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Haustiere - Alles rund um unsere Haustiere
Die Pflichten als Tierbesitzer
Hund
Hundeabgabe: 72 Euro, 105 Euro für jeden weiteren Hund
Beißkorb- bzw. Leinenpflicht an öffentlichen Orten/in öffentlichen Verkehrsmitteln
Verwaltungsstrafe bei liegenlassen der Exkremente: 36 Euro
Monatliche Kosten: ca. 80 bis 100 Euro
Hundeführschein: Bei so genannten „Listenhunden“ verpflichtend innerhalb der ersten drei Monate nach Anschaffung
Katze
Verpflichtende Kastration, falls nicht zur Zucht vorgesehen
Nagetiere
Brauchen artgerechte Käfighaltung und genügend Auslauf
Reptilien, Amphibien und Wildtiere
Hoher Aufwand
Meldepflichten beachten
Zuständige Behörde:
MA 60, Tel: +43 1 4000-8060
Vögel
Einzel- bzw. Mehrtierhaltungsvorgaben sind zu beachten.
Außerdem ist auf die richtige Futtergabe zu achten.
Der Käfig darf keinem Luftzug ausgesetzt sein.
Fische
Brauchen mindestens regelmäßigen Teilwasserwechsel.
Tägliche Fütterung.
PH- und andere Messwerte müssen kontrolliert werden.
Süß- und Salzwasserfische haben unterschiedliche Anforderungen.
Allgemeine Zahlen und Fakten zur Heimtierhaltung
Genaue Zahlen gibt es nicht, aber Schätzungen zufolge gibt es in Österreich etwa 1,5 Millionen Katzen, die damit den klaren ersten Platz der Haustiere in unseren Haushalten belegen. Darauf folgt der Hund mit geschätzten 600.000 Tieren. In Wien sind etwa 50.000 Hunde angemeldet. Laut einer Zeitverwendungserhebung der Statistik Austria im Jahr 2010 verbringt der Österreicher täglich 45 Minuten mit der Pflege und Versorgung seines bzw. seiner Haustiere. Doch was gilt überhaupt als Haustier, welches Tier benötigt wie viel Aufwand und was ist generell erlaubt und zu beachten?
Zunächst gilt es – rein gesetzlich betrachtet – zwei wichtige Begriffe zu unterscheiden. Da wären zum einen die Haustiere, welche dem Gesetz nach „domestizierte Tiere der Gattungen Rind, Schwein, Schaf, Ziege und Pferd, jeweils mit Ausnahme exotischer Arten, sowie Großkamele, Kleinkamele, Wasserbüffel, Hauskaninchen, Haushunde, Hauskatzen, Hausgeflügel und domestizierte Fische“ sind. Davon zu unterscheiden sind die Heimtiere, die aus Interesse und Freude am Tier gehalten werden. Hierzu zählen „Fleischfresser, Nagetiere, Hasenartige, Papageienvögel, Finkenvögel, Taubenvögel und […] Fische“.
Demnach gehören Exotiker wie Reptilien, Affen oder auch Ameisenbären (und viele andere) eigentlich nicht zu den Haus- und Heimtieren, sind aber unter artgerechter Haltung zugelassen. Wie diese artgerechte Haltung auszusehen hat, ist im Gesetz und der dazugehörigen Tierhalteverordnung klar geregelt. Natürlich ist aber auch die Haltung der „regulären“ Haus- sowie Heimtiere vorgegeben und einzuhalten.
Klassische Haustiere: Hund, Katze, Maus
Der Hund
Nach der Tierhalteverordnung muss einem Hund beispielsweise mindestens einmal täglich, seinem Bedarf an Bewegung entsprechend, ausreichender Auslauf sowie zumindest zweimal täglich der soziale Kontakt mit Menschen gewährt werden. Darüber hinaus müssen mehrere Hunde, sofern sie sich miteinander verstehen, in Gruppen gehalten werden. Besonders wichtig für die Anschaffung ist das Alter des Welpen. Vor Ablauf von zumindest acht Lebenswochen muss der Hund nämlich bei seiner Mutter gelassen werden. Es gibt hier natürlich Ausnahmen, wenn das Wohl der Tiere gefährdet ist. So viel zum eher trockenen Gesetz.
Bei der Anschaffung und Haltung eines oder mehrerer Hunde ist, kurz und gut, allerhand zu beachten. Denn vor allem an einem sollte es dem zukünftigen Herrchen oder Frauchen nicht fehlen, Zeit und Geduld. Denn ein Hund lernt zwar relativ schnell, vom Himmel ist aber noch kein Meister gefallen. Gerade beim stubenrein werden braucht es also viel Einfühlungsvermögen und eine ruhige Ader. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Finanzen.
