Wandern
Wiener Wasserwanderweg: Entlang der I. Hochquellenwasserleitung wandern!
Inhalt
Der Wanderweg entlang der I. Wiener Hochquellenleitung in der Umgebung Wiens teilt sich in Streckenabschnitte, die jeweils als Tagestour mit rund 20 km Länge ausgelegt sind:
- Der erste Abschnitt führt durch die herrliche Landschaft im Rax-Schneeberg-Gebiet von Kaiserbrunn nach Gloggnitz.
- Die zweite Etappe verläuft durch die wunderschönen Weinberge im Süden Wiens von Bad Vöslau aus über Baden bis nach Mödling.
Hinweis: Beide Etappen des Wiener Wasserwanderwegs sind von Wien aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar!
Etappe 1: Wilde Gebirgsromantik von Kaiserbrunn bis Gloggnitz
Kaiserbrunn – Gloggnitz
- Länge: 19 Kilometer
- Gehzeit: ca. 5 Stunden
- Startpunkt: Kaiserbrunn
- Endpunkt: Bahnhof Gloggnitz
Anreise: Mit dem Zug von Wien aus zum Bahnhof Payerbach Reichenau, anschließend mit der Buslinie 341 nach Kaiserbrunn.
Rückreise: Mit dem Zug vom Bahnhof Gloggnitz nach Wien.
Die erste Teilstrecke des Wasserleitungswanderweges beginnt in Kaiserbrunn im Rax-Schneeberg-Gebiet, dem Quellgebiet der ersten Hochquellenleitung. Wer sich für Wissenswertes zur Trinkwasserversorgung der Hauptstadt interessiert, hat gleich zu Beginn der Wanderung die Möglichkeit, das historische Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn und die Kaiserbrunnquelle zu besuchen.
Der Wanderweg führt weiter durch das wildromantische Höllental, das zwischen den steilen Hängen des Schneebergs und der Rax liegt. Im Schatten der Bäume wandern Sie entlang der erfrischenden Schwarza und über die Trasse der ersten Wiener Hochquellenleitung. Am Weg passieren Wanderer einige Highlights, etwa das mittelalterliche Schloss Reichenau sowie die prächtigen Villen und das Kurtheater in Reichenau.
Streckenbeschreibung
Vom Ausgangspunkt in Kaiserbrunn aus verläuft die Route entlang einer beeindruckenden alpinen Steiganlage durch das malerische Höllental bis zur Windbrücke in Hirschwang. Nach der Überquerung der Wehranlage an der Schwarza führt der Weg entlang der Höllentalbundesstraße weiter, vorbei an der Kartonfabrik.
Nach Passieren der Fabrikanlage verlässt man die Bundesstraße in Richtung links und überquert die Brücke. Weiter dem Verlauf des Werkskanals folgen. Später biegt der Weg erneut nach links ab und führt entlang der Trasse der I. Hochquellenleitung. Auf dieser Route geht es auf der Schwarza-Uferpromenade weiter nach Reichenau. Bei der Konditorei Nöbauer geht es links am Schloss Reichenau und der Kirche vorbei. Bei der Abzweigung zur Barbara-Promenade befindet sich ein Modell eines Aquädukts.
Die Wanderung führt weiter über die Barbara-Promenade bis zur Färberbrücke über die Schwarza nahe dem Kurtheater. Dann überquert man die Brücke und biegt gleich links in Richtung Fischerpromenade ab. Weiter geht es zum Bahn-Viadukt in Payerbach, wo die Schwarza über einen Steg gequert wird. Auch die Bundesstraße wird überquert. Nach etwa 50 Metern entlang des Viadukts biegt der Wanderweg rechts in die Anton-Weiser-Straße ein und folgt dann wieder der Trasse der I. Hochquellenleitung. Über die Bahnhofstraße gelangt man schließlich zum Bahnhof Payerbach-Reichenau.
Durch Payerbach verläuft der Wasserwanderweg entlang der Trasse der I. Wiener Hochquellenleitung weiter, zwischen der Südbahn und dem Schwarzafluss am Aufseherhaus der Wasserwerke vorbei bis zum Bahnhof Schlöglmühl. Nach dem Bahnhof folgt man dem asphaltierten Weg links und wandert weiter entlang des Schwarzaufers bis zum Durchgang unter der Südbahn. Auf der linken Seite der Bahn gelangen Wandernde zur Oberen Silbersbergstraße, der sie bis zur Fußgängerbrücke über die Bahn folgen und schließlich zum Bahnhof Gloggnitz gelangen, dem Endpunkt der Wanderung.
Hinweis: Ein Teil der Strecke ist als "alpine Steiglage" gekennzeichnet und daher besonders anspruchsvoll. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen. Für Kinderwägen sind die Wanderungen nicht geeignet.
Etappe 2: Sanfte Weinbergidylle von Bad Vöslau nach Mödling
Bad Vöslau – Baden – Wien
- Länge: 18 Kilometer
- Gehzeit: ca. 4 Stunden
- Startpunkt: Bahnhof Bad Vöslau
- Endpunkt: Bahnhof Mödling
Anreise: Mit S-Bahn oder Zug von Wien zum Bahnhof Bad Vöslau.
Rückreise: Vom Bahnhof Mödling aus mit S-Bahn oder Zug nach Wien.
