Anton Zeilinger: Der Mensch hinter dem Nobelpreis

Anton Zeilinger
© Ã–WA/Lois Lammerhuber | Anton Zeilinger im Hedy Lamarr-Teleskop am Dach des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation in Wien.

Jedes Jahr wird in ausgewählten Kategorien der Nobelpreis an Personen, welche „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“ verliehen. So definierte der Erfinder Alfred Nobel diesen Preis, welcher nach ihm und seiner erfolgreichen Karriere benannt wurde. Nach rund drei Jahren steht auf der Siegerliste mit Anton Zeilinger auch endlich wieder ein Österreicher!

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Revolution der Quantenphysik

Der gebürtige Oberösterreicher Anton Zeilinger gewinnt mit seinen Partnern Alain Aspect und John F. Clauser den Nobelpreis für Physik. Er ist somit der vierte Österreicher in dieser Kategorie. Zeilinger und seine Kollegen schafften es aufzuzeigen, dass zwei verschiedene Teilchen in verschränkten Zuständen miteinander verbunden bleiben und gleiche physikalische Eigenschaften teilen.

Die Physik selbst wirkt oft verwirrend, die Quantenphysik oft noch viel mehr. Sie beschäftigt sich mit den kleinsten Teilen und deren Wechselwirkungen. Mit kleinsten Teilen sind Moleküle und alle Größenordnungen darunter gemeint. Die Quantenphysik heißt Quantenphysik, weil diese kleinen Teile nur in bestimmten Portionen auftauchen – in sogenannten „Quanten“. Mit den Forschungsergebnissen der Quantenphysik verbessert man beispielsweise Quantencomputer, künstliche Intelligenzen oder auch abhörsichere Kommunikationen.

Den Einstieg zu dieser Untersuchung und dem Experiment der jetzigen Nobelpreisträger war kein geringerer als Albert Einstein. Einstein habe die „spukhafte Fernwirkung“, dass sich zwei Teilchen in verschränkten Zuständen gleich verhalten in der Theorie dargelegt. Anton Zeilinger, Alain Aspect und John F. Clauser haben diese These Einsteins in die Praxis umgesetzt. Somit sei der Weg für neue, auf Quanteninformation basierende Technologien geebnet.

Im Podcast, Anton Zeilinger über Quantenphysik und seine Entdeckungen:

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Zeilingers Weg zum Nobelpreis

Anton Zeilinger, geboren 1945, ist vom ersten Moment an, von der Quantenmechanik fasziniert gewesen. Schon als Kind habe er die Puppen seiner Schwester zerlegt, um zu wissen, wie etwas funktioniert. Nach seiner Matura im 14. Wiener Gemeindebezirk studierte er Physik und Mathematik an der Uni Wien.

1971 wurde ihm für seine Arbeit „Neutronendepolarisation in Dysprosium-Einkristallen“ der Doktortitel verliehen. Seit 1990 und etlichen Aufenthalten in verschiedensten Ländern ist Zeilinger Universitäts-Professor.

Gerade wegen seinen medienwirksamen Experimenten zur Quantenteleportation wurde der Oberösterreicher bekannt. Sein Hauptinteresse galt schon immer den Grundlagen der Quantenphysik und ihren Implikationen für das Alltagsverständnis. Zeilinger gilt als Pionier der Quantenphysik und hat einige Meilensteine gesetzt.

Hier findest du eine Auflistung von einigen Erfolgen Zeilingers:

  • Experimentelle Nachweis der Notwendigkeit eines Vorzeichenwechsels der Wellenfunktion für Spin 1/2 Teilchen bei räumlichen Drehungen um 360°
     
  • erstmalige Demonstration der Quantenteleportation des Zustandes eines unabhängigen Photons
     
  • Erfolg des GHZ-Experiments zum Ausschließen von Theorien mit verborgenen Variablen
     
  • Entwicklung des „Entanglement Swapping“, die Teleportation von verschränkten Zuständen
     
  • erster Nachweis der Kühlung eines nanomechanischen Systems ohne Rückkopplung
     
  • ein Rekord bezüglich der Verschränkung bei hohen Quantenzahlen
     
  • Durchführung des weltweit ersten Quantentelefons

Dies sind nur 7 Meilensteine (vor seiner Nobelpreisauszeichnung), welche Anton Zeilinger in der Physik weltberühmt machten.

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Keine Angst erfinderisch zu sein!

Wie schon vorhin erwähnt, hat bei Anton Zeilinger alles mit den Puppen seiner Schwester begonnen, bei denen er einfach verstehen wollte, wie bestimmte Dinge funktionieren. In der Schule faszinierte ihn dann ein authentischer und mitreißender Lehrer für das Fach Physik.

Für Zeilinger sind normale Wege und Ideen nicht der richtige Ansatz. Allein an seiner Karriere kann man erkennen, dass das Hinterfragen von Ansätzen und Herangehensweisen das um und auf ist. Gewagte Ideen, welche am Anfang verrückt erscheinen, muss man ernst nehmen!

"Man müsste mehr Wert darauflegen, dass hochriskante Ideen gefördert werden"

– Zeilinger in „Die Furche“

An der diesjährigen Auszeichnung des Österreichers und seinen Kollegen sieht man, dass es sich auszahlt, erfinderisch und neugierig zu sein und es sich immer auszahlen wird, hochriskante Ideen zu haben!

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