Wetter
Niederschlag – wie wird die Niederschlagsmenge gemessen?
Als Niederschlag bezeichnen Meterologen die Ausscheidung von Wasser aus der Atmosphäre. Dies kann in flüssiger oder fester Form geschehen und an der Niederschlagsmenge am Erdboden gemessen bzw. beobachtet werden. Niederschlag fällt, wie der Name schon sagt, als Wasser in unterschiedlichem Aggregatzustand aus Wolken. Es gibt drei verschiedene Typen von Niederschlägen: konvektive (Schauer, die in einem begrenzten Gebiet und über einen begrenzten Zeitraum niedergehen), advektive (Verfrachtung von Luftmassen, also zum Beispiel Kalt– oder Warmfronten) und orografische (Hebung von feuchten Luftmassen an Hindernissen wie zum Beispiel Bergketten). An Niederschlagsformen sind zu unterscheiden:
- Regen
- (gefrierend, sprühend, Eisregen)
- Schnee
- bzw. Schneegriesel
- Eiskörner
- bzw. Eisnadeln
- Graupel
- bzw. Hagel
Allgemein unterscheidet man Niederschlag in Regen, Schnee und Graupel. Passen die Bedingungen, können die Graupelkörner auch zu Hagelkörnern anwachsen oder Schneeregen entstehen. Ob das Wasser in einer Wolke kondensiert und sogar gefriert, hängt vor allem mit der Lufttemperatur und jener in der Wolke selbst zusammen. Als Nieselregen bezeichnet man Regen mit unter 0.5mm Tröpfchengröße. Tau und Reif zählt auch zu den Niederschlagsarten als sogenannter abgelagerter Niederschlag, wie etwa auch eine Schneedecke.
Niederschlagsmenge: Wie wird gemessen?
Die Niederschlagsmenge wird meist in Millimeter angegeben. Anschaulicher als diese Form ist allerdings die Angabe in Liter pro Quadratmeter. Die Umrechnung der beiden Einheiten ist einfach: 1 mm Niederschlag bedeutet 1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Also: 1 Millimeter = 1 Liter. Bei der Neuschneemenge kann man davon ausgehen, dass 1 Liter bzw. 1 Millimeter Niederschlag 1 Zentimeter Neuschnee bedeutet – vorausgesetzt, der Schnee fällt „normal“, dh. weder extrem feucht oder trocken und der Untergrund lässt von Beschaffenheit und Temperatur her die Bildung einer Schneedecke zu. Neben der reinen Niederschlagsmenge ist natürlich auch die Zeit, in der der Regen fällt, von Bedeutung. So kann man etwa Dauerregen als eine Regenmenge von über 30 Liter in 24 Stunden charakterisieren. Als Starkregen bezeichnet man für gewöhnlich eine Regenmenge von über 15 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder über 20 Liter pro Quadratmeter in 6 Stunden.
Niederschlag messen
Je nachdem welcher Niederschlag gemessen wird, sollte das passende Messgerät verwendet werden. Regen wird oft mit einer sogenannten Niederschlagswippe bestimmt. Wenn ein Regentropfen auf die Messschale trifft und das Gewicht groß genug ist, wippt die Schale zurück und misst den Niederschlag. Angeben wird die Niederschlagsmenge meist in Millimetern (mm), das entspricht genau 1 Liter Regen pro Quadratmeter. Schnee ist weniger dicht und wird daher in Zentimetern (cm) angegeben. 1 Zentimeter Neuschnee ist dabei genau 1 Millimeter Regen.
Wieviel Niederschlag fällt jedes Jahr in Wien?
Rund 660 Millimeter Niederschlag fallen in Wien jedes Jahr, zumindest im Durschnitt der letzten Jahrzehnte. Pro Monat gibt es im Schnitt 14 Regentage, den meisten Niederschlag bringen allerdings die Sommermonate Juli und August. Auf der Hohen Warte Station wurden im Jahr 2020 rund 699 Millimeter Niederschlag gemessen. Das weicht zwar nicht besonders stark vom Normalwert ab, aber besonders im Oktober 2020 regnete es mehr als dreimal so viel als gewöhnlich, während es in anderen Monaten zu trocken blieb. Eine mögliche Erklärung sind Stauwetterlagen, die laut den Meteorologen des IPCC in Zukunft durchaus häufiger auftreten können.
Eine Statistik über die Niederschlagsmenge vom Dez. 2015 bis Dez. 2017 finden Sie hier.
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Kurt Pointner
12. September 2024 - 16:40 Uhr
Also alles über 30 l pro Quadratmeter sind 24 Stunden gemeint?