Ein Hund braucht neben alltäglichen Dingen wie Futter, Leine, Beißkorb, Hundeplatz und Spielzeug auch Pflege, regelmäßige Tierarztbesuche und mehr. Außerdem gibt es in Österreich die so genannte Hundeabgabe, also Hundesteuer. Diese ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. In Wien beträgt die Hundeabgabe 72 Euro, für jeden weiteren Hund sind 105 Euro zu entrichten. Wie so oft, gibt es aber auch hier ein paar Ausnahmen. So ist befreit, wer einen Blindenhund besitzt. Ermäßigungen erhalten Halter eines Wachhundes innerhalb eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebs sowie Bezieher der Pension oder der Mindestsicherung. Für Absolventen des Hundeführscheins gibt’s auch ein Zuckerl, diese ersparen sich die Hundesteuer zumindest einmalig im auf die Prüfung folgenden Jahr.
>> Alle weiteren Infos zur Hundehaltung in Wien finden Sie hier!
Hundeführschein
Je nach Bundesland ist die teilweise verpflichtende Absolvierung des Hundeführscheins unterschiedlich geregelt. In Wien ist der Hundeführschein dann verpflichtend, wenn man Halter eines so genannten „Kampfhundes“ ist. Dazu gibt es eine eigene, von Experten erarbeitete Liste. Darauf zu finden sind folgende Hunderassen: Rottweiler, Pitbullterrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Mastino Napoletano, Mastin Español, Fila Brasileiro, Mastiff, Bullmastiff, Tosa Inu, Dogo Argentino (=Argentinischer Mastiff). Auch der Besitz eines Mischlings der eben genannten Rassen verpflichtet zum Hundeführschein. Zum Hundeführschein selbst sei zu sagen, dass er innerhalb von drei Monaten nach Anschaffung des Hundes absolvier werden muss und das Mindestalter beim Hund sechs Monate und beim Absolventen 16 Jahre betragen muss.
Geprüft werden hierbei keine Kunststücke oder dergleichen, sondern ob der Halter einen vernünftigen Umgang mit seinem Hund pflegt und diesen in möglicherweise schwierigen Situationen im Griff hat. Außerdem darf der Absolvent nicht vorbestraft sein. Ein einmaliges Scheitern bei der Prüfung bedeutet noch nicht das Ende, beim zweiten Antritt ist dann ein Amtstierarzt oder eine Amtstierärztin zugegen. Sollte auch diese Prüfung negativ ausfallen, wird der Hund vom Amt abgenommen. Die Stadt Wien verlangt für die Prüfung übrigens kein Geld, der Prüfe ist allerdings dazu berechtigt, eine Gebühr von 25 Euro einzuheben. Übrigens macht es sich nicht wirklich bezahlt, auf den Hundeführschein zu pfeifen, denn im Falle einer Kontrolle kann die Strafe bis zu 14.000 Euro betragen.
Mit dem Hund in der Öffentlichkeit
Ebenfalls sehr wichtig ist es, sich mit dem Thema Auslauf und Gassi gehen zu beschäftigen. Denn in Wien gibt es seit geraumer Zeit an beinahe jeder Ecke für den Hundekot vorgesehene Sackerlspender. Wer das Geschäft seines treuen Begleiters liegen lässt, muss ebenfalls mit einer nicht zu unterschätzenden Strafe in Höhe von 36 Euro rechnen. Wer sich nichts zu Schaden kommen lassen möchte, sollte außerdem gut auf die Sicherung des Hundes achten.
In Wien gilt auf öffentlichen Plätzen Maulkorb bzw. Leinenpflicht. Das eine oder das andere muss also auf jeden Fall sein. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Beißkorb und Leine anzulegen. Kleie Hunderassen, für die es keinen Beißkorb gibt, müssen in entsprechenden Behältnissen transportiert werden, wie etwa eine Hundebox oder eine Hundetasche. Jahreskartenbesitzer dürfen ihren Hund gratis mitnehmen, ansonsten muss ein Halbpreisfahrschein entwertet werden.
