Soziales & Bürokratie
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Wien bekommt ein "KaDeWe"
Verkauf der Luxus-Immobilie Ende 2017
In einer Blitzaktion wurde die Immobilie Mariahilfer Straße 10 – 18 kurz nach Weihnachten 2017 von René Benko um 60 Millionen Euro gekauft. Der damalige Besitzer Kika-Leiner stand kurz vor der Insolvenz und entschied sich, die Luxusimmobilie zu verkaufen. Kurz darauf, im Sommer 2018, wechselte auch Kika-Leiner die Hand und wurde von dem Mutterkonzern Steinhoff an SIGNA übergeben.
Unter dem damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz erhielt Benko den Zuschlag für den Kauf des Gebäudes. Um den Deal zu besiegeln, wurde eigens das Bezirksgericht aufgesperrt und der zuständige Beamte aus dem Urlaub zurück nach Wien beordert. Kurz ging es vor allem darum, Arbeitsplätze zu sichern und den Verkauf noch vor dem Anbruch des neuen Jahres zu sichern, wird er später dazu sagen.
Lesen Sie Interessantes zu den Hintergründen bei Addendum: "René Benko, Sebastian Kurz und die Mariahilfer Straße 10 -18"
Immobilie war ein Schnäppchen für SIGNA
Zu der Zeit Ende 2017 fürchteten rund 5.000 Mitarbeiter um ihre Löhne und ihre Arbeit. Eine Rettungsaktion war, so der damalige Kanzler Kurz und sein damaliger Justizminister Josef Moser, höchste Priorität.
Kritiker wiederum bemängeln, dass die Immobilie damals nicht breiter beworben wurde und mit Benko scheinbar direkt der Spitzenkäufer gefunden war.
SIGNA hingegen sah sich als einziger in der Verantwortung, die Insolvenz abzuwehren: „Kein anderer Interessent hat uns außerdem zusichern können, dass die Zahlung des Kaufpreises spätestens am 29.12.2017 valutagerecht gutgebucht wird, damit wir alle Gehaltszahlungen sicherstellen können.“
Fest steht in jedem Fall, dass die Immobilie wesentlich mehr wert ist. Eine Pfandurkunde der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich bestätigt der Immobilie an der begehrten Shoppingmeile Mariahilfer Straße ein Pfandrecht in Höhe von 95 Millionen Euro.
Erhebliche Aufwertung durch Bauvorhaben
Nun wird die Immobilie beträchtlich aufgewertet. SIGNA & Central Group hatten einen Architektenwettbewerb für das Projekt ausgeschrieben, um die „moderne Version des Traditions-Warenhauses als Begegnungsstätte mit Mix aus Shopping, Gastronomie, Hotel und konsumfreien Zonen“ zu verwirklichen. Gewinner ist das Architekturbüro O.M.A. (Office for Metropolitan Architecture) um Rem Koolhaas, einem renommierten Architekten mit weltweit realisierten Projekten.
Eine Fachjury aus Experten in den Bereichen Handel, Architektur, Projektentwicklung sowie Vertreter der Stadt Wien und des 7. Bezirks haben einstimmig das Projekt des niederländischen Architekturbüros abgesegnet.
Im Fokus steht dabei vor allem, dass sich das Gebäude im lokalen Umfeld einfügt, neue städtische Verbindungen entstehen lässt und neue Freiräume schafft. Das Konzept sei nachhaltig und architektonisch einzigartig, heißt es von Seiten der SIGNA Gruppe. Einen Namen hat man auch schon "The Link" soll der Komplex dann heißen.
The Link: Das sind die Pläne von O.M.A.
Aufgebaut wird auf der bereits bestehenden Substanz mit einer Grundfläche von rund 58.000 m² und einer Tiefgarage mit über 300 Stellplätzen. Geplant sind mehrere Geschäfte im Premiumbereich, des täglichen Bedarfs und mit lokalen Labels.
Das Dach soll auf der einen Seite als gastronomische Fläche dienen, auf der anderen ist ein rund ein km² großer Dachpark angedacht, der auch außerhalb der Geschäftszeiten zugänglich ist und als konsumfreie Zone funktionieren soll. Darüber hinaus soll ein Hotel mit 150 – 165 Zimmern entstehen.
Präsentation Architekturwettbewerb
Wer sich selber davon ein Bild machen möchte, kann die mumok Hofstallung am Museumsplatz 1 besuchen gehen. Dort wird von 3. – 10. Oktober, montags bis freitags zwischen 14:00 - 19:00 Uhr die Präsentation des Architektenwettbewerbs ausgestellt. Der Eintritt ist frei und was es sonst auf der Mariahilfer Straße zu entdecken gibt, erfährst du hier.
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