Sportevents
Die chinesische Kampfkunst Kung Fu
Shaolin – Mehr als nur Kung Fu
Wer an Kung Fu denkt, der hat heutzutage wohl auch das inzwischen weltweit sehr bekannte Shaolin Kung Fu im Hinterkopf. Dieses hat seinen Weg sogar bis nach Wien gefunden: Im Jahr 2011 wurde in Wien-Margareten ein eigener Shaolin-Tempel eröffnet. Die Shaolin-Kultur umfasst natürlich noch weit mehr als die Ausübung von Kung Fu. Vor allem hat man hier die Möglichkeit, die 1500 Jahre alte, vom Buddhismus geprägte Shaolin-Kultur kennenzulernen. Kurse in Kung Fu, aber auch in buddhistischer Meditation, in Qi Gong und in vielen anderen Disziplinen sind nur ein kleiner Teil des Angebots.
Kung Fu zur Selbstverteidigung vs. Wettkampf-Kung-Fu
Taugt Kung Fu zur Selbstverteidigung? Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten, da jeder Kung-Fu-Stil andere Schwerpunkte setzt. Das in europäischen Ländern sehr verbreitete Wing Chun oder Wing Tsun Kung Fu hat sich etwa auf Techniken zur Selbstverteidigung spezialisiert. Hier gibt es keine Wettkämpfe, weil man in diesem Stil der Meinung ist, dass der Wettkampf im Ring mit einer realen Selbstverteidigungssituation auf der Straße nichts zu tun hat. Die auf der Straße effektivsten Techniken, die hier trainiert werden, könnten im Wettkampf zu schweren Verletzungen führen, so die Aussage von Keith Kernspecht, dem höchstgraduierten westlichen Vertreter des Wing Tsun Kung Fu. Durch die große Bandbreite an Stilen, die unter Kung Fu subsumiert werden, lässt sich auch nicht allgemein sagen, wie teuer es ist, ob Wettkämpfe durchgeführt werden (in manchen Stilen ja, in anderen nein) und für wen es geeignet ist. Wer sich für Kung Fu interessiert, dem wird nichts anderes übrig bleiben als sich den einen oder anderen Stil näher anzusehen und sich dann denjenigen herauszupicken, der ihm am meisten zusagt.
Caine – Kung-Fu-Werbung durch eine fiktive Figur
Seine Popularität im Westen verdankt Kung Fu zu einem nicht unwesentlichen Teil sicher auch den Martial-Arts-Filmen des viel zu jung und unter mysteriösen Umständen verstorbenen Bruce Lee sowie der etwas später in den 1970er-Jahren sehr populären Fernsehserie „Kung Fu“, in der David Carradine die Figur des Kwai Chang Caine verkörperte, eines in den USA zur Zeit des Wilden Westens lebenden Shaolin-Mönches, der seine Kampfkünste im Kampf für das Gute einsetzt.
Die Rolle des Sifus
Eine zentrale Rolle beim Erlernen von Kung Fu, egal welchen Stils, spielt der Lehrer, auf Chinesisch Sifu genannt. Im Kung Fu wird großer Wert auf den Respekt des Schülers vor seinem Sifu gelegt. Ein guter Sifu wird sich darum bemühen, seine Schüler richtig zu unterrichten, ein guter Schüler wird sich maximal darum bemühen, das Gezeigte richtig zu erlernen. Die Anrede „Sifu“ des Lehrers durch den Schüler ist auch eine besondere Respektsbezeugung.
Hinterlassen Sie einen Kommentar!
Empfohlene Beiträge
weitere interessante Beiträge
Rene
03. Jänner 2019 - 10:27 Uhr
Eine weitere Kung Fu / Kampfkunst Variante die hier nicht aufgezählt wurde ist Zhong Xin Dao I Liq Chuan. Infos dazu findet man auch auf www.iliqchuan.at