Katzen
Die Katzenhaltung ist in Wien bedeutend simpler geregelt. Generell muss natürlich ausreichend Platz, artgerechte Nahrung, genügend Rückzugsmöglichkeit und eine geeignete Menge an Katzentoiletten zur Verfügung gestellt werden. Laut Tierhaltungsverordnung muss der Halter seinem Liebling außerdem Katzengras oder etwas Gleichwertiges anbieten. Freilaufende Kater und Katzen müssen, sofern sie nicht als Zuchtkatzen dienen, kastriert bzw. sterilisiert werden. Bei Wohnungskatzen ist darauf zu achten, die Fenster und Balkontüren entsprechend zu sichern, sodass die Katze keiner Gefahr ausgesetzt wird.
Aber natürlich gilt es, ebenso wie bei einem Hund, vor der Anschaffung einer oder mehrerer Katzen den finanziellen Aspekt zu berücksichtigen. Neben Futter und Spielzeug, bedarf selbstverständlich auch eine Katze regelmäßiger Tierarztbesuche. Wer seinem Stubentiger eine Freude machen und die Langeweile ein bisschen vertreiben möchte, sollte auch immer wieder mit Spielzeug für Abwechslung sorgen. Es ist also nicht so, dass eine Katze so gar keine Beschäftigung mit ihrem Menschen bräuchte. Zeit und Geld sollten auf jeden Fall ausreichend vorhanden sein.
Nagetiere
In der Tierhaltungsverordnung ist auch die vorgeschriebene Haltung von Nagetieren genau angegeben. Hier ist neben der Futtergabe vor allem auch die Art der Käfighaltung klar geregelt. Die Tiere benötigen einen ihrer jeweiligen Größe angepassten Käfig mit quer gelegenen Gitterstäben. Auch hier müssen Rückzugsmöglichkeiten gegeben sein. Der naturgemäße Schlafrhythmus der Tiere ist einzuhalten und die Möglichkeit eines Auslaufs außerhalb des Käfigs sollte auch regelmäßig geboten werden.
Exotische Haustiere: Reptilien und Co.
Reptilien und Amphibien
Schon beim Kauf gilt es vieles zu beachten. Wie bei jedem anderen Haustier auch, ist es zu allererst wichtig, sich genau über das jeweilige Tier zu informieren. Exoten wie Reptilien und Amphibien benötigen viel Platz, da sie in Terrarien gehalten werden müssen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist auch die Lebensdauer der Tiere, da diese bei artgerechter Haltung eine sehr lange Lebenserwartung haben. Beim Kauf ist speziell auf die Seriosität des Züchters Acht zu geben.
Vom Kauf von Wildfängen ist stark abzuraten da diese erstens häufig illegal eingeführt werden und durch die lange Reise und die gewaltsame Entreißung aus dem gewohnten Lebensraum großem Stress ausgesetzt wurden. Reguläre Nachzuchten sind robuster, besser an das Terrarium zu gewöhnen und sehr viel stressresistenter als Wildfänge. Es ist also auf jeden Fall sehr ratsam, sich durch entsprechende Fachliteratur zu informieren, um einer möglicherweise unseriösen Beratung zu entgehen.
Genügend Raum und richtige Ernährung
Neben dem benötigten Platz ist auch das Futter nicht zu unterschätzen. Oft ist Lebendnahrung unumgänglich. Aber selbst wenn man seinem Tier keine lebendige Futtertiere kredenzt, sollte man sich zweimal überlegen, ob man mit gefrorenen Nagetieren als Futtergabe umgehen kann. Zu den Futtertieren gehören außerdem Heimchen, Heuschrecken, Fliegen, Würmer und vieles mehr.
Auch die richtige Behausung benötigt einen relativ hohen Aufwand, und das sowohl in Form von Zeit als auch Geld. Denn neben dem ausreichend großen Terrarium braucht man, je nach Tier, unterschiedliche Lichtquellen (auch die Temperatur muss stets stimmen), Klettermöglichkeiten, Begrünung oder den richtigen Sand und vieles mehr.
Vor der Anschaffung eines solchen Tieres sollte man sich auf jeden Fall auch über etwaige Meldepflichten informieren.
Vögel
Bei den Vögeln wären zunächst die domestizierten, also an den Menschen gewöhnten und gezähmten, von den nicht domestizierten Tieren, wie den verschiedenen Papageiarten zu unterscheiden. Für beide gibt es genaue Vorgaben zur richtigen Haltung. Zu den in Österreich häufig domestizierten Vögeln gehören der Wellensittich, der Nymphensittich, der Reisfink, der Kanarienvogel, der Zebrafink und das Japanische Mövchen. Diese benötigen natürlich spezielles Futter (Knospen, Beeren, Obst etc. und während der Jungaufzucht tierisches Eiweiß), außerdem einen hellen von Zugluft befreiten Platz an dem ihr mindestens 80 cm hoher Käfig aufgestellt wird.
