Ampelmann Ampelfrau

© Dollarphotoclub/marem |

Bereits an 49 Ampelstandorten in Wien zeigen Ampelmann und Ampelfrau, beziehungsweise zwei Frauen oder zwei Männer, Gehen oder Stehen an. Sie sollen aber nicht nur ein Symbol für mehr Toleranz und Weltoffenheit sein, sondern auch für mehr Aufmerksamkeit im Verkehr sorgen. Die Vermarktung der Ampelpärchen als Souvenirartikel ist bereits im Gange.

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Ampelmann und Ampelfrau

Anlässlich des Life Balls (letzter 2019), des Songcontest und der Regenbogenparade sind 49 Wiener Fußgängerampeln auf drei Sujets- ein Paar aus Mann und Frau, zwei Frauen sowie zwei Männer- jeweils mit einem Herzchen umgestellt worden. Ursprünglich war geplant, die Aktion bis Ende Juni zu befristen. Allerdings dürfen Ampelmann und Ampelfrau (in allen drei Kombinationen) jetzt laut der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) auf den bestehenden Signalanlagen dauerhaft bleiben.

Vor allem eine Facebook- Gruppe „Die Wiener Ampelpärchen sollen bleiben“ mit mittlerweile über 21.000 „Gefällt mir“ Angaben, hat sich massiv für den Verbleib der Pärchen eingesetzt. Die Stadt Wien möchte mit den neuen Ampeln aber nicht nur ein Zeichen in Sachen Toleranz und Weltoffenheit setzen.

Wiens homo- und heterosexuelle Ampelpärchen haben breite internationale Resonanz gefunden und schafften es unter anderem in die „New York Times“, die BBC und die „Washington Post“. Die kollektive Begeisterung ist anscheinend so groß, dass sie nicht nur permanent bleiben dürfen sondern sich auch vervielfachen werden.

 

Sicherheit geht vor

In puncto Sympathie können die neuen Ampelpärchen schon jetzt bei vielen Wiener Passanten und Touristen punkten. Doch wie steht es mit der Sicherheit? Die Stadt Wien erhofft sich von den neuen Ampelmännchen gerade das – mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr.

Zur Frage ob das alles rechtlich abgesichert ist hier ein Ausschnitt aus Straßenverkehrordnung in Österreich: â€žZur gesonderten Regelung des Verkehrs auf einzelnen Fahrstreifen oder für bestimmte Gruppen von Straßenbenützern, wie etwa Fußgänger, Radfahrer oder Fahrzeuge des Kraftfahrlinienverkehrs sowie Taxifahrzeuge, dürfen auch andere leicht erkennbare Lichtzeichen verwendet werden“ (§38(8) StVO). Zusammengefasst bedeutet das: Die Ampelmännchen sind gekommen, um zu bleiben. 

Zum Thema Sichtbarkeit von Ampelmännchen lohnt ein Blick auf eine Studie von Wissenschaftlern der Jakobs University Bremen. Diese vergleicht die Standard-Ampelmännchen mit den ostdeutschen Ampelmännchen hinsichtlich ihrer visuellen Effektivität. Die Forscher fanden unter anderem heraus, dass die Versuchspersonen schneller auf die Ost-Ampelmännchen reagierten als auf die Standardvariante. Ob die Wiener Ampelpärchen wohl ähnliche Vorteile bieten? Eine laufende Studie soll zeigen, ob sich die Aufmerksamkeit an Wiener Ampeln tatsächlich verbessert. Für mediale Aufmerksamkeit weit über Wien hinaus haben die neuen Ampelmännchen auf jeden Fall schon gesorgt.

Die neuen Ampelfiguren als Souvenir

Ab sofort werden von den Wiener Grünen die Sujets auch als T-Shirts vermarktet und in der Planungswerkstatt beim Rathaus zum Preis von je fünf Euro verkauft. Im Vienna Store in der Herrengasse gibt es bereits Postkarten mit den Ampelpärchen. Viele Produkte mit dem beliebten Motiv finden Sie im verlinkten Onlineshop.  

Inzwischen hat auch München das Wiener Vorbild kopiert und führt rechtzeitig zum „Christopher Street Day“  am 11. Juli Ampelmännchen als gleichgeschlechtliche Paare ein.

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