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Kaiser Franz Josef I.
Franz Josef I als Regent und Kriegsherr
„Mir bleibt auch nix erspart.“
Der Kaiser, der schon als kleiner Erzherzog, gerne mit Kriegsspielzeug spielte und als Erwachsener dann einen ganzen Kontinent in den Krieg führte, um sein eigenes Imperium damit zu zerstören starb am 21. November 1916, weswegen 100 Jahre später gleich vier Ausstellungen dem Kaiser Franz Josef gewidmet sind. Franz Josef hatte als Nachfolger des „gütigen“ Ferdinand, seines Onkels, 68 Jahre lang die österreichische Monarchie geführt und übernahm die Regentschaft ausgerechnet im Revolutionsjahr 1848.
Als neoabsolutistischer Regent im Alter von nur 18 Jahren fielen in seine Amtszeit nicht nur der Bau der Ringstraße, sondern auch der Ausgleich mit Ungarn (1867), der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der innere und äußere Zerfall der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. Seine Initialen "FJ I" zieren heute noch viele Gebäude in Wien und seine Kaiserin Elisabeth, kurz "Sisi" genannt, war wohl ebenso populär wie Franz Josef selbst. Als sich 1889 sein Sohn Rudolf ermordete und 1898 seine Gemahlin einem Attentat ermordet wurde, soll der Kaiser (u.a.) gesagt haben: „Mir bleibt auch nix erspart.“
Der Kaiser und die k. u. k. Hoflieferanten
"Mit den Fingern, Majestät!"
In die Regierungszeit des Kaisers, der stets um halb fünf Uhr aufstand und zwei Liebhaberinnen gleich in der Nähe des Schlosses Schönbrunn hatte, fiel aber auch die Erfindung des Wiener Würstels durch den Frankfurter (!) Selchermeister Johann Georg Lahner, der – wie es damals üblich war – seine neue Erfindung, das Wiener Würstel, erst dem Kaiser vorführen musste, damit es das amtliche Siegel k.k. und später k. u. k. Hoflieferant tragen durfte. Als diesem das leckere Delikat serviert wurde, habe der Kaiser den Selchermeister gefragt, wie er dieses denn essen solle und der Frankfurter habe ihm höflich geantwortet: „Mit den Fingern, Majestät!".
Auch sonst ist die Lebensgeschichte des Kaisers natürlich reich an vielen Bonmots, aber auch reich an vielen traurigen Erlebnisssen. So soll seine zukünfige Gemahlin Elisabeth Amalia Eugenia, genannt Sisi, Herzogin in Bayern, schon zwei Wochen nach der Hochzeit in ihr Tagebuch notiert haben:
"Ich bin erwacht aus einem Rausche,/Der meinen Geist gefangen hielt,/ Und fluche fruchtlos diesem Tausche,/Bei dem ich Freiheit! Dich - verspielt!"
Die dominante Mutter des Kaisers, Erzherzogin Sophie, hatte Sisi die Ehe mit dem Kaiser schon nach kurzer Zeit verleidet. Die Ehe soll sogar erst in der dritten Nacht nach der Hochzeit vollzogen worden sein. Die "copulatio carnalis" solange hinausgeschoben, bis sich der ganze Hof darüber schon mokierte und erst recht die Schwiegermama.
Das war die Ausstellungen zum 100. Todestag
Mit 86 Jahren verstarb Franz Josef I. Zum 100. Todestag des Kaisers am 21. November 2016, sind dem längstdienenden Habsburger-Kaiser mehrere Ausstellungen gewidmet, die sich mit unterschiedlichen Aspekten seines Lebens und Herrschens beschäftigen.
Schloss Schönbrunn
Das Schloss Schönbrunn zeigt vom 16.3. - 27.11.2016 an gleich vier Standorten die Ausstellung „Franz Joseph 1830 – 1916. Mensch und Herrscher.“. Im Zentrum der Ausstellung im Prachtschloss steht Franz Josef als Mensch sowie seine Vorfahren, seine Nachkommen, seine Kindheit und seine Ehe mit Sisi.
In der Kaiserlichen Wagenburg Wien, ebenfalls auf dem Gelände des Schlosses, heißt es dann „Repräsentation & Bescheidenheit“. Dort werden anhand von Kutschen und Kleidern die Repräsentation und das Image des Kaisers sowie seine Hochzeit, seine Krönung in Ungarn und sein Begräbnis näher beleuchtet.
Weitere Ausstellungen über den Kaiser
Hofmobiliendepot
Im Wiener Gemeindebezirk Mariahilf zeigt das Hofmobiliendepot die Ausstellung: „Fest & Alltag“. Das persönliche Leben des Monarchen und seine prunkvolle Repräsentation wird in Objekten, Originaldokumenten und Geschichten erzählt.
Schloss Niederweiden (NÖ)
Außerhalb Wiens, im Schloss Niederweiden (Niederösterreich) zeigt die Ausstellung „Jagd & Freizeit: Franz Joseph als Jäger und Privatmann“.
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
10.000 Fotografien, Grafiken und Lebensdokumente von Franz Josefs sind dort der Ausgangspunkt einer interessanten Ausstellung. Aber auch die erst 2015 neu entdeckten originalen Abschiedsbriefe Mary Vetseras, der Geliebten von Kronzprinz Rudolf, die mit ihm in den Freitod ging, werden erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.
Adresse & Kontakt
Schönbrunner Schloßstraße 47 in 1120 Wien
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahn: U4 (Station Schönbrunn)
Straßenbahn: 10, 58 (Station Schönbrunn)
Bus: 10A (Station Schönbrunn)
Anreise mit dem Auto:
Vom Flughafen Wien Schwechat über Ostautobahn A4 Richtung Wien, dann weiter auf Südosttangente A23 Richtung Graz bis Abfahrt Altmannsdorf in Richtung Schloss Schönbrunn. Von der Südautobahn A2 Richtung Zentrum bis Abfahrt Altmannsdorf in Richtung Schloss Schönbrunn. Von der Westautobahn A1 in Richtung Zentrum bis Schönbrunner Schloßstrasse 47.
Parkmöglichkeiten: APCOA Parkplatz Schönbrunn (» Parkhäuser in Wien)
Öffnungszeiten Schlosspark
Zur Website
+43 1 811130
Standort auf Google Maps
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Alfons
09. März 2016 - 13:34 Uhr
Freu mich echt auf die Ausstellungen !!!