Außer dem Kanarienvogel müssen die Tiere in Gruppen gehalten werden. Sollte einer der Vögel aggressiv sein, was beispielsweise durch zu viele gehaltene Artgenossen passieren kann, muss der Vogel separat gehalten werden bis Besserung eintritt. Natürlich sollte man sich auch hier vor der Anschaffung sehr gut informieren. Denn bei Vögeln ist auch die Lautstärke ein wichtiger Punkt. Menschen mit hohem Ruhebedürfnis sollten es sich gut überlegen, ob sie sich ein paar zwitschernde und gefiederte Freunde ins Haus holen.
Fische
Es mag für den ungeübten Tierhalter nicht nach allzu viel Aufwand aussehen, hinter der richtigen Fischhaltung steckt aber in Wahrheit sehr viel Arbeit. Genaue Informationsbeschaffung vorab ist auch hier das Um und Auf. Die Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Beim Wasser sind stets auf die richtigen Werte und die Temperatur zu achten. Das Aquarium muss mindestens der in der Tierhalteverordnung angegebenen Größe entsprechen. Außerdem ist ein regelmäßiger Teilwasserwechsel vorzunehmen. Ebenfalls zu beachten sind die Unterschiede zwischen Süß- und Meerwasserfisch. Hier gibt es naturgemäß unterschiedliche Anforderungen
Kinder und Haustiere
Gleich vorweg, so etwas wie eine goldene Regel gibt es hier kaum. Es kommt auf das Alter und das Verantwortungsbewusstsein des Kindes ebenso an, wie auf das der Eltern. Viele Kinder verlieren, ähnlich wie beim Spielzeug, nach kurzer Zeit das Interesse an ihrem Tier. Wenn dies dann den Eltern zur Last fällt, ist natürlich niemandem geholfen und der Leidtragende ist schlussendlich das Haustier. Darum ist es natürlich stets wichtig zu überlegen, welchen Aufwand man als Eltern und als Kind bereit ist, auf sich zu nehmen und besonders wichtig ist es, gut zu überlegen, was realistisch ist.
Hat man überhaupt die Zeit den Hund täglich auszuführen? Viele Kinder haben aber auch einen sehr intensiven Wunsch und sind bereit, sich der Verantwortung und natürlich auch den Freuden, die man mit seinem Tier hat, zu stellen. Gerade das Internet bietet eine Fülle an Tipps und Ratschlägen, um herauszufinden, ob und welches Tier für eine Familie in Frage kommt. Ein vielleicht nicht allzu schlechter Tipp wäre zum Beispiel erstmal zu sehen, wie gut ein Kind für eine Pflanze sorgt. Oder ob der Nachwuchs sich während des Urlaubs gut um die Nachbarskatze etc. kümmert.
Generelle Ãœberlegungen zur Anschaffung eines Haustieres
Ist man bereit über 70 Euro im Jahr an Hundeabgabe zu zahlen? Ganz zu schweigen von den monatlichen Kosten. Will und kann man täglich die Katzentoilette ausräumen? Ist das Aufsammeln des Hundekots in der Wiese vielleicht doch eine Spur zu ungustiös? Will ich mir das halbe Wohnzimmer mit einem Terrarium oder einem Vogelkäfig zustellen? Diese und viele weitere Fragen sollte man sich vor der Anschaffung sehr gut überlegen.
Leider werden gerade Hunde sehr spontan und willkürlich angeschafft. Die Frage, wie die Versorgung während des Urlaubs gewährleistet wird oder nach der Bereitschaft außerordentliche Kosten zu übernehmen, müssen dann hinterher geklärt werden. Und die Antwort darauf ist häufig die Verantwortungslosigkeit. Dem muss unbedingt durch intensive Vorbereitung vorgebeugt werden. Dies ist auch schon der erste Schritt auf dem Weg zu einem möglichen Haustier. Genaue, intensive und ausreichende Informationsbeschaffung. Jede noch so kleine Frage sollte zuvor geklärt werden. Das fängt bei der Überlegung an, welches Tier man sich wünscht, geht über die richtige Haltung, die anfallenden Kosten, den benötigten Zeitaufwand und endet schließlich bei den gesetzlichen Vorgaben und vielem mehr. Dann gibt es hoffentlich auch keine bösen Überraschungen und die Freude am und mit dem Tier kann beginnen.
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