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Am Friedhof der Kuscheltiere wird es ungemütlich
Friedhof der Kuscheltiere Kritik
Familie Creed scheint auf den ersten Blick die perfekte amerikanische Bilderbuchfamilie zu sein. Der Vater Arzt, die Mutter mit den beiden Kindern- ein Mädchen und ein Junge – zu Hause. Um sich mehr um die eigene Familie kümmern zu können und ein bisschen zu entschleunigen, zieht die Familie vom belebten Boston in das sehr ruhige Städtchen Ludlow. Statt entspannten Grillabenden wartet auf die Familie allerdings eine schauerliche Überraschung im eigenen Waldstück: Am angrenzenden „Friedhof der Kuscheltiere“ werden traditionellerweise die Haustiere der Einwohner beigesetzt – inklusive gruseligem Bestattungsritual samt Tiermasken.
Schon bald muss sich auch die Familie mit dem Friedhof auseinandersetzen, denn Hauskatze Church (benannt nach Winston Churchill) wird von einem Lastwagen erfasst. Doch bevor die Katze das Zeitliche segnen kann, weist Nachbar Jud (John Lithgow, der Winston Churchill in der Netflix Serie "The Crown" spielt) Mr. Creed in ein weiteres Geheimnis ein: Hinter dem Friedhof verbirgt sich eine ehemalige indianische Kultstätte mit besonderen magischen Kräften. Hier können Wesen zurückgebracht werden. Ein scheinbar perfekter Weg, um der kleinen Tochter Ellie die Trauer um ihre geliebte Katze zu ersparen. Doch das Ritual kommt nicht ganz ohne Konsequenzen, denn mit dem Tod ist nicht zu spaßen. So folgt ist eine Kettenreaktion von schrecklichen Ereignissen, die das Schicksal der Familie für immer verändern soll und zeigt: Das zweite Leben ist nicht immer die beste Lösung.
Stephen King Romanvorlage mit Fokus auf Tod und Trauer
Dass Remakes mittlerweile einen immer größer werdenden Teil des Kinoprogrammes ausmachen, ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Allein bis April erschienen neben Mein Bester und ich, Misfit und Dumbo zahlreiche Neuauflagen im Kino. Die meisten von ihnen haben eines gemeinsam: Sie waren bereits in ihrem Original große Erfolge und beim Publikum sehr beliebt. Der nicht enden wollende Nostalgie-Trend macht dann den Rest.
„Friedhof der Kuscheltiere“, der auf dem gleichnamigen Buch von Stephen King basiert, tanzt hier ein wenig aus der Reihe. Denn er zählt zwar zu den Kassenschlagern 1989, seine lieblose Machart und die klischeebehafteten Schockelemente sorgten jedoch für Enttäuschung bei den King-Fans. Hute zählt er unter Fans zu den schlechtesten Verfilmungen der King-Romane.
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Ein Remake hatte hier also durchaus seine Berechtigung. Tatsächlich bessert das Remake einige Fehler des Originals aus. So schafft das Regisseur-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmeyer einen sehr detailverliebten Horrorfilm, der sich intensiv mit dem Thema der Trauer und der falschen Hoffnung nach dem Tod auseinandersetzt, dabei aber nie auf die für King typischen Schreck- und Horrorelemente vergisst.
Gelungenes Remake
Ähnelt der Film in seinem Aufbau zu Beginn noch der Vorlage, distanziert er sich in weiterer Folge mehr und mehr davon und besticht durch schaurig-düstere Bilder, große Emotionen und Charaktere, die eine starke Entwicklung erleben. Ein Muss für gute Horrorfilme, sind die Hauptfiguren doch zu oft nur leere Hüllen, die von einem Unglück ins nächste stolpern.
Besonders herausragend ist Hauptdarsteller Jason Clarke, der dem Familienvater eine Tiefe verleiht und seine immer größer werdende Verzweiflung sehr glaubhaft auf die Leinwand bringt. Auch die kleine Tochter Ellie, gespielt von Jeté Laurence, überzeugt durch ihre kindliche Naivität und das authentische Zusammenspiel mit der restlichen Besetzung.
Zugegeben, diese Detailverliebtheit hat zur Folge, dass der Fokus sehr stark auf dem neuen Leben der Familie liegt und vieles aus der Vorgeschichte nur kurz thematisiert wird. Den gesamten King-Roman zu verfilmen wäre mit seinen rund 400 Seiten allerdings ein kaum schaffbarer Anspruch für einen zweistündigen Film. Wer mehr erfahren will, muss einfach den Roman lesen. Auch so kann man das Gruseln ein bisschen verlängern.
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