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Weihnachtsgedichte
Weihnachtszeit zum Nachdenken und Besinnen...
Der Rummel auf den Einkaufsstraßen, die Hektik einer Welt, in der die grellen Werbungen und schrillen poppig-rockigen Weichnachtssongs einen zu erdrücken und ersticken drohen? Das Gedränge um die unzähligen Punschstände auf den nicht minder kommerzorientierten Weihnachts- und Christkindlmärkten, denen es in den Städten kein Entrinnen mehr gibt?
Welche Rolle haben die Gaben zur Weihnacht noch?
Haben sie noch den Charakter des Ideellen oder sind sie zu Prestigeobjekten geworden? Stellen sie nicht schon vielmehr eine lästige Erfüllung von Erwartungen dar, wo keiner mehr weiß, aus welchem Grund eigentlich einer Schenkverpflichtung nachgegangen werden muss?
Wenn solche Züge unser modernes Weihnachten prägen, dann fügt sich ein Weihnachtsgedicht wohl denkbar schlecht in dieses Bild. Wer will da denn eigentlich nicht aussteigen, aus dem sich immer schneller drehenden Weihnachtskarussell?
Das Bild kleiner, hübsch präparierter Vorführkinder, die verstaubte, eingedrillte Verse herunterleiern – ähnlich dressierten Äffchen und Püppchen beglücken gelangweilte Kinder ein gelangweiltes, aber freundlich belächelndes Erwachsenenpublikum mit ihrem Gedicht.
Ein solches Klischee hängt dem Weihnachtsgedicht heute vielerorts an. Damit entspricht das weihnachtliche Gedicht im 21. Jahrhundert sicher nicht einer sogenannten modernen Haltung. Doch was ist dem gegenüber modern? Das vorweihnachtliche Treiben etwa?
Ein persönliches Gedicht oder eine Geschichte zu Weihnachten schenken?
Nicht die Kaufkraft zählt, sondern Herz und Geist, Hingabe und Kreativität und möglicherweise Intuition. Ein weihnachtliches Gedicht muss also keineswegs dem zu Beginn beschriebenen herkömmlichen, wenig attraktiven und leidenschaftslosen Muster entsprechen, sondern kann ein sehr inniges Geschenk sein, das von Herzen kommt und den Beschenkten persönlich anspricht, aktuell, ideell und individuell.
Wie wäre es statt der Werbungen für das schrillste, geilste, teuerste oder preisgünstigste Weihnachtsgeschenk zu lauschen, die eine oder andere weihnachtliche Lyrik aufmerksam zu lesen, darüber nachzudenken, zu genießen oder auch zu lachen? Es gibt vielfältige Gedichte rund ums Fest zu finden, besinnlich und tiefsinnig, oft mehrdeutig und anregend. Weihnachtsgedichte können auch amüsant und lustig sein, komisch, vielleicht ironisch oder einfach unterhaltsam.
Anstelle des oben angeführten Wettbewerbs nach dem exaltiertesten Weihnachtsgeschenk könnte man die Frage nach dem berührendsten oder originellsten Gedicht stellen, oder danach wer es am besten vorträgt – oder wer die besten Verse selbst dichtet?
Weihnachtsgedichte zum Nachdenken, Besinnen, aber auch zum Schmunzeln
Gedanken zu Weihnachten
Wir haben Weihnachten erreicht,
war auch das Jahr nicht immer leicht,
so lasst uns doch in diesen Tagen,
einmal ganz ruhig zu uns sagen,
ich höre auf nur mehr zu rennen,
um alles schaffen noch können,
ich möchte lernen ganz geschwind,
mich wieder zu freuen wie ein Kind,
ich werde, wenn der Baum schon bald,
im Kerzenlichte hell erstrahlt,
die Wärme tief im Herzen fühlen,
und wieder mit Geschenken spielen,
dann helf´ ich anstatt nur zu rasen,
voll Freud die Kerzen auszublasen,
und ich erinner´ mich daran,
dass ich nur einmal leben kann.Und eines möcht ich heuer schenken,
ich will an einen Menschen denken,
von dem ich weiß, er ist allein,
denn das soll er grad heut nicht sein,
und ich erleichtre ihm den Kummer,
wähle ganz einfach seine Nummer,
und sag, ich hab in dieser Nacht,
ganz einfach auch an dich gedacht,
dann ist auch er beim Lichterschein,
wenn er allein ist, nicht allein.Nun wünsch ich, denn es ist soweit,
euch eine schöne Weihnachtszeit.
