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Herkunft und Bedeutung von Ostereiern
Ostern, Ostereier und Co.
Ob gefärbt, bunt bemalt und/oder mit Verzierungen versehen, ob als gewöhnliches Hühnerei hartgekocht oder ausgeblasen; aus anderen Materialien wie Holz, Pappe, Gips, Naturstein, Porzellan uvm. - selbst in Form von Schokolade - Ostereier sind ein weit verbreitetes und beliebtes Symbol für Ostern bzw. das Brauchtum rund um das Osterfest.
Eier als Fruchtbarkeitssymbol
Eier gelten seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol und als das Siegeszeichen des Lebens über den Tod. Das Ei selbst ist Nahrung, sowie Symbol für Leben, Reinheit, Fruchtbarkeit und galt als Naturalabgabe für Schulden und als Opfer oder Liebesgabe.
Eier als Zahlungsmittel
Schon im Mittelalter waren Eier eine Art Zahlungsmittel (bspw. für Zinsgaben), d.h. am Zahlungstermin, zu Ostern, wurden den Grundherren als Sachleistung für das gepachtete Land Eier überreicht. Das Ei galt auch als Berechnungseinheit für Zinsen und Pacht.
Im 4. Jahrhundert dienten Eier als Grabbeigabe in römisch-germanischen Gräbern.
Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal Ostereier selbst bemalt?
Der Ursprung von bemalten Eiern
Ostereier in ihrer heutigen Form tauchten das erste Mal im 13. Jahrhundert auf und Freidank erwähnte erstmals bemalte Ostereier: Nach katholischer Fastenvorschrift war der Verzehr von Eiern jedoch in der Karwoche untersagt. Am Ostermorgen (Ende der Karwoche) war daher der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, die in der Karwoche gesammelten sogenannten "Karwochen-Eier" zu bemalen und weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen Eiern unterscheiden.
Ausgeblasene, kunstvoll bemalte Ostereier waren vor allem in Osteuropa verbreitet.
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Brauchtum der Ostereier – Eier bemalen, färben und verzieren…
Die Natur als Vorlage für bunte Ostereier?!
Die Farben und Muster von Wildvogeleiern oder die durch Färbekräuter entstandenen Muster könnten als Vorbild für die Bemalung von Eiern gedient haben. Der Fund eines bemalten Eies aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. kann auf eine alte Tradition des Eiermalens verweisen.
Die Bedeutung der Farben
Rot ist seit dem 13. Jahrhundert die traditionelle Farbe für das Ei (Roteier) in der westlichen Welt, und zugleich die Farbe des Blutes Christi, des Lebens, des Sieges und der Lebensfreude.
Goldfarbene Ostereier findet man eher in Osteuropa; es dient als Zeichen der Kostbarkeit. Bis heute gibt es farbentechnisch regionale Unterschiede, d.h. viele verschiedene Grundfarben für Ostereier, die aus verschiedenen Bedeutungen heraus erwachsen sind.
Techniken des Eier-Verzierens
Eier kann man mit Pflanzenfarben oder Malerabtönfarben färben. Eine ganz besondere Technik (aus der Ukraine stammend) ist jene der Wachsreservetechnik, und deren Endprodukt die sogenannten Pysankyeier sind. Auch Eier-Verzierungen mit Scherenschnitten, Malereien oder das Eier-Ätzen mit Säuren sind alte Traditionen.
Dekorationsarten für Ostereier
Ostereier werden hartgekocht bzw. ausgeblasen, oft kunstvoll verziert und so als Oster-Dekoration verwendet. Insbesondere in der sorbischen Lausitz und in den slawisch geprägten Teilen Europas ist dies eine noch sehr lebendige Kunst, die vom "einfachen" Bemalen über Batik- bis hin zu Kratz- und Ätztechniken reicht.
Die bunten Ostereier werden anschließend an einen Strauß aus Birkenzweigen – den sogenannten Osterstrauß – gehängt und/oder kunstvoll dekorativ, manchmal gemeinsam mit anderen Gaben, in ein Osterkörbchen gelegt.
Herkunft des Ostereier-Färbens
Das Eierfärben zu Ostern ist eine weitverbreitete christliche Tradition. Ostereier kennt man von Armenien ausgehend in Russland, Griechenland, im Mittelmeerraum und natürlich in Mitteleuropa. Auch das Verstecken und Suchen der meist bunten Ostereier am Morgen des Ostersonntags ist ein weit verbreitetes und beliebtes Spiel für Kinder.
Die Tradition des Eierfärbens bzw. der Ostereier geht vermutlich vom yezidischen Glauben - einer viertausend Jahre alten Religion, die im Gebiet des heutigen Armenien und Kurdistan weit verbreitet war – aus und wurde viel später auch von uns übernommen. Das yezidische Neujahrsfest ist ein im April stattfindendes Frühlingsfest, für das seit je her Blumenschmuck und gefärbte Eier hergestellt werden. Auch Zarathustras Anhänger kennen das Eierfärben. D.h. in beiden Religionen werden ähnliche Frühlingsfeste mit ähnlichen Bräuchen gefeiert, bei dem das Abbrennen von Feuern und das Feuerspringen als reinigende Zeremonie gelten.
Speisenweihe
Seit dem 12. Jahrhundert wurde bei der österlichen Speisenweihe um die Segnung von Eiern gebetet: „...dass sie eine bekömmliche Nahrung für deine gläubigen Diener werden, die sie in Dankbarkeit und in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn zu sich nehmen.”
Zinsei und Eierspende
Der Zehnt, ist die Steuerabgabe der Bauern an ihren Grundherren und wurde im Mittelalter im Frühling (am Gründonnerstag) in Form von Eiern gezahlt. Warum ausgerechnet an diesem Tag? Weil es durch die Fastenzeit und die im Frühling gleichzeitig erhöhte Legefreudigkeit der Hennen zu einem Eierüberschuss kam. Vergleichbar ist dieser praktisch angelegte Brauch mit jenem der Martinigänse, die im November geschlachtet wurden, weil die Weidezeit vorbei war.
Fasten und die Fastenzeit
Noch heute verzichten viele Katholiken, Orthodoxe und andere Menschenwährend der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern - aus religiösen oder anderen Gründen - auf den Verzehr von Fleischspeisen. Früher fielen auch oft Eier und andere tierische Produkte unter das Abstinenzgebot. Kurz vor Ostern lässt man auch heute noch Eier (aber auch Fleisch, Salz und Brot) in den Kirchen weihen und verteilt diese Ostereier als Geschenke an Freunde und Familie.
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Erst 1615 taucht erstmals die Bezeichnung Osterei in Straßburg auf.
1617 spricht E. Puteanus in seinem Werk Ovi Euconium von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern, und 1682 erwähnt S. Frank in der Schrift Satyrae das Verstecken der Ostereier.
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