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Die Geschichte von Wien-Penzing
Chronik von Wien 14
Penzing ist der Name des 14. Bezirks von Wien und wurde im Jahre 1891 aus den Orten: Hütteldorf, Penzing, Breitensee, Baumgarten und Hadersdorf-Weidlingau eingemeindet. Er unterlag ständiger Grenzänderungen, die letzte im Jahre 1991, wo der Auer von Welsbach-Park, dem 15. Bezirk zugesprochen wurde. Dieser Bezirk ist der mit den meisten Wienerwaldbächen, nämlich 12.
Hier fließen: Wurzbach, Mooswiesenbach, Steinbach, Mauerbach, Hannbaumbach, Hainbach, Kasgrabenbach, Kolbetergrabenbach, Halterbach, Wolfsgrabenbach, Rosenbach, Ameisbach. Der tiefste Punkt des Bezirks liegt am Beginn der Hadikgasse auf einer Höhe von 189 Meter. Der höchste Punkt bildet der Schutzengelberg, mit 508 Metern. Seine Fläche beträgt 34,27 Quadratkilometer und in ihm leben ca. 93.400 Menschen (Jänner 2021). Er ist somit der viertgrößte Bezirk Wiens.
Altebergen ist der Name einer Riede, die schon 1338 genannt wurde und zwischen der Ameisbachzeile, Breitenseer Straße, Leyserstraße und Hütteldorfer Straße im früheren Ort Breitensee liegt. Dort wurde lange Zeit Weinbau betrieben. Dieser Weinbau bildete die Grundlage für die Entstehung von Wirtshäusern und Heurigen und zur Entwicklung des Ortes Breitensee.
Auhof ist der Name einer Gegend, die südlich des Wienflusses, unterhalb des Ortsteils Mariabrunn liegt. Dieses Gebiet wurde Mitte der Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gegründet, wo sich viele Industriebetriebe ansiedelten, da hier eine direkt Anbindung an die Westautobahn gegeben ist.
Baumgarten: Dieser Ort wurde im Jahre 1200 erstmals erwähnt, vermutlich gab es ihn aber schon länger. Früher bestand dieser Ort aus 2 Teilen: Ober- und Unter- Baumgarten, die aber im Jahre 1850 zu der Gemeinde Baumgarten zusammengeschlossen wurden. Bis in das 19. Jahrhundert, hatte dieses Dorf einen sehr ruhigen, landwirtschaftlichen Charakter, darum kamen viele Leute früher zur Sommerfrische von Wien hier hinaus. Viele Adelige ließen sich auch Sommerresidenzen bauen.
Das bedeutendste Bauwerk wurde als Baumgartner Schloss bekannt. Als es im Jahre 1890 abgerissen wurde, baute man hier eine Schule und gegenüber das noch heute bekannte und beliebte Baumgartner Casino, in dem oft Bälle und Veranstaltungen stattfinden. Mit dem Bau der Westbahn, stiegen die Häuser- und Einwohnerzahlen gewaltig an, sodass man ab dem Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr von einem ländlichen Ort sprechen kann.
Der Name Breitensee wird erstmals im Jahre 1195 erwähnt, wahrscheinlich gibt es diesen Ort aber schon viel länger. Der Name kommt von einem Teich, der sich im Mittelpunkt des ältesten Siedlungsgebietes befunden hat und um den der Dorfanger gebaut wurde. Dieser Teich existierte bis ins Jahr 1873, wo er zugeschüttet wurde. Um das Jahr 1100 begann sich in den Wienerwaldorten der Weinbau durchzusetzen. Es wurden dafür Teile des Waldes gerodet, um Anbauflächen für die Weinreben zu schaffen. Auch Breitensee war einer dieser Orte; man sagt, dass der beste Wein Wiens aus diesem Ort kam.
Er wurde auch bis nach Norddeutschland und Dänemark exportiert. Im 19. Jahrhundert wurde der Ort ein beliebtes Ausflugsziel, in dem sich viele Gasthäuser und Heurigen ansiedelten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird hier allerdings kein Wein mehr angebaut, da der Ort schon zu verbaut war. Die Eingemeindung nach Wien erfolgte im Jahre 1890. Die große Verbauungs- und Vergrößerungsphase setzte, wie auch in anderen Orten des Bezirkes, mit dem Ausbau der Westbahn, Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Auch zwei Kasernen wurden in Breitensee gebaut, die Biedermann-Huth-Raschke sowie die Vega-Payer-Weyprecht Kaserne.
