Immobilien & Wohnen
Das barrierefreie Bad: Badewanne ohne Grenzen
Inhalt
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Die barrierefreie Dusche: Mit allen Wassern gewaschen
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Badewanne mit Einstieg
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Der Waschtisch ohne Behinderung: Saubere Sache
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Das barrierefreie WC: Eine wahre Erleichterung
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Die barrierefreie Durchgangsbreite: So steht allen die Türe offen
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Barrierefrei auch im kleinen Bad
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Anforderungen und Maße für das behindertengerechte Bad
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Was kostet ein barrierefreies Bad?
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Förderung und Zuschüsse beim Umbau
Schritt für Schritt: Das barrierefreie Bad planen
Ob beim Neubau eines Bades oder im Zuge einer Badrenovierung: Das Bad dann gleich soweit wie möglich barrierefrei zu planen, gestalten und bauen – auch wenn keine Behinderung vorliegt – bringt viele Vorteile.
- Eine schwellenfreie, bodengleiche Dusche gilt heutzutage ohnedies als schick – also sich gleich dafür entscheiden!
- Ebenso wie berührungslose Armaturen mit Thermostat-Technik, die keine manuelle Bedienung erfordern und zudem verhindern, dass man sich verbrüht.
- Die WC-Schüssel gleich von Anfang an etwas höher montieren. Ist ohnedies auch für Menschen ohne Behinderung bequem und zugleich auch seniorengerecht – Oma und Opa wird’s beim Besuch freuen, auch wenn sie noch nicht im Rollstuhl sitzen.
- Und rutschfeste Fliesen bzw. Bodenbelege können ohnedies nie schaden.
Generell lohnt es sich daher, ein Bad von Anfang an barrierefrei zu planen, auch wenn keine Person mit einer Behinderung oder Einschränkung im Haushalt lebt, heißt es schließlich zugleich familienfreundlich zu bauen. Und jünger werden wir ja schließlich auch nicht – im Gegenteil.
Setzten Sie bei der Badgestaltung auf Erfahrung und Kompetenz!
Gut informiert ist halb gewonnen. Darüber erfahren Sie in diesem Artikel:
Was für ein barrierefreies Bad erforderlich ist bzw. was es zu bedenken gilt, gehen wir hier der Reihe nach durch, mit allen relevanten Infos im Detail, sowie allen relevanten Maßen zur Orientierung zusammengefasst im Anschluss.
Die barrierefreie Dusche: Mit allen Wassern gewaschen
Wie schon erwähnt sind schwellenlose, begehbare, ebenerdige Duschen, bei denen die Fliesen bodengleich zum restlichen Raum verlegt sind, nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen schon längst im Trend und damit im Vormarsch. Was gilt es aber noch zu beachten bzw. zu ergänzen, damit das schicke Teil auch barrierefrei bzw. behindertengerecht ist?
Haltegriffe richtig montiert: Alles fest im Griff
Vertikale und horizontale Haltegriffe sind in jedem Fall zu berücksichtigen – und entsprechend tragfähige Wände! Generell kann aber auch die horizontale Stange der Duscharmatur sowie die vertikale Stange, an der sich der höhenverstellbare Duschkopf befindet, als Halterung genützt werden, sofern diese stabil genug sind.
Duschsitz, Duschhocker bzw. Duschrollstuhl
Sollte eine Behinderung vorliegen, die einen Rollstuhl erforderlich macht, sind bei einem Duschsitz, der fix montiert sein kann, klappbar oder auch zum Einhängen, ein sogenannter Transferbereich – also Platz, damit der Duschende vom Rollstuhl auf den Sitz wechseln kann – von 90 cm einzuplanen.
Sollte die Montage eines Duschsitzes nicht möglich sein, empfiehlt sich hier ein Duschhocker oder ein Duschsessel, der durch die Rückenlehne und die Armlehnen zusätzliche Stabilität beim Duschen bietet.
Bei einem speziellen Duschrollstuhl braucht man zwar nicht den erwähnten Transferbereich, dennoch sollte zur Sicherheit Platz für eine zweite Person eingeplant werden, falls der Duschende Hilfe benötigt.
Die Duschtüre: Glasklar unerwünscht
Duschtüren sollten möglichst nach innen und außen klappbar sein und aus Sicherheitsgründen absolut höchste Qualitätsstandards erfüllen, also aus Sicherheitsglas sein, da diese Gläser ohne scharfe Kanten brechen.
