Was gilt als Frosttag?

Raureif - Dieses Phänomen kann oft in den Morgenstunden von Frosttagen beobachtet werden!
Raureif - Dieses Phänomen kann oft in den Morgenstunden von Frosttagen beobachtet werden!

Die Anzahl der Frosttage ist eine wichtige klimatologische Kenngröße. Wann ein Tag als Frosttag zu bewerten ist, hängt hierbei nicht nur vom subjektiven Empfinden des Wetterbeobachters ab, sondern ist meteorologisch genau definiert.

Erstellt von:
Anzeige

In Klimaberichten ist oft von klimatologischen Kenntagen die Rede. Diese definieren sich anhand charakteristischen Schwellwerten der Tageshöchst- oder Tagestiefsttemperatur.

Frosttag: Temperaturminimum unter 0 °C

Im Falle des Frosttages wird das Temperaturminimum herangezogen. Liegt dieses unter dem Gefrierpunkt, so ist dieser Tag meteorologisch als Frosttag definiert. Typischerweise wird das Temperaturminimum ziemlich genau zu Sonnenaufgang erreicht. Frosttage werden also von Autofahrern schon oft beim Weg in die Arbeit wahrgenommen – Nämlich dann, wenn der Gebrauch des Eiskratzers notwendig wird.

Statistik für Wien

Eine kleine Statistik über die jährliche Anzahl der Frosttage in Wien und ganz Österreich liefert die Klimaseite der ZAMG. Die wichtigsten der dort angeführten Daten werden hier zusammengefasst.

Am häufigsten treten sie an der TAWES Wetterstation Wien Mariabrunn auf. Dort hat der im Westen liegende Wienerwald einen messbaren Einfluss, wodurch häufig auch die Wiener Minimumstemperaturen dort anzutreffen sind. Im 30 jährigen Durchschnitt (klimatologisches Mittel) von 1971 bis 2000 traten hier pro Jahr 94,0 Tage mit einem Temperaturtiefstwert von unter 0°C auf.

Diese sind vor allem auf die Monate Oktober (3,9 Tage) bis April (4,6 Tage) verteilt. Im Mai und September tritt statistisch gesehen nur rund jedes zweite beziehungsweise jedes zehnte Jahr Frost auf. Der Monat mit der höchsten Anzahl ist der Jänner, wo in Mariabrunn 23,7 Frosttage zu beobachten sind.

Den Gegenpol stellt die wärmste Station Wiens dar – Wien Innere Stadt. Hier gibt es mit 50,4 Frosttagen jährlich um 46 % weniger als in Mariabrunn.

Statistik für den Sonnblick

Das Sonnblickobservatorium stellt Österreichs höchstgelegene meteorlogische Beobachtungsstation dar. Es liegt auf 3106 m und war seit dem Jahr 1886 an nur rund 4 Tagen (kriegsbedingt) nicht besetzt! Die Statistik dort fällt etwas anders aus:

Im Durchschnitt sind 310,2 Tage im Jahr als Frosttage einzustufen. Im Zeitraum von 1971 bis 2000 hatte es in den Monaten Dezember bis April dort oben an jedem einzelnen Tag unter 0 °C. Am wenigsten Frosttage gibt es im August, denn hier fällt die Temperatur „lediglich“ an 13,1 Tagen unter den Gefrierpunkt.

Weitere klimatologische Kenntage

So wie den Frosttag gibt es auch noch weitere klimatologische Kenntage. Die Definitionen hierzu finden Sie ebenfalls in unserem meteorlogischen Glossar:

Anzeige

Diese Geschichte teilen!


Hinterlassen Sie einen Kommentar!

weitere interessante Beiträge