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Blutegel arbeiten im AKH

Blutegel
© pixabay.com | Blutegel

Ein altes Ritual wird wieder modernisiert: Bereits in der Antike wurden Blutegel als Behandlungsmethode eingesetzt. Derzeit erleben die kleinen Tiere ein Comeback in der Medizin: Bis zu 50 Mal pro Jahr werden sie im AKH eingesetzt.

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Pflege der Egel

Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird seit Jahrhunderten zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt. So auch im AKH: Alexander, Gregor, der leitende pharmazeutische Assistent kümmert sich in der Anstaltsapotheke in einer eigenen Kammer um die Tiere. Laut Gregor freuen sich Blutegel über das Baden – sie werden dadurch beweglicher.

Gefüttert werden die Tierchen jedoch auf den Krankenstationen, wo sie sich satt essen können. Rund 50 Mal im Jahr werden Blutegel im AKH eingesetzt.

„Die haben im Speichel eine komplexe Zusammensetzung von entzündungshemmenden Substanzen, von analgetischen Substanzen, von blutverdünnenden Substanzen – und all das spritzen sie hinein, wenn sie sich andocken und hineinbeißen“, so Martina Anditsch, Leiterin der Anstaltsapotheke gegenüber ORF.at.

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Einsatzgebiete des medizinischen Blutegels

Eine Blutegeltherapie kann beispielsweise hilfreich sein, wo Finger wieder angenäht werden, sogenannte Replantationen. Kommt es hierbei zu Durchblutungsstörungen, werden im AKH Egel eingesetzt, genau wie bei Gewebetransplantationen.
Durch das Polypeptid Eglin können Entzündungen und Schmerzen gelindert werden.

Bis zu 40 Milliliter Blut kann ein Egel in einer Stunde saugen. Ist er satt, lässt er locker und wird entsorgt. Obwohl so manchem vor den Tieren graust, gibt es kaum Nebenwirkungen, wie in zahlreichen Pharmaprodukten – lediglich ein gewisses Infektionsrisiko, das jedoch durch ein zusätzlich verabreichtes Antibiotikum sehr gering ist.

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Wirkungen des Blutegel-Speichels:

  • Hirudin: Hemmung der Blutgerinnung
  • Calin: kollagenvermittelte Gerinnungshemmung, die für eine Nachblutung zur Wundreinigung sorgt
  • Eglin C: Gerinnungs- und Entzündungshemmend
  • Bdellin: Gerinnungshemmend
  • Apyrase: Hemmung der Thrombozytenaggregation
  • Hyaluronidase: Abbau von Hyaluronsäure
  • Histaminähnliche Substanz

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