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Wirtschaftswachstum
Belebte Inlandsnachfrage und Exportdynamik als Triebfedern für beschleunigtes Wirtschaftswachstum
Kräftiges Wachstum bei gleichzeitigem Rückgang der Inflation
Die OeNB erwartet für das Jahr 2006 in der vorliegenden gesamtwirtschaftlichen Prognose für Österreich eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,5%. Im Vergleich zur Dezemberprognose der OeNB wurde das Wachstum für 2006 um 0,2 Prozentpunkte nach oben revidiert. „Die bessere Einschätzung stützt sich auf das Exportwachstum und die Erholung der Inlandsnachfrage“, so Direktor Josef Christl. Für die Jahre 2007 und 2008 wird ebenfalls ein im Vergleich zum Euroraum überdurchschnittliches Wachstum von jeweils 2,2% prognostiziert.
Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex gemessene Inflation wird gemäß OeNB-Prognose im Jahr 2006 auf 1,7% (2005: 2,1%) und in den Jahren 2007 und 2008 auf 1,6% zurückgehen. Die Beschäftigung wird weiterhin kräftig wachsen; aufgrund eines ebenfalls starken Anstiegs des Arbeitskräfteangebots wird die Arbeitslosenquote im Jahr 2006 nur leicht auf 5,1% sinken und bleibt dann auf diesem Niveau.
Höhere verfügbare Einkommen und wachsendes Vertrauen beleben Konsum
Zwar dämpfen die hohen Energiepreise den Konsum, doch begünstigt das verbesserte Vertrauen die Konsumnachfrage. Ab dem Jahr 2006 beginnen die privaten Haushalte ihre Einkommenszuwächse infolge der Steuerreform und höherer Lohnabschlüsse vermehrt auszugeben, die Sparquote wird 2006 auf 9,4% fallen (2005: 9,6%). In den Jahren 2006 bis 2008 wird der private Konsum laut OeNB um 2,1% (2006) bzw. 1,8% (2007 und 2008) wachsen.
Export, günstige Finanzierung und hohe Gewinne regen Investitionen an
Die Investitionen werden im Jahr 2006 durch regen Export, günstige Finanzierungsbedingungen und hohe Unternehmensgewinne gestützt. Das Investitionswachstum wird 2006 2,4% betragen und sich 2007 auf 3,1% beschleunigen. Annahmegemäß steigende Zinsen im Euroraum werden die Finanzierungsbedingungen gegen Ende des Prognosehorizonts hin jedoch etwas verschlechtern. Auch die Gewinnspannen der Unternehmen dürften aufgrund des niedrigeren Preisauftriebs und höherer Arbeitnehmerentgelte zurückgehen. Daher wird sich das Investitionswachstum nach der OeNB-Prognose 2008 wieder auf 2,4% abschwächen.
Weiterhin dynamische österreichische Exporte
Infolge des dynamischen Wachstums der Exportmärkte erwartet die OeNB eine Beschleunigung des Ausfuhrwachstums. 2006 wird die Zunahme der realen Exporte mit 6,0% recht kräftig ausfallen, für 2007 und 2008 wird mit einer weiteren leichten Beschleunigung auf 6,2% bzw. 6,3% gerechnet. Sowohl die Erholung der Investitionsnachfrage als auch das kräftige Konsumwachstum werden die Nachfrage nach Importgütern erhöhen. Das Importwachstum wird sich für die Jahre 2006 bis 2008 auf 6,0% bzw. leicht über 6% beschleunigen. Insgesamt geht von den Nettoexporten weiterhin ein positiver – wenn auch geringer – Wachstumsbeitrag aus.
Kräftiges Beschäftigungswachstum bewirkt leichten Rückgang der Arbeitslosenquote
Die Beschäftigung wird im Prognosehorizont 2006 bis 2008 mit durchschnittlich 1,1% p.a. kräftig wachsen. In Folge der Pensionsreformen und des Zustroms ausländischer Arbeitskräfte wird jedoch auch das Arbeitskräfteangebot stark steigen. Die Arbeitslosenquote wird daher nur geringfügig auf 5,1% (2006) fallen und danach auf diesem Niveau bleiben.
Niedrige Inflation 2006 bis 2008
Die Inflationsrate wurde in den vergangenen Jahren zu einem erheblichen Teil durch die Dynamik der Energiepreise bestimmt. Annahmegemäß werden die Erdölpreise nur noch wenig steigen und keine Zweitrundeneffekte auf Löhne und Preise auftreten. Das beschleunigte reale BIP-Wachstum führt zu keinem nennenswerten Preisdruck, da die österreichische Volkswirtschaft derzeit noch nicht an der Kapazitätsgrenze produziert. Für das Jahr 2006 erwartet die OeNB daher eine deutliche Abschwächung des Preisauftriebs auf 1,7%. In den Jahren 2007 und 2008 sollte sich die Inflationsrate bei jeweils 1,6% stabilisieren.
Wachsende Leistungsbilanzüberschüsse
Gemessen am BIP erreichte der Leistungsbilanzüberschuss 2005 mit 1,2% ein Ergebnis, wie es in ähnlicher Größenordnung zuletzt 1982 verzeichnet wurde. Bis 2008 wird sich der Überschuss auf 1,8% des BIP ausweiten. Der Handelsbilanzüberschuss wird sich von 2,6% des BIP (2005) auf 3,1% (2008) weiter verbessern. Dies ist vor allem auf die Dienstleistungsbilanz zurückzuführen. Der Güterbilanzüberschuss wird sich bei rund 1% des BIP stabilisieren.
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