Kaviar. Unverzichtbar während der Neujahrszeit ist die Mandarine. Diese Tradition stammt aus den 1960er Jahren, als Zitrusfrüchte in der Sowjetunion eine Delikatesse waren. Aber natürlich gibt es auch hier einen Silvesterbrauch, der Glück bringen soll. Um Mitternacht verbrennt man seinen Wunschzettel, kippt die Asche in ein Sektglas und trinkt es aus. Eine weitere Eigenart ist die zehntägige Festphase, die mit Silvester eingeläutet wird. Neujahr wird übrigens ein weiteres Mal gefeiert, nämlich am 14. Jänner. Der Brauch „das alte neue Jahr“ geht auf den Julianischen Kalender zurück.
Silvesterbräuche Polen
Entspannt und ausgelassen: Das ist Silvester in Polen. Vom Putzen wird abgeraten, um das Glück nicht aus dem Haus zu vertreiben. Dafür gibt es ähnlich wie in Österreich Feuerwerk, viel Sekt und Essen. Der Kühlschrank sollte zudem reichlich gefüllt sein, denn dies würde in Zukunft auch für den Geldbeutel gelten.
An das gegossene Orakel glaubt man auch in Polen, doch statt Blei verwendet man hier Wachs. Und das macht man bereits am Andreastag, dem letzten Samstag im Jahr. Und anstatt Geister zu vertreiben, lädt man sie in Polen mit offenen Türen ein. Ein weiterer Silvesterbrauch in Polen ist es um Mitternacht alle Uhren aufzuziehen, um das neue Jahr zu begrüßen. Und alleinstehende Frauen füllen ihre Schuhe mit Mohn. Die Anzahl der Mohnkörner steht dabei für die Anzahl der Verehrer.
So starten Sie mit den besten Glückschancen ins neue Jahr:
Je nachdem, welche Ziele Sie im neuen Jahr verfolgen, ist es vielleicht ratsam, den einen oder anderen Brauch in Ihren Silvesterabend zu integrieren!
- Geld: Speisen mit Linsen essen, voller Kühlschrank, 12 Trauben essen
- Liebe: Mohn in den Schuhen oder Mandarinen ins Meer beziehungsweise die Donau werfen (China), rote Unterwäsche
- Wünsche: Kleinen Wunschzettel anzünden und die Asche im Sektglas um Mitternacht trinken
Wann ist Silvester?
Nicht überall auf der Welt feiert man das neue Jahr am 31. Dezember. Dazu zählen unter anderem:
- China, Philippinen: Zufolge dem chinesischen Lunisolarkalender am Neumond zwischen 21. Jänner und 21. Februar
- Indonesien, Indien: Man richtet sich nach dem balinesischen Mondphasenkalender und feiert nach dem Neumond während der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling, Ende März oder Anfang April
- Persien: 20. März
- Sri Lanka: 13. und 14. März
- Israel: Laut dem jüdischen Kalender im September oder Oktober
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