Albträume und wie man sie los wird

Frau sitzt verstört im Bett und kann nicht schlafen
© amenic181 - 123rf.com | Albträume - warum sie uns plagen und wie man sie wieder loswird

Man wird von einem Mörder verfolgt, ein Abgrund kommt immer näher, man sitzt plötzlich wieder bei der Mathematik Matura – dann wacht man auf und braucht erst mal ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass alles nur ein böser Traum war. Wer diese oder eine ähnliche Situation noch nie erlebt hat, kann sich sehr glücklich schätzen, fast alle Menschen haben zumindest hin und wieder Albträume. Die Folgen von Albträumen können sehr unterschiedlich ausfallen, manchmal kann man sich kaum daran erinnern, manchmal ist danach der ganze Tag im Eimer. Was uns die Wissenschaft über Albträume sagen kann und welche Strategien gegen Albträume helfen, lesen Sie hier.

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Albträume und schlechte Träume

Tore Nielsen, einer der führenden Traumforscher, unterscheidet zwischen Albträumen und schlechten Träumen. Albträume sind dadurch charakterisiert, dass sie uns erwachen lassen. Nach dem Erwachen ist das Geträumte noch sehr genau in Erinnerung. Schlechte Träume im Gegensatz lassen uns nicht direkt aufwachen. Außerdem wird das Geträumte häufig erst im Laufe des Tages wieder erinnert. Eine weitere Kategorie stellen posttraumatische Albträume dar, in denen Betroffene traumatische Erlebnisse im Traum wieder erleben (posttraumatische Flashbacks). In einer Studie aus dem Jahr 2000 beschrieben 81,5 % der Befragten, in ihren Albträumen von jemandem oder etwas verfolgt zu werden, in 72,4 % der Träume handelte es sich um Schule, Lehrer oder andere Prüfungssituationen. 

Woher kommen Albträume?

Ãœber die Entstehung von Albträumen ist sich die Wissenschaft alles andere als einig. Verschiedene Disziplinen gehen von unterschiedlichen Entstehungsmechanismen aus. Psychoanalytische Ansätze nach Sigmund Freud gehen davon aus, dass Träume der emotionalen Entwicklung dienen, Persönlichkeits-Modelle hingegen bringen Albträume mit gewissen Charaktereigenschaften in Verbindung, laut neurobiologischen Ansätzen steckt ein gewisser physischer Prozess hinter dem nächtlichen Horror. Laut Nielsen und Ross Levin, ebenfalls renommierter Traumforscher, sind Albträume das Resultat von dysfunktionalen emotionalen Prozessen. Träume dienen dem Verarbeiten von Angst, indem angstbeladene Erinnerungen im Traum abgeändert oder gelöst werden. Grundsätzlich soll durch Träumen die Verbindung zwischen Erinnerung und damit verbundener Angst reduziert werden. Albträume treten auf, wenn das nicht funktioniert, sondern die Verbindung sogar gestärkt wird, so die Wissenschaftler.

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Was kann man gegen Albträume tun?

Häufige Albträume können zu drastischen Einbußen in der Lebensqualität führen. Durch die verschlechterte Schlafqualität und mögliche kürzere Schlafdauer, sinkt unser Wohlbefinden, unser Leistungspotential und unsere Motivation. Langfristig stellen Albträume ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Wer das Gefühl hat, mit den Albträumen alleine nicht mehr fertig zu werden, kann sich an Psychotherapeut*innen oder Psychiater*innen wenden. Das geschulte Fachpersonal kann die am besten geeignete Behandlungsstrategie wählen und entscheiden, ob zusätzlich eine medikamentöse Behandlung ratsam ist. Tatsächlich gibt es auch einige Strategien zum selbst ausprobieren, die den Umgang mit Albträumen erleichtern können.

Ein neues Ende finden

Diese Strategie funktioniert am besten für Albträume, die sich wiederholen, beziehungsweise wenn sich die geträumten Situationen ähnlich sind. Erinnern Sie sich an einen konkreten Albtraum, der die sich wiederholende Situation gut widerspiegelt. Denken Sie an das Ende des Traumes und überlegen Sie sich, wie ein positives Ende für den Traum hätte aussehen können. Ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, die Hauptsache ist, dass Sie das Ende als angenehm empfinden.

Das könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen: Sie träumen, von einem Wolf verfolgt zu werden. In Ihrem Traum kommt der Wolf immer näher, bis er Sie schnappt und Sie schweißgebadet aufwachen. Ein alternatives Ende für den Traum wäre, dass Sie stehenbleiben, sich umdrehen und den Wolf mit einer Taschenlampe anleuchten. Es stellt sich heraus, dass der Wolf in Wirklichkeit ein kleiner Pudel ist, der gerne mit Ihnen spielen möchte. 

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Keine Gruselgeschichten vor dem Schlafengehen

Vermeiden Sie aufregende oder gruselige Filme oder Bücher vor dem Zubettgehen. Inhalte, die Ihnen im Wachzustand Angst machen, begünstigen das Auftreten von Albträumen. Wer mit Albträumen zu kämpfen hat, sollte es vermeiden, Horrorfilme anzusehen und stattdessen ein lustiges oder auf stressfreie Weise interessantes Buch lesen.

Stress reduzieren

Stress im alltäglichen Leben kann das Auftreten von Albträumen begünstigen. Wenn Sie sich gestresst fühlen oder Sorgen haben, suchen Sie nach Strategien, um diesen Zustand loszuwerden. Gespräche mit Freunden oder der Familie haben positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen eignen sich gut, um alltäglichen Stress zu reduzieren und können somit geeignete Mittel gegen Albträume darstellen.

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