Wer sich für die zweite Etappe des Wasserleitungsweges von Bad Vöslau über Baden bis Mödling entscheidet, darf sich auf einen Spaziergang durch die verträumten Weingärten freuen. Von Bad Vöslau aus verläuft die Strecke über die Weinbergstraße weiter nach Baden. Dabei lassen sich beispielsweise die ehemaligen Einstiegstürme zur I. Hochquellenleitung entdecken. Ein besonderes Highlight ist das denkmalgeschützte Aquädukt in Baden – mit 700 Metern eines der längsten Aquädukte der I. Hochquellenleitung. Darüber hinaus sehen Wanderer das Casino Baden und das Thermalbad. Über die Wasserleitungs-Trasse geht der Fußweg nach Gumpoldskirchen und vorbei an weiteren Weingärten und Laubwäldern nach Mödling.
Streckenbeschreibung
Der Bahnhof Bad Vöslau markiert den Startpunkt der Wanderung, von dort aus geht es in Waldandacht - Weinbergstraße. Nach Passieren der Kellerei Schlumberger biegt der Fußweg rechts in die Weinbergstraße ein und führt zwischen den Weinbergen entlang der Wasserleitungs-Trasse nach Sooß. Nach Überquerung der Hauptstraße setzt sich die Route fort in Richtung Baden.
Kurz vor der Bundesstraße B210 biegt der Wanderweg von der Erzherzogin-Isabelle-Straße links in die Waldgasse ab und dann gleich wieder rechts in die Wasserleitungs-Trasse Richtung Aquädukt Baden. Dort, wo die Wasserleitungs-Trasse in die Steinbruchgasse mündet, ist auf der rechten Seite das Aquädukt Baden zu sehen. Wanderer unterqueren es und biegen bei der ersten Möglichkeit links in die Jägerhausstraße ein, der sie bis zur Hildegardbrücke folgen, um die Schwechat zu überqueren. Kurz darauf erreichen sie das bekannte Thermalbad.
Weiter führt der Weg durch die Schlossgasse bis zu deren Ende, wo er rechts in die Marchetstraße führt. Beim Casino biegen die Wanderer links in die Arenastraße ein und folgen dieser, bis sie die Welzergasse kreuzt. Dort biegen sie links ab, dann gleich wieder rechts in die Trostgasse und erreichen bald den Aufgang zur Wasserleitungs-Trasse.
Am Fuß des Heberlbergs setzen die Wanderer ihre Tour in Richtung Gumpoldskirchen fort. Kurz davor, beim Wasserleitungshaus, können sie sich mit frischem Hochquellwasser stärken. Weiter geht es nach Gumpoldskirchen, vorbei am Schloss und Pfarrhof zum Kirchenplatz. Vom Kirchenplatz aus führt der Weg durch den Torbogen zur Josef-Schöffel-Straße, quert die Mödlinger Straße und setzt die Wanderung entlang der Wasserleitungs-Trasse zwischen den Weinbergen fort, bis nach Mödling.
Beim Friedhof verlässt der Fußweg die Wasserleitungs-Trasse beim Friedhof und führt zunächst steil bergab, dann gemächlich durch Laubwald und Weingärten zur Guntramsdorfer Straße. Anschließend geht es entlang der Weißen Kreuzstraße bis die Wanderer schließlich über die Bachpromenade mit dem Bahnhof Mödling das Ziel der Wanderung erreichen.
Wiener Wasser: Ein weltweit einzigartiges Wasserversorgungssystem
Der Erste Wiener Wasserwanderweg in Niederösterreich wurde 1998 zum 125-jährigen Bestehen der ersten Hochquellenleitung angelegt. Auf dieser Route – bei der das weltberühmte Wiener Trinkwasser streckenweise direkt unter den Wanderschuhen fließt – können Wanderer nicht nur die Natur genießen, sie bekommen außerdem eine gute Vorstellung davon, wie das Wasser nach Wien gelangt.
Österreichs Hauptstadt wird flächendeckend mit bestem Quellwasser aus den niederösterreichischen und steirischen Kalkalpen versorgt. Das Trinkwasser fließt durch zwei Hochquellenleitungen im freien Gefälle ohne eine einzige Pumpe in die Stadt. Das Quellgebiet der I. Wiener Hochquellenleitung umfasst das Gebiet von Schneeberg, Rax und Schneealpe, das Quellgebiet der II. Wiener Hochquellenleitung den Gebirgsstock des Hochschwabs. Beide Quellengebiete sind Wasserschongebiete, um die hohe Qualität des Trinkwassers zu wahren.
Die Wasserversorgung Wiens in Zahlen:
- 70 Quellfassungen und 30 Brunnen
- 675 Quadratkilometer Schongebiete zum Schutz der Wasservorkommen.
- 130 Aquädukte
- 31 Wasserbehälter speichern 1,6 Milliarden Liter Wasser
- 1.300 Trinkbrunnen
- 3.000 Kilometer Wiener Rohrnetz
- 130 Liter durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Person und Tag
Ein Blick in die Geschichte des Wiener Wassers
Bedingt durch unzureichende Trinkwasserversorgung grassierten in der Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa Typhus- und Choleraepidemien, auch Wien blieb nicht verschont. Die Fertigstellung der I. Hochquellenleitung im Jahr 1873 markierte für Wien einen wichtigen Wendepunkt: Dieses neue System der Wasserversorgung brachte der Stadt hochwertiges Leitungswasser, was zu einer signifikanten Verbesserung der Hygiene und einem Rückgang von Krankheiten führte. Angesichts des starken Bevölkerungszuwachses ab 1890 mussten dann neue Wasserressourcen erschlossen werden und 1910 wurde die II. Hochquellenleitung feierlich eröffnet, um die steigende Nachfrage nach Wasser zu decken.
Schon gewusst? Seit 2001 ist Wien die erste und bis dahin einzige Stadt der Welt, die das Trinkwasser mit einer Verfassungsbestimmung schützt (Wiener Wassercharta).
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