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Geschichte vom Ortsteil Jedlesee
Chronik von Jedlesee
Jedlesee ist der älteste Bezirksteil Floridsdorfs. Er wurde bereits 1014 urkundlich erwähnt und hatte als Fährstelle über die Donau schon im 11. Jahrhundert große Bedeutung. Der Ortsname wurde im Lauf der Jahrhunderte oft geändert und bedeutete soviel wie "See des Ulrich". Am Ortsrand im Westen führte die "Schwarze Lacke" vorbei, die als Seitenarm der unregulierten Donau den Ort oft überschwemmte. Über die "Schwarze Lacke" gab es lange eine Donauüberfuhr.
Schweden als auch Türken überfielen die Ortschaft, zerstörten viele Gebäude und raubten den Bewohnern ihre Nahrungsmittel. Die Prager Reichsstraße wurde in einiger Entfernung zum Ortszentrum erbaut. Dadurch verlor das Gebiet rund um die Loretto-Kapelle rasch an Bedeutung.
Im Aupark erinnert ein Denkmal an den österreichischen Major O'Brien. Dieser war entscheidend am Sieg der österreichischen Soldaton über die Truppen von Napoleon beteiligt. Er zwang die Franzosen zum Rückzug, als diese im Jahre 1809 an dieser Stelle die Donau überquerten. Dieses Gefecht ermöglichte den österreichischen Sieg bei Aspern. In einem kleinen Landhaus war der berühmte Komponist Ludwig van Beethoven einige Male zu Gast. Heute befindet sich in diesem Haus (Jeneweingasse 17) eine Gedenkstätte zu Ehren Beethovens.
Als 1872 neben der Prager Straße ein eigener Bahnhof eröffnet wurde, siedelten sich viele Industriebetriebe in Jedlesee an. 1894 schloss sich Jedlesee mit einigen anderen Ortschaften zur Großgemeinde "Floridsdorf" zusammen.
Die Blut-Christi-Kirche ist ein herausragender, moderner Kirchenbau, während am jüngst renovierten Speiser-Hof die "Wehrhaftigkeit" der Gemeindebauten gut erkennbar ist. In den ersten Tagen des Flugverkehrs wurde die Linie Budapest – Wien von einem Wasserflugzeug bedient. Dieses landete in Wien am Donaustrand von Jedlesee.
Text + Bilder: Gerhard Frey
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