Zudem empfiehlt sich, die Glasflächen nicht völlig transparent zu lassen, da Menschen mit Sehbehinderung sie leicht übersehen. Und auch kleine Kinder im Haushalt sind dadurch vor solchen ungewollten Konfrontation mitgeschützt!
Badewanne mit Einstieg
Nach wie vor eine Glaubensfrage: das entspannende Vollbad oder die praktische Dusche. Klar ist, dass man in eine ebenerdige Dusche – wie sie heutzutage ohnedies bereits üblich ist – nicht hineinsteigen muss, also keine Stolperfalle hat. Und auch in der Dusche kann man bequem sitzen – z.B. mit einem Duschsitz.
In der Wanne hingegen befindet man sich in einer liegenden Position, aus der das Aufrichten bzw. Aufstehen anstrengend sein kein und auf der nassen, seifigen Oberfläche auch gefährlich, nicht nur bei Behinderungen, sondern auch für Senioren. Aber hier gibt es Lösungen:
- Zusätzlich eine begehbare Dusche einplanen.
- Eine unterfahrbare Wanne wählen – also eine mit Standfüssen, sofern ein mobiler Lift vorhanden ist.
- Eine Badewanne mit Einstieg installieren. Solche Wannen werden von verschieden Herstellern angeboten, auch inkl. Massagedüsen, und verfügen über eine wasserdichte Einstiegstüre, bei der es jedoch eine kleine Stufe beim Ein- und Aussteigen zu überwinden gilt. Die Wanne wird erst nach dem Einstieg zur Gänze befüllt bzw. vor dem Aussteigen auf bzw. unter das Niveau des Ausstiegsbereiches ausgelassen. Bei Behinderungen, die einen Rollstuhl erfordern oder einen Rollator, sind diese Wannen zwar leider nicht als barrierefrei zu bezeichnen, sie sind aber in jedem Fall altersgerecht bzw. seniorengerecht.
Auch hier gilt es bei der „unterfahrbaren Wanne“ wie auch der „Badewanne mit Einstieg“ Haltegriffe einzuplanen.
Der Waschtisch ohne Behinderung: Saubere Sache
Hier ist kein besonders Waschbecken nötig, lediglich darunter ausreichend Beinfreiheit und die Montage in der richtigen Höhe, d.h. hoch genug, damit man ggf. mit einem Rollstuhl darunter fahren kann, aber nicht zu hoch, damit man vom Rollstuhl aus die Armaturen erreicht.
Ideal, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Feinmotorik, und zudem für jedermann komfortabel, sind hier berührungslose Armaturen mit Thermostat-Technik: Hände darunter: Wasser los – Hände weg: Wasser aus.
Zu bedenken ist auch, dass Stecker und Schalter ebenfalls aus einer sitzenden Position leicht zu erreichen und zu bedienen sein sollten. Und auch Ablageflächen sollten in bequemer Griffweite sein.
Auch hier nicht auf die Haltegriffe vergessen – diese können, wenn räumlich möglich, zugleich auch die Handtuchhalter sein, natürlich entsprechend sicher verankert.
Das barrierefreie WC: Eine wahre Erleichterung
Damit man ggf. vom Rollstuhl auf die Toilette wechseln kann, muss ausreichend Platz neben dem WC eingeplant werden von mind. 90 cm. Zudem ist für eine rollstuhltaugliche Toilette eine Raumtiefe von 2,15 m erforderlich und eine Bewegungsfläche von mindestens 150 cm.
Für die Höhe, auf der sich der WC-Sitz befinden soll, werden 46 - 48 cm empfohlen. Zudem sollte sich auf mindestens einer Seite neben der Toilette ein stabiler Haltegriff befinden. Achten Sie auch darauf, dass das WC-Papier und andere Accessoires (Tampons, Binden, etc.) leicht erreichbar sind.
Die barrierefreie Durchgangsbreite: So steht allen die Türe offen
Wie für alle Türen im Bereich des barrierefreien Wohnens gilt auch für das Badezimmer bzw. das WC eine Mindestdurchgehbreite von 80 cm. So können auch Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhl die Türe passieren.
Beim Badezimmer wie auch bei dem ggf. getrennten WC ist es wichtig, dass die Türe nach außen aufgeht, um bei Notfällen, wie z.B. einem Sturz, eine Blockierung zu vermeiden.
Barrierefrei auch im kleinen Bad
Damit ein Bad behindertengerecht bzw. barrierefrei ist, gibt es zwar einen Mindestplatzbedarf, dennoch ist es ein Irrtum zu glauben, dass barrierefreie Bäder besonders groß sein müssen.
