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Marillenblüte und Marillenernte in der Wachau erleben
Inhalt
Die Wachau: Eine UNESCO Welterbestätte
Japan hat seine blühenden Kirschenbäume und Österreich hat die prächtigen Marillenblüten der Wachau. Diese schöne Region in Niederösterreich, die entlang der Donau verläuft, wurde 2000 zurecht als „Kulturlandschaft Wachau“ in die UNESCO Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Mit rund 100.000 Marillenbäumen verzaubert die Wachau jedes Jahr Groß und Klein.
Je nach Witterung entfaltet diese Region normalerweise zwischen Ende März und Mitte April ihre einzigartige Blütenpracht und bietet somit ein in Europa einzigartiges Schauspiel. Die ersten warmen Sonnenstrahlen laden in die Natur ein; was gibt es besseres, als einen Spaziergang oder eine Radtour in der schönen Kulisse duftender Marillenblüten.
Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad belohnt die Wachau ihre Besucher ausgiebig mit idyllischen Marillengärten, der Gemütlichkeit des Donauufers und vielen kulinarischen Schmankerln, um sich den Weg noch zu versüßen. Wer die Wachau erkundet, sollte einen Abstecher zu den vielen Bauernhöfen machen, die ihre saftigen Marillen, leckeren Marmeladen und erfrischenden Säfte direkt ab Hof anbieten. Alles aus hauseigener Produktion, versteht sich!
Marillenblüte in der Wachau 2024
► Wann? Ca. ab 16. März 2024
Je nachdem, wie hoch die Temperaturen Anfang März sind, entwickeln sich die Blüten der Marillenbäume schneller oder langsamer. In der Regel erstreckt sich der Blütezeitraum auf die letzten Märzwochen bis zu den ersten Wochen im April. Heuer sind die Marillenbäume in der Wachau etwa ab dem 16. März 2024 in Vollblüte.
Marillenblüten Webcam
Sobald sich die Blüten öffnen, verwandelt sich die Wachau in ein weißrosa Blütenmeer. Wer die Vollblüte der Marillenbäume nicht verpassen möchte, kann die Entwicklung der Knospen und das Heranwachsen der Marillen über die Marillenblüten-Webcam verfolgen.
Wie lange blühen die Marillenbäume in der Wachau? Bei gemäßigten Temperaturen dauert es rund 10 Tage bis zu drei Wochen, bis alle Bäume vom östlichen Ende der Wachau bei Krems bis hin in den äußeren Westen bei Willendorf verblüht sind. Ist das Wetter anhaltend warm, kann sich die Marillenblütezeit allerdings verkürzen.
Anreise in die Wachau
Die Marillenblüte zieht viele Schaulustige in die Wachau, weshalb sich die Parkplatzsuche in der Regel schwierig gestaltet. Am besten stellen Sie Ihr Auto in Krems oder Dürnstein ab und reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad an.
Mit dem Bus klimafreundlich zur Marillenblüte
Heuer gibt es wieder ein besonderes Mobilitätsangebot für all jene, die das Naturschauspiel live und stressfrei miterleben wollen. Besucher der Marillenblüte können an zwei Wochenenden während der Blütezeit, am 16.-17. März und am 23.-24. März 2024 die Wachau-Buslinien 715, 718, 720 und 446 kostenlos nutzen.
Die Linien 715 nördlich der Donau und 720 südlich der Donau verkehren stündlich zwischen Krems und Melk und halten in allen größeren Orten der Wachau. So hat man jederzeit die Möglichkeit für einen Zwischenstopp und Zeit für einen Spaziergang durch die blühenden Marillengärten. Zusätzlich zu den Hauptlinien in der Wachau binden die Linien 718 Mühldorf und den Spitzer Graben sowie die Linie 446 Angern bei Krems in das Mobilitätsangebot ein.
Mit dem Fahrrad durch die Wachau
Die wunderschöne Blütenpracht in der Wachau lässt sich auch mit dem Rad erleben. Zwei Etappen am Donauradweg eignen sich für Biker besonders gut:
- Donauradweg am Nordufer der Donau zwischen Emmersdorf und Krems
- Donauradweg am Südufer der Donau zwischen Melk und Mautern
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Wachaurundfahrt mit dem Schiff
Wer die Wachau vom Wasser aus erkunden und sich dabei kulinarisch verwöhnen lassen möchte, kann eine Schifffahrt entlang der Donau machen. Eine Wachaurundfahrt von Krems nach Melk inklusive einem 3-Gänge-Menü ist beispielsweise auch ein tolles Geschenk für einen besonderen Anlass!
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Die Wachauer Marille
Die Wachau verdankt ihre Einzigartigkeit dem milden Klima, das den Obst- und Weinanbau fördert. Dank der günstigen Wetterlage und dem reichhaltigen Löß gedeihen hier Weinreben und Marillen; sie entwickeln dadurch den typischen aromatischen Geschmack, den man von bekannten Qualitätsweinen wie Riesling, Grüner Veltliner und Neuburger kennt. Die Wachauer Marille – die Herkunftsbezeichnung ist in der EU geschützt – wird im Talgrund bei der Donau hauptsächlich zwischen Spitz und Arnsdorf und Umgebung seit Jahrhunderten angebaut.
