Coronavirus Test: Alles was man wissen muss

In Österreich werden mittlerweile verschiedene Testarten angeboten, die unterschiedlich funktionieren.

Der bekannteste ist der PCR-Test. Beim diesem Test wird mit einer PCR (Polymerase-Kettenreaktion) gearbeitet. Das Erbgut der Viren wird mithilfe eines Abstrichs aus dem Rachen und dem Nasenraum nachgewiesen. In über 99 Prozent der Fälle ist der Test zuverlässig. Die PCR wird auch zum Erkennen von Erbkrankheiten, HIV oder Hepatitis eingesetzt.

Antigen-Tests bestechen durch ihre schnellen Ergebnisse, die bereits nach 15 Minuten verfügbar sind. Bei dem Test wird ein Nasen-Rachenabstrich durchgeführt, der ohne zusätzliches Labor mithilfe einer Testkasette direkt ausgewertet werden kann.

Sinnvoll ist diese Testvariante hauptsächlich bei einem begründeten Covid-Verdacht. Bei den Antigen-Tests wird vermehrt kritisiert, dass diese eine deutlich geringere Sensitivität haben. Positive Fälle werden also nicht so gut erkannt wie beim PCR-Test. Sollte der Antigen-Test positiv ausfallen muss deshalb zusätzlich ein PCR-Test durchgeführt werden, um die Infektion zu bestätigen.

Eine andere Möglichkeit, die angeboten wird, ist der Gurgeltest. Dabei müssen Betroffene rund eine Minute lang mit einer speziellen Kochsalzlösung gurgeln. Vorteil dieser Variante ist das vergleichsweise schmerzlose Vorgehen - viele empfinden den PCR-Abstrich in Rachen und Nase als unangenehm.

Personen ohne Symptome werden normalerweise nicht getestet, da das Ergebnis zu wenig Aussagekraft hätte. Das Coronavirus ist nämlich erst nachweisbar, wenn sich der Erreger bereits festgesetzt hat. Wer bereits Symptome wie Husten und Fieber hat, sollte am besten zu Hause bleiben und die Gesundheitshotline 1450 wählen. Diese berät über das weitere Vorgehen.

Auch Menschen, die mit einer Infizierten Person in engem Kontakt waren, sollten sich testen lassen. Auch, wenn sie keine Symptome haben. Da der Covid-Test allerdings nur eine Momentaufnahme darstellt und sich die Person in Inkubationszeit befinden könnte, verkürzt sich durch ein negatives Testeregbniss die Quarantäne nicht.

Bei Vorliegen eines begründeten Verdachtsfalles einer Infektion mit dem Coronavirus werden die Kosten der Testung übernommen.

Sind bereits starke Symptome vorhanden, sollte man zu Hause bleiben und die Gesundheitshotline 1450 wählen. Der Ärztefunkdienst kommt dann und nimmt die Abstriche für den Test vor Ort. Die Proben werden am Ages-Institut für medizinische Mikrobiologie in Wien untersucht.

Kostenlose Corona-Tests bekommen Sie auch in den Wiener Teststraßen beim Ernst-Happel-Stadion und auf der Donauinsel. Wichtig ist jedoch, dass hier nur Menschen mit leichten oder keinen Symptomen zur Testung hinfahren!

Auch privat können Coronavirus-Tests gemacht werden, diese müssen jedoch selbst bezahlt werden. Am Flughafen Wien-Schwechat werden etwa Covid-Tests um 120 Euro durchgeführt. Eine Liste der privaten Labore, die Covid-Tests durchführen, finden Sie auf www.covid19-labore.at.

Normalerweise liegt das Ergebnis des Tests innerhalb weniger Stunden vor. Allerdings kommt es durch Transportwege und großer Nachfrage zu längeren Wartezeiten. In Wien wartet man in der Regel maximal 24 Stunden auf das Testergebnis. Das Testergebnis erfährt man von der zuständigen Gesundheitsbehörde (Bezirkshauptmannschaft, Magistratsabteilung), bzw. kann es nach digitaler Benachrichtung (E-Mail, SMS) im Internet abgerufen werden.

Wer das Ergebnis schneller benötigt - etwa aufgrund einer bevorstehenden Reise - bekommt bei den privaten Schnelltests schon nach wenigen Stunden ein Ergebnis!

Schnelltests können problematisch sein, da sie meistens nach Antikörpern und nicht nach Erregern suchen. Antikörper sind bei Virusinfektionen aber oft erst eine Woche nach Beginn der Erkrankung nachweisbar.

Auch vielversprechende PCR-basierte Schnelltests, wie der PhoenixDx© 2019 nCoV vom Salzburger Biotech-Unternehmen Procomcure, weisen in ihrer Anleitung darauf hin, dass positive Testergebnisse immer durch weitere Tests bestätigt werden sollten.

Die Testungen durch die Corona-Hotline 1450 sowie die Tests in der Teststraße sind kostenlos, wenn ein begründeter Verdachtsfall vorliegt. Privat durchgeführte müssen allerdings selbst bezahlt werden. Die Kosten können je nach Labor und Dauer bis zum Ergebnis variieren. Es muss allerdings mit Kosten in Höhe von mindestens 120 Euro gerechnet werden.

Neben dem Nachweis einer Coronavirus-Infektion werden mittlerweile auch Tests durchgeführt, um die Entwicklung von Antikörpern nach einer Infektion nachzuweisen. Bei den sogenannten Antikörper-Tests wird den Betroffenen Blut abgenommen. Da Antikörper jedoch erst im weiteren Infektionsverlauf gebildet werden, können sie erst etwa 12-14 Tage nach einer Infektion nachgewiesen werden.

• Aktuelle Hinweise und Verhaltensempfehlungen zur Situation rund um das Coronavirus sind auf der Seite des Sozialministeriums nachzulesen.
• Gesundheitshotline (bei Symptomen wie Husten oder Fieber): 1450
• Coronavirus Hotline (für allgemeine Infos): 0800 555 621