Gesundheit
Wirklich sichere Medikamente gibt es nur aus der Apotheke
Medikamente online bestellen - Gefahren beim Online-Kauf
Über seriös wirkende, gut getarnte und oftmals sogar mit dem Apotheken „A“ versehene online Apotheken werden Medikamente feilgeboten. Im günstigsten Fall sind sie wirkungslos. Aber mehr als die Hälfte der aufgegriffenen Medikamente weisen massive Gesundheitsrisiken für die Konsumenten auf. Diese gehen von Krebserkrankungen, Herzinfarkt bis hin zum Organversagen und zum Tod.
Der Onlinehandel mit gefälschten Arznei- und Nahrungsergänzungsmitteln ist ein blühendes Milliardengeschäft für Kriminelle. Mehr als 95 Prozent der vom Zoll beschlagnahmten Medikamente aus dem Internet sind Fälschungen. Dabei handelt es sich um Produkte, die unter schlimmsten hygienischen Bedingungen hergestellt werden – sie sind mit Staub, Straßenfarbe, Giften und Abfall verunreinigt und werden dann über illegale Websites als vermeintlich sichere Arzneimittel in die ganze Welt verkauft.
Weltweites Online-Shopping ist praktisch, bei der Bestellung von Arzneimitteln aus dem Internet ist aber ganz besondere Vorsicht geboten. Manche Online-Shops, die Medikamente verkaufen, sind unseriös, weil sie illegale und gefälschte Waren feilbieten - vor allem Muskelaufbaupräparate, Potenz- und Schmerzmittel.
Paracetamol online bestellen?
100.000 US-Amerikaner pro Jahr müssen aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden in Zusammenhang mit Schmerzmitteln (NSAID) ein Krankenhaus aufsuchen. In den USA wird von 16.500 Todesfällen pro Jahr in Verbindung mit diesen Schmerzmitteln ausgegangen. Paracetamol ist dort für 50% der Fälle von akutem Leberversagen verantwortlich. Allein in Kalifornien gibt es pro Jahr 60 Lebertransplantationen bei Kindern, weil die Eltern ihnen Paracetamol (Schmerzmittel zur Fiebersenkung, im Supermarkt erhältlich) in zu hoher Dosierung verabreicht haben. In Schweden, wo Paracetamol ab 2008 in Supermärkten angeboten wurde, haben sich die stationären Aufenthalte aufgrund von Paracetamol-Vergiftungen verdoppelt, deswegen dürfen diese Tabletten dort seit 2015 nur noch in Apotheken abgegeben werden.
Paracetamol ist aber keinesfalls die einzige rezeptfreie Substanz, bei der Überdosierungen fatale Folgen haben können. Hustenmittel, Antihistaminika, abschwellende Nasensprays, Schmerzmittel und Laxantien haben allesamt großes Potenzial für missbräuchliche Verwendung bei unkontrollierter Abgabe. Äußerlich sind die Medikamentenfälschungen kaum erkennbar, ihre Einnahme kann aber schwere gesundheitliche Folgen bis zum Tod nach sich ziehen. Denn illegale Arzneimittel werden in dubiosen Labors hergestellt und sind nicht auf Dosierung, Qualität und Reinheit der Wirkstoffe überprüft. Im besten Fall zeigen diese gefälschten Medikamente nach der Einnahme keine Wirkung, im schlimmsten Fall kann dies für die Betroffenen gesundheitsschädigend oder sogar tödlich enden. Mit der Gesundheit spielt man nicht - beim Kauf von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln muss immer hinterfragt werden, ob der Anbieter auch wirklich eine seriöse und vertrauenswürdige Quelle ist.
Welche Medikamente werden vermehrt online bestellt?
Das Internet bietet den Käufern eine gewisse Anonymität. So ist es nicht verwunderlich, dass an erster Stelle, der übers Internet gehandelten Medikamente, Potenzpillen stehen. Ein nicht zu unterschätzender Markt stellen auch muskelaufbauende Substanzen, die von Hobby-Bodybuildern gerne anstelle oder zur Unterstützung des Trainingseffektes verwendet werden. Ebenso ganz oben auf der Liste der übers Internet gehandelten Medikamente stehen Medikamente zur Leistungssteigerung, die immer mehr von Breitensportlern wie z.B. Marathonläufern eingesetzt werden. In der Hitliste folgen noch Haarwuchsmittel und Diätpillen.
Der scheinbare Vorteil der Anonymität für den Käufer birgt allerdings auch das große Risiko der Anonymität des Verkäufers, der im Falle einer gesundheitlichen Gefährdung meist nicht greifbar ist.
Woran erkennt man seriöse Online Apotheken?
Der Verkauf von rezeptfreien Medikamenten über das Internet ist in Österreich nur Apotheken erlaubt. Diese müssen sich beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) registrieren und tragen auf Ihrer Internetseite gut sichtbar platziert ein europaweit standardisiertes Logo. Damit soll ausgeschlossen werden, dass österreichische Konsumenten, Opfer von Anbietern illegaler oder gefälschter Arzneimittel werden. Die Liste dieser österreichischen Apotheken, die zum Versand von rezeptfreien Arzneispezialitäten berechtigt sind, ist hier für jeden aufrufbar!
Sichere Medikamente bedeuten Sicherheit für die Patienten und das gilt für die österreichischen Apotheker 356 Tage im Jahr. Denken Sie an Ihre Gesundheit! Gehen Sie auf Nummer sicher.
Rezeptpflichte Medikamente online bestellen?
In Österreich ist der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten aus Sicherheitsgründen verboten. Trotz vermehrter Information und Aufklärung bestellen aber noch immer viele Kunden illegal Arzneimittel im Internet. Und den Fälscherbanden gelingt es immer wieder, mit gefinkelten Tricks Kunden auf ihre Websites zu locken und ihnen gefälschte Ware unterzujubeln: Sie platzieren gezielt verlockende Werbeanzeigen im Internet und versenden ungebetene Spam-Mails, um die verbotenen Angebote anzupreisen.
Viele der Online-Shops täuschen die Kunden auch mit professionellem Design. Manche „stehlen“ sogar die Identität von echten Apotheken und kopieren deren Aussehen 1:1, um seriös zu scheinen. Im Zweifelsfall ist es ratsam lieber in die Apotheke ums Eck zu gehen, denn wirklich sichere Arzneimittel bekommen Sie in der Apotheke – persönliche Beratung inklusive.
Wie sieht die rechtliche Lage für den Käufer aus?
Nicht nur illegale Arzneimittel können gefährlich werden! Gemäß dem Arzneiwareneinfuhrgesetz dürften ausschließlich rezeptfreie Präparate für den persönlichen Bedarf (maximal drei Packungen eines Medikaments) mit österreichischer Zulassungsnummer ins Land gelangen.
Dieses Gesetz soll einen zusätzlichen Schutz vor gefälschten und gesundheitsschädlichen Medikamenten bieten und eine effizientere Überwachung und Kontrolle der Arzneiwareneinfuhr ermöglichen. Die Zollorgane sind verpflichtet, Medikamente, die entgegen dem bestehenden Verbot im Fernabsatz, also über das Internet bestellt wurden, zu beschlagnahmen – und letztlich zu vernichten. Wer also illegale oder rezeptpflichtige Medikamente aus dem Ausland bestellt, kann ordentlich zur Kasse gebeten werden. Denn, die Aufwandskosten trägt der Besteller – und im Wiederholungsfall drohen zusätzlich Verwaltungsstrafen in Höhe von bis zu 7.260 Euro.
Mit diesen Tipps und Tricks erkennen Sie gefälschte Medikamente!
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