Die Marille in der Wachau ist bereits in Texten aus 1509 dokumentiert, aber der richtige Anbau zu wirtschaftlichen Zwecken begann erst um 1890. Seitdem prägt diese Frucht das Leben in der Wachau und ist sowohl kulinarisch als auch wirtschaftlich nicht mehr wegzudenken. Die Marillenbäume, die hier wachsen, sind ausschließlich Regionalsorten wie die Kegel-, Ananas- und Rosenmarille. Der besondere Geschmack der Wachauer Marille entsteht aus einer Mischung von bestimmten Zucker- und Säurewerten, die aus dem Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht und der Zusammensetzung des reichhaltigen Bodens entstehen.
Jährliche Marillenernte
Die Marillenernte findet jedes Jahr Mitte Juli statt und dauert je nach Witterung in etwa für zwei bis drei Wochen an. Oftmals gibt es auch Begleitveranstaltungen, bei denen die Marillenernte gefeiert wird.
Marillenfeste im Most- und Waldviertel
Wer nicht genug von dieser schmackhaften Frucht hat, kann sich bei verschiedenen Veranstaltungen und Events rund um die wunderschöne Marille freuen: Unter dem Motto „Alles Marille“ wird die Köstlichkeit der Marille in all ihren Variationen in Krems an der Donau oder in Spitz mit einem Marillenfest gefeiert. Marillen-Liebhaber warten sehnsüchtig auf das renommierte Event im Juli, das jedes Jahr viele hungrige Besucher in die schöne Kremser Altstadt lockt. Ob Marilleneis, leckere Marillenknödel, Marillenkuchen, Marillenpalatschinken – hier kommen Naschkatzen jeden Alters auf ihre Kosten, weil sich eben alles um die Marille dreht.
Seit 1950 präsentieren die stolzen Einwohner von Spitz am vorletzten Wochenende im Juli ihre Marillen-Köstlichkeiten beim Marillenkirtag am Spitzer Kirchenplatz. Besonderheiten dieses Festes sind der berühmte „Marillenknödel-Automat“ und der festliche Einzug von König Marillus und Prinzessin Aprikosia. Musik und Tanz begleiten den Einzug – und schon kann man ein weiteres Stück köstlichen Marillenstrudel naschen.
Wandern in der Wachau
Die Wachau hat aber vielmehr als nur Marillenbäume zu bieten. Diese märchenhafte Landschaft, die seit jeher von Künstlern für ihre Schönheit gefeiert wurde, lädt mit ihren Hängen, Wäldern und Weingärten zum Erkunden ein. Viele davon sind Teil von Wanderrouten, auf denen die ganze Familie die wahren Schätze dieser Region entdecken kann.
Eine der beliebtesten ist die sogenannte „Marillenmeile“, die von der Marktgemeinde Rossatz- Arnsdorf (der größten Marillenanbaugemeinde Österreichs) ausgeht und an die benachbarten Ortschaften St. Johann, Oberarnsdorf, Hofarnsdorf, Mitterarnsdorf und Bacharnsdorf (westliche Marillenmeile) und Rührsdorf, Rossatz, Rossatzbach (östlich Marillenmeile) anknüpft. Entlang der Route kann man viel Wissenswertes über den Marillenanbau und die wichtigen Obstanbaubetriebe der Region lernen.
Neben der Marillenblüte gibt es auch noch viele weitere Ausflugsziele in der Wachau.
Die Wachau ist auch für ihre charakteristischen Weinterrassen entlang der Donau berühmt, ein Meisterwerk mühevoller Handarbeit und gleichzeitig eine der vielen Attraktionen dieser Region. Eine bekannte und repräsentative Genusswanderroute, die kulturelles und kulinarisches Erbe mit Bewegung an der frischen Luft vereint, ist der Welterbesteig: Diese Route ist in 14 Etappen unterteilt, die unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade aufweisen und somit für mehr und weniger trainierte Wanderer geeignet sind. Diese Wege stecken voller Kunst- und Kulturschätze, von römischen Ruinen bis zu mittelalterlichen Schlössern und Stiften, idyllisch Ecken und einer malerischen Hügellandschaft, die von der Donau sanft umspült wird. Die Natur zeigt sich dort in ihrer vollen Pracht und das aufmerksame Auge kann viele Tiere entdecken, die das empfindliche Ökosystem der Wachau zu ihrem Zuhause gemacht haben: Feuersalamander, Smaragdeidechsen, große Sägeschrecker, aber auch Ziesel und Wildkatzen.
Tüchtige Wanderer haben sich auch eine kleine Pause verdient, um sich wieder zu stärken. Praktisch, dass viele Heurige in der Region ihre Gäste mit regionalen Köstlichkeiten verpflegen. Mit flaumigen Marillenknödeln, duftenden Marmeladen, ausgezeichneten Weinsorten und edlen Marillenbränden ist hier jeder gut bedient! Und für die perfekte Entspannung reicht es schon, einen Blick auf die Donau und die wunderschöne umliegende Landschaft zu werfen. Das ist die Wachau: ein rundes Genusserlebnis, das sich von Tulln über Krems bis nach Melk erstreckt; ein Stück schmackhaftes Weltkulturerbe entlang des zweitlängsten Flusses Europas.
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