Kunst & Kultur
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Gesamtschau Hermann Nitsch zum 80. Geburtstag in der Albertina
Ausstellung des Hohepriesters des Blutes
Auch Kinder werden einmal erwachsen. „Enfant“ (franz.: das Kind) und „terrible“ deswegen, weil Hermann Nitsch mit seinen ersten Schüttbildern um 1960 einige veritable Skandale auslöste und ob seines großen internationalen Erfolges schließlich auch in Österreich Anerkennung bekam. Bei seinen ersten Arbeiten der sog. Aktionsmalerei ging es Hermann Nitsch noch vorrangig um die Substanz der Farbe, die er von Malaktion zu Malaktion erforschte. Später widmete er sich vor allem seinem Orgien-Mysterien Theater (Schloss Prinzendorf), das regelmäßig Proteste von christlich-religiös geprägten Fundamentalisten hervorruft.
Bilder aus 50 Jahren Nitsch
Aber auch Tierschützer wollen seine antik-mystischen Rituale als Tierquälerei abqualifizieren. Ungeachtet der Proteste gibt es seit 2007 in Mistelbach aber auch ein „Hermann Nitsch Museum“, in Neapel hingegen wird ihm in einem ganzen ehemaligen Elektrizitätswerk, dem „Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch“, geradezu gehuldigt. So viel zum unterschiedlichen Umgang mit der Antike im Abendland. 2009 wurde die Nitsch Foundation gegründet, die die Vermittlung und Dokumentation von Nitschs Gesamtkunstwerk in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellt.
Ausstellung als Gesamtschau Nitsch
In der Ausstellung in der Albertina wird vor allem die Charakteristik der einzelnen Werkzyklen gezeigt und so wird auch ein Zugang zum Gesamtwerk von Hermann Nitsch ermöglicht. Neben den ersten Schüttbildern, sog. Bodenschüttbilder aus dem Roten Zyklus (1995), Werke aus dem 6-Tage-Spiel (1989) oder dem gelben Auferstehungszyklus (2002) war die Farbwahl noch eher monochrom.
Später kommt es in anderen Arbeiten zu regelrechten Farbexplosionen, die das ganze Spektrum der Farben wiedergeben und erfassen. Die Farbe wird bei Hermann Nitsch mal geschüttet, mal gespritzt, mal flüssig, mal pastos aufgetragen, mal mit dem Pinsel oder mit der bloßen Hand verschmiert. Hermann Nitsch stellte und stellt die Auseinandersetzung mit dem Zustand der Farbe in den Mittelpunkt seiner Arbeiten, ein Zustand, der zwischen flüssig und fest variiert.
Im Frühjahr ist ein von Klaus Albrecht Schröder und Elsy Lahner herausgegebener Katalog zur Ausstellung in der Albertina bei Hirmer erschienen, lieferbar ab 05/2019. MitBeiträgen von Elsy Lahner, Julia Moebus u. a., insgesamt ca. 224 Seiten, ca. 150 Abbildungen in Farbe, im Format 24,5 x 28,5 cm und natürlich gebunden.
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