Autor: Ewald Reiter
Advent 2010
Und wiederum ist es Advent,
am Kranz die erste Kerze brennt,
und mir kommt es nicht in den Sinn,
warum ich deshalb traurig bin.
Wie hatten wir vor langer Zeit,
uns so auf Weihnachten gefreut,
wo sich die Oma hat getraut,
und selbst das Spielzeug hat gebaut,
dazu gab´s Sterne mit vielen Zacken,
und das dazu noch selbstgebacken,
dazu Kakao und Schokolade,
das gibt´s heut nicht mehr, ach wie schade.Und wie ich hier so traurig sitz,
durchfährt es mich grad wie ein Blitz.
Es könnte doch, so fällt mir ein,
noch einmal so wie früher sein.
Und aus ist es sofort mit rasten,
ich wühle schon im alten Kasten,
und ein Rezept find ich dabei,
von dieser Hirschhornbäckerei,
die uns als Kinder so geschmeckt,
und die heut kaum mehr einer bäckt,
und während ich so weiter schau,
da find ich Formen, alt und grau,
die wir mit heißer Masse füllten,
und dann im Schnee gleich wieder kühlten,
und die schlussendlich ganz und gar,
die beste Schokolade war.Und so hab ich ganz unverdrossen,
für diese Weihnachten beschlossen,
ich will mein Feuer neu entfachen,
und wieder Schokolade machen,
die ich verschenk zur Weihnachtszeit,
als Hoffnung gegen Einsamkeit,
und jeder der eins haben will,
bekommt ein Stück, das ist nicht viel,
doch wenn´s auch nur einmal gelingt,
dass dieses Stück wem Freude bringt,
dann ist ein kleiner Schritt passiert,
der dadurch gleich viel größer wird,
kommt noch ein kleines Stück dazu,
und dieses kleine Stück schenkst du,
denn wichtig, wie viel man auch schenkt,
ist nur, dass jemand an dich denkt.Nun sitze ich beim Kerzenschein,
und muss jetzt nicht mehr traurig sein,
ich hab´s geschafft und sag´s geschwind,
ich fühl mich wieder wie ein Kind.
Autor: Ewald Reiter
Weihnachtsgedanken
Und wiederum ist es soweit,
wir schreiben Advent, die stillste Zeit,
ich hab's versucht, doch ich kann schwören,
Stille kann man nirgends hören,
es tönen laute Weihnachtslieder,
man kennt sie „alle Jahre wieder“
sehr gerne singen auch die Frommen,
von Kinderlein die sollen kommen
als Rentier kommt in dieser Fase
stets Rudolf mit der roten Nase,
der vor dem Schlitten freudig springt,
während ein Glöcklein leise klingt,
und zugefroren ist der See,
und leise rieselt drauf der Schnee,
während im Freien herum man irrt,
weil es schon draußen dumpa wird,
geschmückt wird Haus und auch der Stall
zur frohen Weihnacht überall.Doch gilt es auch noch nachzudenken
Nicht nur, was sollte man noch schenken,
sondern im Kreise seiner Lieben
zu schaun was war, was ist geblieben.
Menschen wurden neu geboren,
und manche haben wir verloren,
so ist es nun einmal im Leben,
drum sollten acht wir darauf geben,
dass wir die Zeit nicht mehr vergeuden,
und dass wir leben, statt zu leiden.Drum wünsch ich hier beim Licht der Kerzen,
dir heute noch von ganzem Herzen,
du sollst gesund und munter bleiben,
das Glück soll niemand dir vertreiben,
auch Toleranz und froher Sinn,
sei stets in deinem Herzen drin,
und wichtig wär, dass wohl auch bliebe,
im Herzen drin die wahre Liebe.
Durch sie ist dir dann noch beschieden,
Ruhe, Kraft und Seelenfrieden,
und auch das größte Glück im Leben,
das kann dir nur die Liebe geben,
drum hol sie dir und halt sie fest,
damit sie niemals dich verlässt.Ich weiß du wirst dich wieder stressen
und wieder alles das vergessen,
drum schenk ich dir von Herzen gern,
symbolisch diesen kleinen Stern,
der dann bevor das Maß ist voll,
dich wieder dran erinnern soll.
Autor: Ewald Reiter
Es weihnachtet sehr!
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Regine Köbler
12. Dezember 2010 - 18:17 Uhr
Wunderbar!