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Permakultur im eigenen Garten: Nachhaltige Bewirtschaftung planen
Die Nutzung von vorhandenen biologischen Ressourcen steht im Fokus der Permakultur, wobei diese durch das erforderliche Know-How so optimal genutzt werden können, sodass energieintensive und umweltbelastenden Industrietechnologien so weit wie möglich ersetzt werden können.
Die Grundsätze der Permakultur
Permakultur umfasst einige Grundsätze, deren Umsetzung für jede Art von Permakultur-Projekt möglich sein soll. Das Konzept soll langfristig gedacht werden: Mit dem richtigen Know-How kann die Bewirtschaftung so nachhaltig erfolgen, dass dabei keine Nachteile entstehen, wie beispielsweise ein immer nährstoffärmerer Boden. So können maximale Erträge langfristig erzielt werden – und das mit minimalem Arbeitsaufwand und Energieverbrauch. Durch diese nachhaltige Optimierung besteht ein immer fortwährend funktionierendes System.
Die Vorteile liegen somit in der Ökologie als auch in der Wirtschaftlichkeit. Auch der soziale Aspekt gilt als elementar, worüber sie mehr im Absatz „Mikrolandwirtschaft“ erfahren.
Um langfristig Erträge zu erzielen, ist es nach diesem Konzept ein Kernpunkt, Vielfalt in das System zu bringen. Monokulturen gibt es in der Permakultur daher nicht, verschiedenste Pflanzenarten werden miteinander angebaut. Jedoch nicht nach Lust und Laune, sondern nach der Idee von gegenseitigem Nutzen: Pflanzen können anderen Pflanzen Schatten spenden, für Schädlinge feindliche Duftstoffe senden oder gewollte Nützlinge anziehen, etc. So schaffen sich die Pflanzen gegenseitig die Bedingungen, die zu ihrem Vorteil oder gar essenziell sind und Nachbarspflanzen profitieren so voneinander.
Permakultur stellt nicht nur ein zukunftsreiches Konzept für die Landwirtschaft dar, auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon können die grundlegenden Regeln in Miniaturform angewendet werden.
Das Entwerfen einer Permakultur
Zu Beginn ist ein Bestandsplan der vorhandenen Fläche essenziell. Dabei werden vorhandene Ressourcen auf einem Plan dokumentiert. Bestehende Pflanzen, die Bodenbeschaffenheit und alle anderen möglichen Besonderheiten sich hier relevant. Falls es sich um eine größere Fläche handelt, werden auch die Kleinklimazonen erfasst. Das spielt auf einem kleinen Balkon natürlich eine untergeordnete Rolle. Adjektive wie schattig, windig, trocken und warm können aber für jede noch so kleine Fläche gefunden werden.
Je nach den Bedingungen werden dann die passenden Pflanzen ausgesucht. Da dies sehr komplex ist, wird das hier nicht weiter ausgeführt. Informationen dazu bietet beispielsweise Jonas Gampe: Er betreibt ein Landschafts- und Gartenplanungsbüro in der Nähe Würzburgs, Bayern, betreibt dort auch einen Permakultur-Park und hat das Buch „Permakultur im Hausgarten“ verfasst.
Permakultur im eigenen Garten
Grundsätzlich muss für Permakultur im eigenen Garten oder am Balkon sehr klein gedacht werden. Auch auf einer sehr kleinen Fläche herrschen ein Mikroklima sowie Luftzirkulation, was beachtet werden sollte. Aspekte, die auch auf kleinem Raum zu beachten sind, sind zum Beispiel:
- Bewirtschaftung mit dem Lauf der Jahreszeiten (zB Schnitt- und Saatzeiten beachten)
- Nutzen von heimischen Pflanzen und Tieren
- Nutzung des Sonnenverlaufs und der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung
- Bepflanzung je nach vorhandenem Boden und etwaige Nährstoffhinzugabe
Mit der Zeit lernt man so den eigenen Garten besser kennen und kann die Natur darin dann „nachahmen“. Dabei kann es helfen, einen Abschnitt des Gartens komplett der Natur zu überlassen und ihn überhaupt nicht zu bearbeiten. Der Abschnitt dient dann sozusagen als „Beobachtungsabschnitt“ aus dem man lernen kann.
Mikrolandwirtschaft: Anbau auf dem Gemeinschaftsacker
Ein gemeinnütziger Verein aus Mannheim – „Mikrolandwirtschaft“ ermöglicht gemeinschaftlichen Ackerbau. Der Verein ermöglicht Hobbygärtnern ohne großen organisatorischen oder finanziellen Aufwand, digital unterstützt, gemeinschaftlich ihr eigenes Gemüse zur Selbstversorgung anzubauen. Dafür orientiert sich Mikro-Landwirtschaft an der Permakultur. Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen und den Anbau von Gemüse und Kräutern für den eigenen Bedarf zu ermöglichen, die Erde zu pflegen und die Artenvielfalt zu fördern. Hier steht also der soziale Aspekt im Vordergrund. Der Vorteil dabei liegt in der Minimierung des individuellen Arbeitsaufwandes durch Arbeitsteilung sowie der gegebenen Unterstützung durch das Know-How der Vereinsbasis.
Permakultur: Eine zukunftsreiche Methode
Einige Vorteile der Permakultur wurden bereits genannt. Jedoch auch sehr groß gedacht, in Bezug auf Herausforderungen aufgrund der immer weiterwachsenden Weltbevölkerung und der Verknappung von Ressourcen, stellt die Permakultur ein interessantes Konzept dar. Da dadurch sehr umweltverträglich gewirtschaftet wird, besteht eine weit geringere Chance für das Brachliegen der Böden – im Gegenteil: Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft wird der Boden über die Jahre mithilfe dieser Methode sogar immer nährstoffreicher.
Permakultur bewirtschaftet ressourcenschonend und nachhaltig: Auch langfristig kann so mehr Ertrag auf weniger Fläche erzeugt werden, weshalb darin vielleicht eine neue Art der Landwirtschaft liegt.
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