Es reichen 150 cm im Durchmesser, damit auch die Bewegungsfreiheit mit einem Rollstuhl gegeben ist. In der Regel beträgt der Drehradius eines Rollstuhls 150 cm. Wichtig sind dann noch die Abstände zwischen Dusche, WC und Waschbecken – mehr dazu sehen Sie in der nebenstehenden Grafik -, hier können sich die Bewegungsflächen aber ruhig überschneiden.
Barrierefrei in der Küche? So geht's!
Anforderungen und Maße für das behindertengerechte Bad
Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Vorgaben entsprechend der ÖNORM B 1600:2011. Diese Vorgaben bzw. Vorschriften gelten für öffentliche sanitäre Einrichtungen, dennoch bieten sie zuverlässige Richtwerte, um sein barrierefreies Bad zu Hause den eigenen Bedürfnissen und Erfordernissen anzupassen, zumal bei privaten Baumaßnahmen eine individuelle Auslegung möglich ist.
Was kostet ein barrierefreies Bad?
Die Kosten für ein barrierefreies bzw. behindertengerechtes Bad sind von der Größe des Badezimmers, der Wahl der Sanitärmöbel, Fliesen und Bodenbelege, den Handwerkerpreis und nicht zuletzt vom Umfang der Bau- bzw. Umbaumaßnahmen abhängig.
Sollten nur Stütz- und Haltegriffe und ein Duschsitz erforderlich sein, kann man mit etwas über 1.000 Euro rechnen.
Badewannenlifte gibt es bereits ab 350 Euro bis zu ca. 1.000 Euro, und eine barrierefreie Dusche mit neuen rutschfesten Fliesen kostet ab ca. 5.000 Euro.
Eine Komplettbadsanierung, inkl. Einbau einer barrierefreien Dusche, der Montage eines höhenangepassten WCs mit Haltegriffen, eines unterfahrbaren Waschtisches, rutschfesten Bodenbelag und den Maler-, Fliesen-, Elektro- und Heizungsarbeiten kommt bei einem 6 Quadratmeter Bad auf mind. 8000 Euro, bei 7 Quadratmetern auf mind. 10.000 Euro.
Die Preisangaben für eine Komplettsanierung sind jedoch nur Durchschnittswerte, ist eine gehobenere Ausstattung gefragt, können sich diese Preise auch leicht vervielfachen.
Generell gilt bei einer Badrenovierung: 60 % Materialkosten und 40 % Handwerker- und Installationskosten.
Förderung und Zuschüsse beim Umbau
Förderungen für Behinderte bzw. Pflegegeldbezieher ab Stufe 3:
Die Stadt Wien vergibt im Rahmen der Wohnungsverbesserung Förderungen für den behindertengerechten Umbau. Diese gelten für Personen mit einer Behinderung, die glaubhaft nachgewiesen werden muss, z.B. durch die Kopie des Behindertenausweises oder der Pflegegeldbestätigung ab Stufe 3.
Förderungshöhe:
Bei einem dafür aufgenommen Kredit:
• Bei zehnjähriger Laufzeit: jährlich max. 10 %
• Bei fünfzehnjähriger Laufzeit: jährlich max. 6 %
Bei Eigenmitteln im Ausmaß von 25 %:
Werden an Stelle eines Darlehens für die gesamten Umbaukosten 25 % der Kosten aus Eigenmitteln finanziert, kann ein einmaliger Zuschuss in Höhe von 75 % der förderbaren angemessenen Sanierungskosten gewährt werden.
Gefördert werden neben Arbeiten für einen barrierefreien Zugang (Rampe, Hebebühne, Plattformlift etc.), Ein- und Umbaumaßnahmen für ein seniorengerechtes Bad. Das inkludiert eine bodengleiche Dusche, Duschsitz, unterfahrbaren Waschtisch, tragfähige Wände zur Montage von Haltegriffen, Thermostat-Armaturen usw.
Maximalle Förderungshöhe:
4.200 Euro bzw. 35 % der eingereichten Kosten zwischen 3.000 bis 12.000 Euro.
Barrierefreie Wohnungen gibt es außerdem bereits fix und fertig im Sonnwendviertel in Wien.
Weitere Information bezüglich barrierefreier Bäder finden Sie im Handbuch für barrierefreies Wohnen (Ein Service des Sozialministeriums).
Weitere Infos und Förderungsanträge:
Altersgerechtes barrierefreies Leben macht übrigens auch AAL möglich - die neue Technologien für ältere und beeinträchtigte Menschen - Ambient Assisted Living.
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