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Die Geschichte der Albertina
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Die Gründung der Albertina
Herzog Albert, 1738 als Sohn des Kurfürsten Friedrich August von Sachsen geboren, heiratet in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts Marie-Christine, die Lieblingstochter Maria Theresias, und wird Statthalter von Ungarn. Es ist die Mitgift von Marie-Christine, die Herzog Albert jenen materiellen Wohlstand sichert, ohne den seine spätere Sammlungstätigkeit nicht denkbar gewesen wäre. Im Juli 1776 übergibt der genuesische Kunstkenner und österreichische Gesandte Giacomo Conte Durazzo dem Herzogspaar in Venedig etwa eintausend Kunstwerke. Mit dieser Übergabe überreicht Conte Durazzo die Gründungsurkunde der Albertina, den Discorso Preliminare, in dem er nicht nur das Gliederungssystem der zukünftigen Sammlung darlegt, sondern auch das Prinzip des überzeugten Aufklärers niederschreibt: er wolle für die Nachwelt eine Sammlung schaffen, die höheren Zwecken dient, als andere es tun: Nicht Amusement und Repräsentationswille, sondern Bildung und Kraft zur Sittlichkeit würden die Sammlung prägen. 1781 wurde Herzog Albert Generalstatthalter der Österreichischen Niederlande. Damit öffneten sich ihm die Zentren des europäischen Kunsthandels in Holland, Frankreich, Deutschland und England.
Nach dem Verlust der österreichischen Niederlande zogen sich Albert und Marie-Christine nach Wien in jenes Palais auf der Bastei zurück, das ihnen Kaiser Franz I. zur Verfügung stellte: die heutige Albertina. Bis zu seinem Tod 1822 sollte sich Herzog Albert nun fast ausschließlich der Erweiterung und Ordnung seiner Sammlung widmen. Die wichtigsten Zuwächse verzeichnete die Sammlung durch den Erwerb von 800 Zeichnungen aus der Kollektion von Charles Antoine Prince de Ligne – darunter wichtige Werke von Leonardo, Michelangelo und Raffael – sowie 1796 mit dem Tausch von Druckgrafiken gegen Zeichnungen der kaiserlichen Hofbibliothek. Auf diese Weise gelangte – neben Hauptwerken von Rubens, Rembrandt oder Van Dyck , die berühmte Dürer-Sammlung Kaiser Rudolf II. in die albertinische Sammlung. Bis heute steht dieser Bestand an Zeichnungen wie kein anderer Sammlungsblock für die Identität und den Rang der Albertina. 1816 erklärte Herzog Albert seine Sammlung testamentarisch zum Fideikomiß und sicherte sie damit als habsburgischen Familienbesitz dauerhaft für Österreich.
Von Erzherzog Carl bis zur 1. Republik
Mit dem Tod Herzog Alberts 1822 erbte Erzherzog Carl, der Sieger in der Schlacht von Aspern gegen Napoleon, das Palais und die Kunstsammlung. Erzherzog Carl und seine Gattin, Henriette von Nassau-Weilburg, erweiterten die Sammlung kontinuierlich. 1847 wurde der älteste Sohn des Herzogpaares, Erzherzog Albrecht, der Verwalter und Mehrer des großen Kunsterbes. Der letzte Bewohner der Albertina, Erzherzog Friedrich, musste in der Folge der Habsburger-Gesetze die im November 1918 ausgerufene Republik Österreich verlassen. Bis auf die durch Fideikomiß gebundene Sammlung der Zeichnungen und Druckgrafiken nahm er das gesamte bewegliche Gut des Palais’ mit sich: Tapisserien und Möbel, Gemälde und Luster. Mehrmals wurde nach dem Ersten Weltkrieg versucht, die Sammlung zu verkaufen, etwa um Reparationsforderungen der Nachfolgestaaten der Monarchie abzugelten.
Die Zusammenführung der Albertinischen Sammlung mit der k.k. Hofbibliothek
Die Zusammenführung der Albertinischen Sammlung mit der k.k. Hofbibliothek 1920 wurde das kaiserliche Kupferstichkabinett mit seinen mehr als 500.000 Druckgrafiken – darunter die weltberühmte Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen – mit der Sammlung der Albertina vereinigt. In den Beständen der kaiserlichen Hofbibliothek befanden sich auch etwa 10.000 Architekturzeichnungen, die hier aus den Archiven ehemaliger kaiserlicher und staatlicher Stellen Baupläne der Monarchie aus allen Kronländern zusammengeführt wurden.
Mit der 1999 übernommenen Fotosammlung der Grafischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt wurde die Sammlung der Albertina auf spannungsreiche Weise erweitert. Die Sammlungen werden durch Neuerwerbungen, Schenkungen und Dauerleihgaben kontinuierlich im Sinne des Gründers der Albertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen, bis zur zeitgenössischen Kunst hin, erweitert.
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