Kann Sonic the Hedgehog im neuen Design überzeugen?

Sonic the Hedgehog
© 2020 Paramount Pictures and Sega of America, Inc. | Sonic the Hedgehog ab 13.Februar im Kino

Er war für viele einer der Kindheitshelden schlechthin. Der blaue außerirdische Igel Sonic ist vielen noch aus Videospielen und Kinderserien bekannt. Jetzt bekommt er einen Kinofilm – inklusive modifiziertem Aussehen. Ob das gut gehen kann?

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Sonic the Hedgehog Kritik

Es kommt nicht selten vor, dass Fans Remakes gegenüber eher skeptisch eingestellt sind. Egal ob bei König der Löwen, Aladdin oder Winnie Puuh: Das Publikum ist oftmals um seine Kindheitshelden besorgt.

Einen internationalen Aufruhr wie bei Sonic the Hedgehog hat es bisher aber noch nicht gegeben. Nachdem der erste Trailer des Films veröffentlicht wurde, stand das Internet nahezu Kopf. Denn an den Sonic aus der eigenen Kindheit erinnerte hier nichts mehr. Die neue Version war zu realistisch, die Zähne für viele beängstigend menschlich und mit dem Sonic, den man aus den SEGA-Videospielen, Comics und als Plüschtier kannte, hatte die neue Version gerade einmal die Fellfarbe gemein.

Die Kritik am neuen Sonic war schließlich so groß, dass sogar Regisseur Jeff Fowler einen Fehler eingestehen musste. Er versprach eine Ãœberarbeitung und einen neuen, authentischen Sonic. Sechs Monate und rund fünf Millionen Dollar später startet die überarbeitete Version auch in den heimischen Kinos und eines vorweg: Es ist zwar nicht der Sonic aus den 90ern, aber er ist ziemlich nahe dran.

Auf ins Kino: Wir haben die Programmhighlights im Ãœberblick!

Der blaue Igel mit Ãœberschallgeschwindigkeit

In seinem Kinoabenteuer wird Sonics Ursprungsgeschichte erzählt. Der blaue Igel wird wegen seiner Fähigkeit, mit Schallgeschwindigkeit laufen zu können, verfolgt und muss seinen Heimatplaneten sowie seine Familie zurücklassen. Auf der Erde gelandet, lebt er lange versteckt und einsam, bis er durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten einen flächendeckenden Stromausfall verursacht.

Dadurch werden die Behörden auf ihn aufmerksam, die in ihm eine internationale Gefahr sehen.  Unter ihnen ist auch Dr. Robotnik (gespielt von Jim Carrey), der es sich zum Ziel setzt, den Igel ein für alle Mal auszuschalten und seine Superkräfte für sich selbst zu nutzen. Zum Glück lernt Sonic den liebenswürdigen Polizisten Tom (gespielt von James Marsden) kennen, der ihm helfen möchte, die Erde zu verlassen.

Sonic The Hedgehog liefert das, was er auf den ersten Blick verspricht: seichtes, unterhaltsames Kino mit großem Nostalgie-Faktor. Der Film unterhält und überzeugt mit tollen Bildern und Animationen, inklusive einigen actionreichen aber auch herzerwärmenden Szenen. Überraschen wird der Film aber kaum jemanden.

Die Geschichte ist sehr oberflächlich erzählt, die Kombination aus animiertem Charakter und realen Schauspielern wirkt stellenweise sehr holprig. Zwar gibt sich Jim Carrey als Bösewicht ungemein viel Mühe und ist definitiv eines der Highlights des Films. Die teils emotional nicht überzeugende und eher kühle deutsche Synchronstimme von Sonic (gesprochen von dem Youtuber Julien Bam) verhindert aber viel Empathie mit dem kleinen Igel.

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Nostalgie oder Kinderprogramm?

Probleme hat der Film allerdings bei seiner Zielgruppe. Denn an wen sich dieser Film richtet, wird nicht ganz klar. Zwar werden Super-Fans der Videospiele in dem Film sicher den ein oder anderen schön-nostalgischen Moment entdecken, auf seine Ursprünge oder die Vielzahl an Serien, Filmen, Comics und Shows geht die neue Version allerdings kaum ein.

Stellenweise gibt sich der Film außerordentlich viel Mühe, kinderfreundlich zu sein und verrutscht so in einen fast schon zu kindlichen Ton, den vermutlich auch das angestrebte Publikum anstrengend finden könnte. Gleichzeitig sind aber einige der Witze, Anspielungen und Ausdrücke eindeutig eher an ein älteres Publikum gerichtet.

Vermutlich ein Versuch, sich beiden Altersgruppen zu nähern, wie es etwa der erfolgreichen Animationsreihe Shrek gelungen ist. Bei Sonic the Hedgehog wirken diese Versuche aber oftmals zu erzwungen und die popkulturellen Anspielungen eher deplatziert.

So findet Sonic the Hedgehog – ganz ähnlich wie die Hauptrolle zu Beginn des Films - zwar nicht ganz seinen Platz in der Kinowelt, ist aber letztendlich ein unterhaltsamer Film für einen entspannten Kinonachmittag. Bahnbrechende Storylines oder eine überraschend tiefgehende Botschaft darf man hier zwar nicht erwarten, als Ausgleich wird man aber mit einer gelungenen Animation, tollen Action-Szenen und einigen Lachern belohnt.

Sonic The Hedgehog im Kino Wien

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