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Handwerkergassen im alten Wien
Jedem Handwerk seine Gasse
Eine bedeutende Gruppe der Stadtbewohner mittelalterlicher Städte waren die Handwerker. Viele von ihnen waren einst fronpflichtige Bauern, die ihre Grundherren verlassen hatten und ihr Handwerk in der Stadt ausübten.
Eine andere Gruppe, die Kaufleute, schlossen sich zu sogenannten Gilden zusammen. Sie veranstalteten Großmärkte, Messen genannt, weil sie meist mit religiösen Feiern verbunden waren.
Die Handwerker bildeten die sogenannten Zünfte, ihre Mitglieder sollten von den Großgrundbesitzern unabhängig gemacht werden und im Stadtrat mitbestimmen können (Aufstände).
Die Zunft bestimmte die Ordnung des Handwerks, Anzahl der Meister, Gesellen und Lehrlinge, Qualität und Preis der Waren. Sie achtete auf die Ausbildung des Nachwuchses; Bestrafung von Pfuschern. Jedem, der die Anordnungen nicht befolgte, wurde "das Handwerk gelegt".
Laufbahn eines Handwerkers
Lehrzeit: Der Junge lebte bei seinem Lehrherren, erhielt nur Unterkunft, Verpflegung und Ausbildung, jedoch keine Entlohnung. Er hatte alle anfallenden Dienste zu verrichten. Nach Beendigung der Lehrzeit wurde er Geselle.
Gesellenzeit: Weitere Berufsausbildung. Um Meister werden zu können, musste der Geselle lange Zeit auf Wanderschaft gehen, um die Arbeitsweise anderer Meister kennenzulernen. Weiters musste er ein Meisterstück anfertigen und eine hohe Aufnahmegebühr entrichten. Da die Anzahl der Meister von den Zünften her begrenzt war, blieben viele ihr Leben lang Gesellen.
Wissenswertes
1610 arbeiteten 400 zünftisch nicht gebundene Freimeister für den Hof in Wien.
1640 wehren sich die Zünfte gegen die Herstellung von Waren in Manufakturen
1848 verlieren die Zünfte und Innungen im Vormärz ihre historische Bedeutung. Beginn des Industriezeitalters.
Die ehemaligen Wiener Handwerkergassen im Ãœberblick
- Bäckerstraße
Ursprünglich eine einzige breite Straße,in deren Mitte später eine Häuserzeile hineingebaut wurde (heute Sonnenfelsgasse und Bäckerstraße) - Bognergasse
Erinnert an die Bogenhersteller (Vorläufer der Armbruster und Büchsenmacher). - Drahtgasse
Sitz der Drahtzieher und Drahthändler. - Färbergasse
Bis ins 15. Jahrhundert Sitz der Färber. - Goldschmiedgasse
Hier waren die Goldschmiede ansässig. - Naglergasse
Richtigerweise: Nadlergasse nach dem Handwerk der Nadelschmiede. - Seilergasse
Hier waren die Seiler und Riemer sesshaft. - Spiegelgasse
Erinnert an das Gewerbe der Spiegelmacher. - Tuchlauben
Hier befanden sich seit dem 13. Jahrhundert die Lauben (Gewölbe) der Tuchhändler und Schneider. Einzelne Teile hießen nach den dort ansässigen Gewerben: Unter den Messerern, Spenglergasse, Sattlergasse, Unter den Gürtlern. Erst seit 1862 heißt die ganze Straße Tuchlauben. - Wollzeile
Benannt nach flandrischen Wollwebern und -händlern, die hier unter Herzog Heinrich Jasomirgott sesshaft geworden waren.
Text und Bild: Gerhard Frey
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belma
05. März 2017 - 14:24 Uhr
was besimmte die zunft
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belma
05. März 2017 - 14:17 Uhr
vom handwerk