Wienflussportal

Jugendstilvasen

Informationen zu den neu gestalteten Jugendstilvasen beim Wienflussportal.

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Wienflussportal

Das Wienflussportal im Stadtpark entstand im Zuge der Regulierung des Wienflusses und ist eines der großen Meisterwerke des Jugendstils von europäischer Bedeutung. Der Entwurf geht auf den Architekten Krieghammer zurück. Nach dessen Tod im Jahr 1898 beauftragte die Stadt Wien den Architekten Friedrich Ohmann mit den Planungen, der seinerseits den Architekten Josef Hackhofer als Mitarbeiter seit der zweiten Hälfte des Jahres 1900 heranzog.

Die Bauführung erfolgte von 1903 bis 1906. Die geplante künstlerische Ausgestaltung mit wasserspeienden Elefanten und einem Schleier-Wasserfall über dem Schlussstein des Portals wurde jedoch aus Kostengründen von der Stadt Wien nie realisiert. Aus historischen Gründen wurde auch verzichtet, diese nachträglich zu installieren. Die Baukosten vor rund hundert Jahren betrugen 556.000 Kronen, die Instandsetzung heute veranschlagt rund 4,6 Millionen Euro.

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Originalgetreue Repliken beim Wienflussportal

Die Ohmann'sche Wienflussverbauung ist seit diesem Monat um einige Schmuckstücke reicher. Das Bauwerk präsentiert sich nach der Aufstellung von sechs originalgetreuen Vasen und der neu hergestellten Brunnenanlage nach rund 100 Jahren wieder in neuer Pracht. Die Instandsetzung der historischen Anlage im Nahbereich des Wiener Stadtparks ist nun abgeschlossen. Ein wichtiges technisch-historisches Bauwerk ist so in neuem Glanz für die Nachwelt gerettet worden.

Detailtreue bei der historischen Rekonstruktion

Die Ohmann'sche Wienflussverbauung beim Stadtpark ist ein Paradestück Wiener Baukunst der Jahrhundertwende. Dieses historische Bauwerk wurde von der MA 29 - Brückenbau und Grundbau seit Dezember 2001 unter der Aufsicht von Generalplaner Arch. Univ. Prof. Dr. Manfred Wehdorn instand gesetzt. Jetzt wurden die letzten Details an diesem Bauwerk fertiggestellt. Besondere Schmuckstücke sind die neu rekonstruierten Vasen. Die Vasen oder Amphoren gehen auf einen Originalentwurf von Friedrich Ohmann zurück, der 1899 diese Vase im Jugendstil schuf. Während des Zweiten Weltkrieges wurden fünf der sechs Vasen zerstört. Die letzte erhaltene Vase diente als Vorlage für die neuen Kunstwerke, die durch den akademischen Restaurator Mag. Karl Scherzer geschaffen wurden.

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Die Rekonstruktion war jedoch nicht einfach und stand knapp vor dem Scheitern. Bis zur Realisierung waren viele Hindernisse zu überwinden. Die neuen Vasen sollten gegenüber den Originalen frostsicher sein. Dadurch änderte sich die Zusammensetzung der Materialien, und die Brenntemperatur änderte sich dramatisch. Auch die Glasur musste neu erfunden werden; statt Blei ist die farbgebende Komponente jetzt Kobalt. Da bei Trocknung und Brand ein Schrumpfen eintritt, musste das formgebende Modell um zehn Prozent größer sein. Fast wäre das Projekt gescheitert, da erst ein geeigneter Brandofen gefunden werden musste. Als letzte Institution in Europa erklärte sich die FH Koblenz in Deutschland bereit, ihre Öfen für das Projekt zu adaptieren. Bevor sechs Vasen in der gewünschten Qualität fertig waren, wurden insgesamt 15 hergestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - die Kopien gleichen in Form, Größe, Farbe und Oberfläche dem Original bis ins Detail.

Galvanoplastiken bei den Wasserstellen

Neu ist auch die Brunnenanlage. Erstmals konnte sie nach über 100 Jahren in Betrieb genommen werden. Auch beim Wasserbrunnen an der Seite zum Stadtpark sind viele historische Details zu sehen. Froschköpfe und Grasbüschel, Stilelemente der Anlage bei den Wasserstellen, sind nach der heute nicht mehr verwendeten Methode der Galvanoplastik wieder entstanden. Bei der Galvanoplastik wird ein positives oder negatives Modell leitfähig gemacht und in ein galvanisches Bad gehängt. Je nach Vorlage entsteht eine Hohl- oder Kerngalvanoplastik. Die Froschköpfe basieren auf dem vorhandenen Originalmodell. Die Grasbüschel mussten nach historischen Zeichnungen nachempfunden werden. Die neuen Plastiken wurden von den Künstlern mittels künstlicher Patinierung an die bestehenden Frösche angepasst.

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