Hadersdorf: Dieser Ort, der das erste Mal 1130 genannt wird, liegt mit Weidlingau an der Westgrenze des Bezirkes. Er entstand aus einem kleinen Bauernhof mit einigen Hütten darum, in der Gegend des heutigen Bahnhofes. Dieser Ort war im 14. und 15. Jahrhundert auch der Sitz des Waldmeisters vom Wienerwald, der später nach Purkersdorf verlegt wurde. Im 15. Jahrhundert wurde auf einer Anhöhe über dem Ort ein Schloss erbaut. Im Jahre 1777 kaufte ein Herr Ernst Gideon Freiherr von Laudon das Schloss. Er und seine Nachkommen wohnten darin bis ins Jahr 1915, bis es dann verkauft wurde. Heute befindet sich das Schloss Laudon im Besitz der Republik Österreich. Beliebt wurde der Ort erst im 19. Jahrhundert, als viele Leute aus der Innenstadt nach Hadersdorf auf Sommerfrische kamen. Im Jahre 1851 wurde der Ort mit dem Nachbarort Weidlingau zusammengelegt, seitdem heißt die Gemeinde: Hadersdorf-Weidlingau.
Hütteldorf: Auch dieser Ort wurde ca. 1170 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name stammt wahrscheinlich von dem Geschlecht der Familie Hüttendorfer zum Freyenthurm. Der Ursprung des Dorfes lag zwischen dem Halterbach und dem Rosenbach an der heutigen Linzer Straße. Durch diese Lage kam es oft zu Überschwemmungen, da die beiden Bäche, sowie der Wienfluss im Süden, meist zugleich im Frühling übergingen. Früher bestritten die Einwohner ihren Verdienst mit Weinbau, was aber im 16. Jahrhundert von der Bierbrauerei verdrängt wurde. Aber auch die Holzwirtschaft wurde exzessiv betrieben. Wie auch in vielen anderen Wienerwalddörfern, war auch Hütteldorf im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel bis zu seiner Eingemeindung im Jahre 1890.
Der Ort Penzing existierte wahrscheinlich bereits zur Zeit der Römer, zum ersten Mal erwähnt wird er aber erst im Jahre 1130. Der Ursprung des Ortes lag in der Nähe der heutigen Kennedybrücke bzw. Nisselgasse. Die Ureinwohner dieses Ortes hatten wahrscheinlich die Aufgabe, den Furt, welcher über den Wienfluss führte, zu bewachen. Die erste Kirche, die Penzinger Kapelle wurde zwischen den Jahren 1267 und 1350 erbaut. Damals war sie die einzige Kirche weit und breit und viele Orte waren ihr unterstellt. In früherer Zeit waren Weinbau und Ackerbau vorherrschend, aber seit dem Bau von Schloss Schönbrunn im Jahre 1696 siedelten sich immer mehr Handwerker und Fabriken an, welche das ländliche Dorf verstädterten. Nach 1800 gab es keine Ackerflächen mehr in Penzing. Oft gab es wegen der Nähe zum Wienfluss auch Überschwemmungen im Ort sowie Choleraepidemien, die letzte im Jahre 1830. Im Jahre 1891 ist Penzing eingemeindet worden und trägt nun den Namen des 14. Bezirkes.
Weidlingau: Dieser Ort, der das erste Mal 1226 genannt wird, liegt mit Hadersdorf an der Westgrenze des Bezirkes. Dieser Ort war ein kleines armes Bauerndorf. Es wurde weder Weinbau betrieben, noch Landwirtschaft im größeren Ausmaß. Beliebt wurde der Ort erst im 19. Jahrhundert, als viele Leute aus der Innenstadt nach Weidlingau auf Sommerfrische kamen. Im Jahre 1851 wurde der Ort mit dem Nachbarort Weidlingau zusammengelegt, seitdem heißt die Gemeinde: Hadersdorf-Weidlingau.
Text + Bilder: Gerhard Frey
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