Wien, wie es früher einmal war...

Schwarz-weiß Foto der Stadtbahn Station Josefstädter Straße um 1910
© Unbekannter Fotograf / Wiener Brücken Verlag Jugend und Volk | Die Station Josefstädter Straße vor der Elektrifizierung der Stadtbahn.

Historische Fotografien zeigen Wien, wie es früher einmal: Machen Sie mit uns eine Zeitreise zu berühmten Wiener Orten und erleben Sie wie diese vor 50, 60 und 100 Jahren aussahen.

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Zum Glück der Einheimischen und Touristen ist das historische Stadtbild über die Jahrzehnte des Wandels vielerorts erstaunlich gut erhalten geblieben. Moderne Architektur und Technik im Einklang mit geschichtsträchtigen Bauwerken, die Balance von Fortschritt und Tradition - das macht Wien zu einer ganz besonderen Stadt. Wir zeigen Ihnen Wien, wie es früher einmal war.

Station Josefstädter Straße um 1910

Die heutige U6-Station Josefstädter Straße wurde von Otto Wagner für die ursprünglich dampfbetriebene Stadtbahn entworfen. Das Stationsgebäude im Wiener Jugendstil steht mittlerweile unter Denkmalschutz und wurde 2011 umfassend renoviert. Zuletzt geriet der umliegende Platz in Verruf, da sich hier ein neuer Hot-Spot der Drogenkriminalität zu etablieren begann. Unterhalb der Haltestelle befinden sich heute ein Suchthilfezentrum sowie das Cafe Concerto, das als Raum kultureller Begegnung unterschiedlichsten Musikrichtungen eine Bühne bietet und von nimmermüden Nachtschwärmern gerne auch für einen letzten Absacker frequentiert wird. Trotz zuletzt negativer Schlagzeilen: Wenn die U-Bahn nachts zischend in das Alt-Wiener Wahrzeichen einfährt, sieht man beispielhaft wie sich Tradition und Fortschritt in Wien die Hand reichen.

Die Mariahilfer Straße 1970

Die „Mahü“ war bereits zu Zeiten der k.u.k Monarchie eine Einkaufsstraße. Ãœber sie gelangte der Kaiser von der Wiener Innenstadt zum Schloß Schönbrunn. Bis 1993 befuhren die Straßenbahnlinien 52 und 58 noch die gesamte Mariahilfer Straße. Die Gleise sind auf diesem Bild von 1970 noch zu erkennen. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Begegnungszone, die von Autofahrern und Fußgängern gleichermaßen genutzt werden kann. Die Stiftskirche „Zum heiligen Kreuz“ im Hintergrund gehört zur Stiftskaserne und fungiert als römisch-katholische Garnsionskirche von Wien. Eine Gedenktafel im Inneren der Kirche ist österreichischen Soldaten gewidmet, die bei UN-Einsätzen gefallen sind.

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Der Brunnenmarkt 1952

Der Brunnenmarkt ist einer der wenigen Straßenmärkte Wiens, auf denen auch heute noch gehandelt und gefeilscht wird. Entstanden ist er bereits 1786, als sich Marktstände um den von Kaiser Josef II. neu errichteten Trinkwasserbrunnen ansiedelten. Heute haben sich vor allem orientalische Lebensmittelhändler und Restaurants an der Brunnengasse angesiedelt. Das Kopftuch war dort aber schon in den 50er Jahren weit verbreitet, wie auf dem oberen Foto zu sehen ist.

Floridsdorf, Am Spitz 1975

Das Amtshaus für den 21. Bezirk (rechts im Bild) wurde von 1901-1903 als Floridsdorfer Rathaus errichtet. Damals verfolgte man noch die Absicht Floridsdorf zur zukünftigen Hauptstadt von Niederösterreich zu machen. Seit der Eingemeidung nach Wien dient es als Magistratisches Bezirksamt für den 21. Bezirk. Ehemals ein beliebtes Geschäftsviertel, kämpft das Grätzel am Spitz heute mit Abwanderung von Kundschaft in nahegelegene Einkaufszentren.

Der Schwedenplatz 1930

Die Schwedenbrücke am Donaukanal hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Bereits 1368 befand sich an dieser Stelle eine Holzbrücke über den Wiener Arm der Donau. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand die von Otto Wagner entworfene, und im Bild zu sehende, Bogenbrücke. 1919 erhielt die vormalige "Ferdinandbrücke" ihren aktuellen Namen, die Schwedenbrücke. Die Umbenennung erfolgte aus Dankbarkeit für die humanitäre Hilfe, die Schweden nach dem Ersten Weltkrieg für zahlreiche Wiener Kinder leistete. Die kunstvoll gestaltete Brücke sowie der Großteil des umliegenden Gebiets wurde im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört. 1955 erfolgte der Wiederaufbau der Schwedenbrücke als erste Spannbetonbrücke Wiens. Sie darf somit als Mahnmal in doppelter Hinsicht gesehen werden: Einerseits für die Schrecken des Krieges, aber auch die Gesten des Mitgefühls ausländischer Staaten, die Wien Anfang des letzten Jahrhunderts erfuhr.

Lassen Sie sich noch weiter vom Wiener Charme verzaubern.:

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Mehr historische Fotos mit Vergleich zu heute, finden Sie zum Beispiel hier in diesem Artikel Die Presse "Wiener Konsumtempel einst und jetzt".

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