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Geschichte vom Ortsteil Strebersdorf
Chronik von Strebersdorf
Strebersdorf wurde erstmals vor ungefähr tausend Jahren genannt. Es war eine Fischersiedlung inmitten des damaligen Gewirrs von Donauarmen, in der Nähe der heutigen Scheydgasse.
1440 wurde dieses altes Strebersdorf vom Hochwasser zerstört, weshalb sich die überlebenden Bewohner
abseits der Donau am Fuß des Bisamberges ansiedelten. Dieser Ort, Ströblesdorf genannt, wird im 12. Jahrhundert erwähnt. Während der Türkenbelagerung kämpften auch hier die Österreicher gegen das Heer Sultan Solimans. Ebenso fügten auch Ungarn und Schweden diesem Ort große Kriegsschäden zu. Die Pest verschonte auch Strebersdorf nicht. 1679 starb mehr als ein Drittel der Bevölkerung an dieser Seuche.
Bald kamen wieder die Türken. Österreichische Truppen unter Herzog Karl von Lothringen lagerten von Langenzersdorf über Strebersdorf bis zur Wolfschanze bei Jedlesee, um die Türken am Überqueren der Donau zu hindern. Leider mißlang dies, die Türken überschritten die Donau und brannten Jedlesee, Jedlersdorf, Stammersdorf und Strebersdorf nieder. Es gelang dem Heer unter Herzog Karl dennoch der Sieg über die Türken, von denen mehr als 12000 im Strebersdorfer Gebiet ihr Leben ließen.
Immer wieder fügte Hochwasser dem Ort arge Schäden zu.
1714 ließ der Müller Sebastian Scheyd zum Dank für die Verschonung seiner Mühle vor dem Hochwasser in Strebersdorf ein Kapelle bauen.
1753 durften die Strebersdorfer Bauern erstmals Wein ausschenken, was neben der Schafzucht ihre Haupteinnahmequelle darstellte.
1822 gab es einen Großbrand. Im selben Jahr starben viele Strebersdorfer an der Cholera.
Ab 1845 besaß Strebersdorf eine eigene Schule.
1866 kaufte der Schulbrüderorden des Herrschaftsgut mit dem Schloß "Strebersdorf", das heutige "Marienheim"
und errichtete hier im Laufe der Zeit ein Schulzentrum.
1904 wurde gemeinsam mit Floridsdorf nur ein Teil von Strebersdorf nach Wien eingemeindet.
Am 15. Februar 1910 beschloß der Wiener Gemeinderat die Eingliederung des gesamten Ortes.
Nach 1950 entstand das neue Strebersdorf entlang der Rußbergstraße. Firmen siedelten sich an, die katholische Kirche errichtete ein Religionspädagogisches Institut, eine Pädagogische Akademie und ein Pädagogisches Institut. Auch die Wiener Polizei stationierte hier ihre Diensthundestaffel.
Text + Bilder: Gerhard Frey
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